Buch-Review: DAS HAUS DER MONSTER von Danny King (2017)

Buch-Cover Das Haus der Monster
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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4/10 (4)

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Genre:
Veröffentlichung: 30.6.2017

Wenn der Sonderling der Stadt beginnt Geschichten zu erzählen..

DAS HAUS DER MONSTER ist das erste Buch von Danny King, das in Deutschland veröffentlicht wurde. Der englische Autor hat bereits insgesamt 13 Bücher in England veröffentlicht, wovon eines als Grundlage für die Serie THIEVES LIKE US verwendet wurde. Die beiden Filme EAT LOCAL (2016) und WILD BILL (2013) stammen auch aus seiner Feder. Es ist also durchaus überraschend, dass erst am 30. Juni 2017 ein Werk von ihm den Weg nach Deutschland gefunden hat.

Erschienen im Luzifer-Verlag, behandelt das Taschenbuch die Geschichte des Protagonisten John Coal auf 325 Seiten. Einleitung zur Handlung des in Ich-Perspektive geschriebenen Romans sind die Streiche, die Coal von vier halbstarken Jungs gespielt werden. Opfer der immer fieser werdenden Bubenstreiche wird Coal, weil er der Sonderling des kleinen Örtchens Thetford ist – wie er bereits auf den ersten paar Seiten ganz selbstkritisch erkennt. Da der alte Mann verständlicherweise die Jungs von ihren Schurkereien abhalten möchte, fasst er einen Plan. Er lockt sie in sein Haus und hält sie kurzerhand in seinem Keller fest. Dort beginnt er von seinem Leben zu berichten.

Das Buch von King ist in vier Teile gegliedert. Jeder Teil umfasst ein Kapitel im Leben von John Coal, das er den Teenagern zur Abschreckung erzählt. Die Geschichten sind zum Teil brutal, zum Teil unheimlich oder auch beides. Vom Serienmörder, über Werwölfe und Vampire sind einige an unheimlichen Gestalten zu entdecken. Leider schwanken die Erzählungen etwas in ihrer Qualität. Die ersten beiden Teile sind durchweg spannend geschrieben – obwohl der Autor auf eine für den Handlungsverlauf unnötige Vergewaltigung hätte verzichten können. Die zwei folgenden Teile fallen leider etwas ab. Während Teil 1 und 2 des Buches mitreißend waren, plätschert Teil 3 ein wenig ereignislos vor sich hin und in Teil 4 fragt der Leser sich, ob der gute John Coal durch seine Erlebnisse an Urteilsvermögen verloren hat. Obwohl er ohnehin meist sehr naiv und einfältig erscheint, steigert sich dieser Eindruck im letzten Teil noch mehr, so dass das ein oder andere Kopfschütteln vorprogrammiert ist. Als Leser lernt man den Protagonisten recht gut kennen, die vier Teenager sind hingegen etwas dürftig charakterisiert. Man kennt nur die Namen und ihre Einstellungen zu dem, was der Sonderling der Stadt zu berichten hat. Es wirkt ein wenig so, als hätte Danny King schlicht und ergreifend nach einem Rahmen gesucht, in dem John Coal seine Gesichten erzählen kann. Was dem Autor jedoch sehr gut gelingt ist es den Leser im Unwissen zu lassen, ob die Erzählungen von Herrn Coal der Wahrheit entsprechen oder Lügenmärchen sind. Diese Frage bleibt bis zum Schluss offen.

Fazit

Trotz diesen Kritikpunkten ist DAS HAUS DER MONSTER von Danny King durchaus unterhaltsam. Das Buch lässt sich gut lesen und ist in einem angenehmen Stil geschrieben. Es macht Spaß, auch wenn einige Passagen ein wenig träge sind und die Charaktere der vier Eindringlinge wie farblose Pappaufsteller wirken. Wenn man gerade nach einem netten Buch sucht, das unterhält und man über leichte Schwächen hinwegsehen kann, ist DAS HAUS DER MONSTER zu empfehlen.

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