Review: DARK SKIES (2014)

dark skies
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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5.4/10 (36)

Darsteller: Keri Russell, Jake Brennan, Josh Hamilton
Regie: Scott Stewart
Drehbuch: Scott Stewart
Länge: 97 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre: , ,
Veröffentlichung: 29. Januar 2015 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Koch Media

Es besteht ein gewisser (film-)historischer Zusammenhang zwischen Außerirdischen-Filmen und dem Kalten Krieg. Heute weiß man, dass das Roswell-UFO, das man Initialzündung für die Alienpanik sehen mag, ein russisches Spionageflugzeug war. Auch manch andere fliegende Untertasse dürfte der Sowjetunion zuzurechnen sein und schürte im Amerika der 50er Jahre gleichermaßen Angst wie Phantasie.
Dass nach vielen Jahren böser Aliens der liebenswerte E.T. nur wenige Jahre vor dem ersten Ost-West-Gipfeltreffen auf der Erde einschlug sollte man nicht überbewerten, aber vielleicht passt es ja ganz gut, dass ein Film wie DARK SKIES zu einer Zeit entsteht, in der die Beziehungen des Westens zu Russland einmal mehr abgekühlt sind.

dark skies

Die Barretts sind eine normale Familie in einer normalen Vorstadt. Einen frisch gemähten Rasen, einen guten Draht zur Nachbarschaft, zwei prächtige Söhne. Doch dann erschüttern eine Reihe von eigenartigen Vorkommnissen die Weiße-Gartenzaun-Idylle.
Mitten in der Nacht steht plötzlich die Tür zum Garten offen, Einrichtungsgegenstände werden von alleine neu angeordnet, hunderte Vögel schlagen auf dem Grundstück ein. Damit nicht genug, wachen Familienmitglieder an Orten auf, ohne zu wissen, wie sie an diese gelangten und werden von Anfällen geplagt.
Mit der Zeit verdichten sich die Hinweise, dass Außerirdische hinter all dem stecken.

dark skies

In einem Satz zusammengefasst könnte man DARK SKIES als „PARANORMAL ACTIVITY mit Aliens“ bezeichnen. Anständige Leute in sauberen Häusern, geplagt von immer schlimmeren Zwischenfällen.
Allerdings ist der Found Footage – Anteil in diesem Fall auf ein paar einzelne Sequenzen der Überwachungskameras beschränkt. Dass wir nicht Nacht um Nacht Menschen beim Schlafen beobachten, sondern jedem Familienmitglied eine Nebengeschichte zukommt, sorgt für Leben.
Vater Daniel sucht verzweifelt Arbeit, Sohn Jesse hat seine erste Romanze…

Das ist alles recht kurzweilig erzählt und wenn sich Jesse seiner Liebsten annähert, wie er es vorher in einem Porno gesehen hat, darf auch mal gelacht werden. Als Kontrastprogramm folgen natürlich unerklärliche, gruslige Ereignisse.
Ja, auf den ersten Blick funktioniert die Arbeit von Regisseur/Autor Scott Stewart (LEGION, PRIEST) recht gut und ich war zwischenzeitlich versucht eine höhere Punktzahl zu geben. Denkt man nach dem Ende des Films aber nur kurz darüber nach (und das bleibt leider beim Schreiben eines Reviews nicht aus), fällt auf, dass etliche Aspekte ins Leere laufen.

Was Daniels Arbeitssuche mit der Hauptstory zu tun hat? Nichts, ein reiner Zeitfüller. Jesses Freundin verschwindet irgendwann einfach, nicht weil es die Geschichte so will, sondern weil sie einfach nicht mehr zu sehen ist. Dem extra-bösen Schäferhund, der die Familie vor der außerirdischen Bedrohung schützen soll, kommt ein ähnliches Schicksal zu (ganz davon abgesehen, dass das hyper-aggressive Tier zuvor innerhalb eines Tages zum besten Freund der Familie wird).

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Aus anderen Ansatzpunkten hätte sich so viel mehr herauskitzeln lassen. Wenn der zweite Sohn Sam mit unerklärlichen blauen Flecken auftaucht und sich Eltern und Nachbarschaft dafür gegenseitig die Schuld geben, hätte man das Thema leicht vertiefen können, stattdessen tun die Eltern –die längst wissen, dass etwas nichtmenschliches im Spiel ist- so als wäre der böse Bub aus der Nachbarschaft verantwortlich, die Nachbarn schauen mal böse über den Zaun und schon ist die Sache vergessen.

Die eigentliche Gruselarbeit ist handfest geraten und ich war angenehm überrascht, wie wenig mit Computern nachgeholfen wurde. Daher kann jemand auf der Suche nach leichter Feierabendunterhaltung, bei der das Hirn im Standgas laufen kann, auch durchaus mit DARK SKIES glücklich werden.
Mehr als Fassade ist dann aber auch nicht geboten…das gilt auch für das Backcover der DVD, das den Film aufgrund einer einzelnen Szene in der Nähe von Hitchcocks DIE VÖGEL sieht. Na ja Leute, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf!

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