Review: DARK CRIMES (2016)

dark crimes
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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6/10 (6)

Darsteller: Jim Carrey, Marton Csokas, Charlotte Gainsbourg
Regie: Alexandros Avranas
Länge: 92 min
Land: , ,
Genre:
Veröffentlichung: 14. Juni 2019 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Studio Hamburg Enterprises
FSK: ab 16

Auch wenn Jim Carrey in den letzten Jahren das ein oder andere Mal in ernsthaften Rollen auftrat, würden ihn die meisten Menschen wohl als Komiker bezeichnen. Egal ob man seinen Stil mag oder nicht, es ist noch immer ungewohnt, den Grimassenschneider in dunklen Parts zu sehen.

In DARK CRIMES spielt Carrey den polnischen Polizisten Tadek, der bei den Kollegen in Ungnade fiel und bis zum Ruhestand eine ruhige Kugel schieben soll. Doch dann fällt ihm ein ungeklärter Mord an einem Kollegen vor die Füße und Tadek entdeckt in dem Roman des Schriftstellers Koslov eine ähnliche Tat und Details, die von der Polizei bisher nicht veröffentlicht wurden.
Tadek ist sich sicher, den Mörder gefunden zu haben, doch er muss dem aalglatten Autoren die Tat nachweisen.Dark crimes carrey

Die Geschichte soll sich laut eines Artikels namens „True Crime: A Postmodern Murder Mystery“ von David Grann so oder so ähnlich tatsächlich in Polen zugetragen haben, erinnert aber auch ungemein an BASIC INSTINCT, wo Sharon Stone, die verführerische Autorin spielte, deren Roman etwas zu viel Ähnlichkeit mit einem echten Mord besaß.

Ein düsterer BASIC INSTINCT

Nun ist DARK CRIMES grundlegend düsterer als BASIC INSTINCT, statt San Francisco zeigt uns der Film die schattigen Ecken Krakaus, Sex ist aber dennoch ein Thema.
Nicht nur taucht ein Sexclub darin auf, der über die Grenzen des Legalen hinausgeht, Tadek kommt auch Koslovs Freundin näher, die von Charlotte Gainsbourg gespielt wird.

Gainsbourg wiederum ist freilich vollen Körpereinsatz gewohnt, gibt sich im Vergleich zu den Lars von Trier – Filmen ANTICHRIST oder NYMPHOMANIAC aber relativ angezogen.
Auffällig ist auch, dass der gesamte Film freizügig beginnt, sich dann aber zunehmend bedeckt. Gerade so, als habe man bemerkt, dass man anfangs über die Stränge schlug und den Produzenten versprochen, künftig artig zu sein. Oder aber, als habe man schnell die Aufmerksamkeit des Zuschauers gesucht.Dark crimes gainsbourgh

Letzteres ist wahrscheinlicher, denn genau diese Aufmerksamkeit verliert der Film zunehmend. Das liegt nicht an Jim Carrey, von dem man zwar anfangs unwillkürlich erwartet, dass er ein paar Grimassen schneidet, der aber solide spielt (dass Carrey im Originalton offenbar mal mit, mal ohne Akzent sprach, ist in der deutschen Tonspur natürlich nicht zu hören).
Auch nicht an Charlotte Gainsbourg, die als abgewrackte Mutter und Drogenabhängige glaubwürdig erscheint, aber einen kleineren Part inne hat.
Man mag finden, dass Koslov, gespielt von Marton Csokas (SIN CITY 2, VOICE FROM THE STONE) den Unsympathen etwas zu aufgesetzt gibt, aber auch das geht in Ordnung.

DARK CRIMES hat Licht und Schatten

dark crimes csokas

Es sind schlichtweg Schwächen des Drehbuchs, die DARK CRIMES zu einer langwierigen Sache machen. Daran kann auch ein gewisser Twist nichts ändern. Weder die Polizeiarbeit noch das Matrazengetümmel sind allzu aufregend und wer sich wenigstens auf drastische Bilder freut, die gibt es primär als Hörbuch, also in Gestalt des von Koslov verfassten Romans.

Trotz des BASIC INSTINCT – Vergleichs, bietet DARK CRIMES eine gute Ausgangslage, bietet ungewöhnliche Drehorte, bietet anständige Schauspieler, aber auch wenn ich hoffe, dass Carrey noch öfters ernste Rollen übernehmen darf, ist der Gesamteindruck nur gesundes Mittelmaß.

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