Interview mit Regisseur Xavier Gens (FRONTIERS,THE DIVIDE)

Xavier Gens - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)

Die meisten sind sich einig, dass einige der überraschendsten Horrorfilme in den letzten Jahren aus Frankreich kamen. Mit einer neuen Brutalität und einer Story, die spannend ist und den ganzen Film über bleibt. Einen dieser Filme lieferte uns Xavier Gens mit FRONTIER(S), der in jedem gut sortierten Horrorfilm-Regal stehen sollte. Nach dem Überraschungshit hat Xavier, mit etwas mehr Budget, den Actionfilm HITMAN veröffentlicht. Nun kommt er zurück mit einem Endzeit-Szenario das es in sich hat. THE DIVIDE lief schon auf einigen Film Festivals und wird nächstes Jahr regulär veröffentlicht (einen Termin für Deutschland gibt es bis jetzt noch nicht). Und der Herr hat noch andere, interessante Projekte an denen er momentan arbeitet. Natürlich haben wir Kontakt zu ihm aufgenommen, um ihn zu seinen Plänen und zu seinem neuen Film ein paar Fragen zu stellen.

Cat: Hallo Xavier, danke dass du dir die Zeit nimmst. Ich fand FRONTIER(S) richtig gut und da bin ich nicht die einzige, viele unserer Leser zählen ihn zu ihren Lieblingsfilmen. Hast du so einen großen Erfolg erwartet?
Xavier Gens: Als erstes, danke das dir der Film gefallen hat. Meine Crew, die Schauspieler und ich haben ihn mit Leidenschaft gemacht. Er lief gut in Frankreich aber die französischen Kritiker waren nicht wirklich nett. Der Film hatte viel Erfolg in anderen Ländern und ich bin wirklich glücklich darüber zu wissen, dass es Leute gibt die ihn mochten. Wenn du einen Film wie diesen machst, dann denkst du nicht über den Erfolg nach, sondern darüber dass er so gut wird wie möglich, weil du dieses Genre einfach liebst. Danach ist es natürlich sehr gut für dein eigenes Gefühl, wenn das Publikum ihn mag.

Cat: Du hast auch das Drehbuch geschrieben. Wie lange hat der ganze Schreibprozess gedauert?
Xavier: Angefangen über die Geschichte nachzudenken habe ich 2002 während der Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Als die Rechtsextremisten in die zweite Runde kamen, war ich wirklich erschrocken. Und da kam die Idee für den Film. Ich fing an zu schreiben und suchte nach Produzenten. Das Schreiben des ersten Entwurfs hat 15 Tage gedauert und das umschreiben mindestens sechs Monate. Wir haben im Mai 2006 angefangen zu drehen, also hat die ganze Ausarbeitung bis der Film zustande kam vier Jahre gedauert.

Cat: Wie waren die Dreharbeiten?
Xavier: Wir haben 36 Tage gedreht, acht Stunden am Tag mit vielen Überstunden. Ich danke der Crew nochmal für ihre Hilfe. Wir haben einen Schauplatz nicht weit von Paris gefunden, so war es einfacher mit einer Crew zu drehen, die aus unseren Freunden besteht. So war es auch mit den Schauspielern, ich habe Personen aus meinem engsten Umkreis gefragt. Der Großteil der Besetzung war schon in einem meiner Kurzfilme und sie sind alle bei FRONTIER(S) dabei. Wir haben die Dreharbeiten sehr ernst und professionell genommen. Für viele der Techniker war es der erste richtige Film, aber wir haben es gut gemacht und hatten eine Menge Spaß. Aber es gab ein paar Spannungen mit dem Produzenten.

Cat: Französische Horrorfilme haben mit Filmen wie INSIDE, HIGH TENSION, MARTYRS und natürlich FRONTIER(S) viele Fans gewonnen. Was ist deiner Meinung nach der Grund dafür?
Xavier: Ich denke französischer Horror ist etwas, das eine neue Generation von Filmemachern in Frankreich mit sich gebracht hat und ich hoffe es wird weitergehen. Wir haben eine Menge Probleme mit dem Vertrieb dieser Art von Filmen in Frankreich und es ist schwierig geworden, es zu machen. Aber sie existieren und die Leute lieben sie, denn wenn wir einen Horrorfilm machen, dann ist es ein Film gemacht von einem Fan oder einem echten Autor. Leute, die dieses Genre wirklich lieben und das durch den Film zu verstehen geben. Wie ein Drama, aber mit einer wirklich erschreckenden Geschichte, angesetzt an den französischen Wurzeln. Wir sind praktisch auch gegen das französische System, das sehr konservativ ist. Wenn wir einen Film machen, dann so staatsfeindlich wie möglich. Und Frankreich hat die Freiheit, die die Vereinigten Staaten zum Beispiel nicht hat und ich denke das ist ein großer Unterschied. Wir merken es bei unserem Film.

Cat: Was macht einen Horrorfilm zu einem guten Horrorfilm?
Xavier: Es ist das gleiche wie bei allen Filmen. Eine gute Geschichte! Wenn du keine gute Geschichte hast, kann der Film nicht gut werden. Du brauchst eine gute Charakterentwicklung und eine gute Atmosphäre um dein Publikum rein zubekommen. Und die Schauspieler sind auch sehr wichtig. Wenn du nicht daran glaubst, ist es Tod.

Cat: Welcher war der beste Film den du in den letzten Jahren gesehen hast?
Xavier:  Knifflige Frage, aber ich sage I SAW THE DEVIL.

Cat: Ich habe den Trailer zu deinem neuen Film THE DIVIDE gesehen. Was können wir von dem Film erwarten?
Xavier: Was ich an dem Trailer mag, ist das wir die Musik vom Film benutzt haben. Es ist also wirklich die Atmosphäre des Films die du darin siehst.  Du kannst die reine Trostlosigkeit erwarten und einen knallharten Michael Biehn. Und nimm eine Dusche nach dem Film 😉 Ich scherze, ich denke es ist mein bester Film und ich hoffe er gefällt dir.

Cat: Mit HITMAN hast du einen Actionfilm gemacht, THE DIVIDE sieht wie ein Thriller aus. Hast du irgendwelche Pläne für ein neues Horror-Drehbuch?
Xavier: Ich arbeite gerade an einer Französischen/Deutschen Gemeinschaftsproduktion und die heißt THE OATS OF LIMBOS. Es ist ein Thriller und spielt in einem religiösen Universum. Er wird wirklich unheimlich. Ich arbeite außerdem mit einem Drehbuch das COLD SKIN heißt, geschrieben von Jesus Olmo, der auch das Drehbuch für 28 WEEKS LATER geschrieben hat und es ist wirklich cool. Es ist ein gehobener Genrefilm, sehr nah an Lovecraft’s Universe.

Cat: Was kannst du mir zu deinem kommenden Film COLD SKIN sagen?
Xavier: Jesus Olmo schreibt gerade das Drehbuch und ich möchte den Film sehr gerne in Island drehen. An der abgeschiedensten Stelle Islands. Es ist eine wirklich einzigartige Story mit einer Kreatur, die du niemals zuvor gesehen hast. Es ist eine sehr menschliche Geschichte, über die absolute Bestialität in der Menschlichkeit und der Menschlichkeit in der Bestialität.

Cat: Letzte Frage, was hat dir als Kind Angst gemacht?
Xavier: Als Kind hatte ich richtig Angst vor Religiösen Statuen. Und ich habe immer zu meiner Mutter gesagt, dass jemand nachts in meinem Zimmer ist, wenn ich geschlafen habe. Das Gefühl, das dich jemand beobachtet während du schläfst ist sehr beängstigend. Und das hat mich zu Tode geängstigt.

Cat: Ich danke dir sehr für das Interview, Xavier. Ich hoffe wir dürfen dich bald mal in Deutschland begrüßen und natürlich wünsche ich dir viel Erfolg mit THE DIVIDE.
Xavier: Ich danke dir vielmals.

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