Buch-Review: GOON von Edward Lee und John Pelan (1996)

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5/10 (1)

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Veröffentlichung: 1996 (USA), 2014 (DE)

GOON ist eine weitere Ausgabe in der Festa Extrem-Reihe und ist somit erst ab 18 erhältlich – direkt und auschließlich mit Altersnachweis beim Verlag selbst. Edward Lee, ein Mitglies des Autorenteams hat bereits über 45 Romane veröffentlicht und gilt laut des Verlages als führender Autor des Extreme Horror. John Pelan, der zweite Autor von GOON, ist vor allem als Verleger tätig, hat aber auch schon einige Bücher verfasst. Die beiden Autoren haben nach GOON noch ein paar weitere Bücher gemeinsam geschrieben. Das letzte ist EIN KÜHLSCHRANK VOLLER SPERMA, das ebenfalls beim Festa Verlag erhältlich ist.

Inhalt von GOON

Goon ist ein Wrestler, der in einer kleinen Wrestlingliga unterwegs ist. Neben seinem Talent sich Gegenstände auf dem Kopf zerschlagen zu lassen, macht er auch durch eine Reihe grausig verstümmelter Frauenleichen auf sich aufmerksam. Detective Philip Straker und die Reporterin Melinda Pierce sind Goon gemeinsam auf der Spur, um ihm diese Morde nachweisen zu können. Dabei geraten sie etwas tiefer in den Wrestling-Strudel aus Sex und Gewalt, als sie es sich vorgestellt haben.

Schlussbetrachtung von GOON

Wenn man das 155-seitige Buch liest, wird einem schnell bewusst, dass es sich bei den Autoren entweder um Wrestlingfans handelt, oder sie sehr genau recherchiert haben müssen. Die Welt des Professional Wrestling, welches hierzulande nicht annähernd so beliebt ist wie in den USA, wird sehr realitätsnah beschrieben. Es wird mit Fachwörtern um sich geworfen und nicht wenige der beschriebenen Wrestler erinnern an reale Größen in der Welt des Wrestlings. Slick Dare beispielsweise wird haargenau wie Rick Flair beschrieben, nur die Namen unterscheiden sich. Wer sich also ebenfalls mit dieser Form von Unterhaltung auskennt, könnte in der Hinsicht durchaus Spaß mit GOON haben. Für alle anderen mag das Buch durch die langen Beschreibungen der Matches langweilig sein.

GOON ist eine Mischung aus Sex, Gewalt und mysteriösen Umständen. Wie auch bei QUÄL DAS FLEISCH ist Sex und Gewalt oft miteinander verbunden und wird leider häufig sehr fragwürdig beschrieben. Beispielsweise wird die Erregung von Melinda so beschrieben, dass sich ihre „Vagina wie ein nach innen gestülpter Schwanz“ anfühlt. Das macht es schwer das Beschriebene ernst zu nehmen. Des Weiteren gibt es da noch den Detective, der zwar über 40 ist, sich aber trotzdem eher wie ein pubertierender Teenager benimmt. Dem Leser wird hierbei jede noch so kleine Regung in seiner Unterhose näher erläutert.

Auch mit der Handlung selbst kann GOON nicht punkten. Nachdem man sich durch einen Wust von Wrestlingmatches, Sex und dem Kopfkino des Detectives gekämpft hat, kommt die Aufklärung des Buches deutlich zu schnell. Gerade mal zehn Seiten wird für das Finale aufgewandt und leider ist das nicht sonderlich glaubwürdig. Ein wenig wirkt der Schluss von GOON so, als hätten sich die beiden Autoren daran erinnert, dass sie nur 150 Seiten haben und nun das Ganze irgendwie zum Abschluss bringen müssen: Über‘s Knie gebrochen und albern.

GOON ist ein Buch, das Wrestlingfans womöglich ganz amüsant finden könnten. Die Matches und das Drumherum werden gut beschrieben. Die Handlung ist eher langweilig und unsinnig. Schade.

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