Review: DEAD HOOKER IN A TRUNK (2009)

Dead Hooker In A Trunk
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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7/10 (1)

Darsteller: Jen Soska, Sylvia Soska, Rikki Gagne
Regie: Jen Soska, Sylvia Soska
Drehbuch: Jen Soska, Sylvia Soska
Länge: 92 min
Freigabe: -
Land:
Genre:
Veröffentlichung: noch nicht in Deutschland veröffentlicht
Verleih/ Vertrieb: noch nicht in Deutschland veröffentlicht

Die Soska-Twins sind spätestens seit AMERICAN MARY in aller Munde und werden -nicht nur von uns- als das nächste große Ding gehandelt. Ein Teil dieser Erwartungshaltung stützt sich auf die Do-it-yourself-Attitüde der kanadischen Damen.
In dem professionellen AMERICAN MARY ist davon vielleicht gar nicht so viel zu spüren, dass die eigenen Eltern eine Hypothek auf ihr Haus aufnahmen um den Film zu finanzieren, spricht aber eine deutliche Sprache.
Noch deutlicher wird es aber, wenn man sich den Erstling DEAD HOOKER IN A TRUNK anschaut, der nicht nur offenkundig von Robert Rodriguez-Filmen inspiriert ist, sondern ähnlich billig wie dessen Debüt EL MARIACHI, aber auch mit erkennbarem Talent versetzt, daherkommt.

Dead Hooker In A Trunk

Nach einer durchzechten Nacht finden Badass und Junkie eine Leiche in ihrem Kofferraum. Zwar weiß niemand, wie die tote Frau dorthin kam, aber da Badass‘ schüchterne Schwester Nerd und ihr christlicher Freund Goodie Two-Shoes mit im Wagen sitzen, müssen die gleich mithelfen, die Leiche verschwinden zu lassen. Einfacher gesagt als getan, denn in der ungleichen Gruppe traut man einander nicht und muss sich mit korrupten Polizisten, Drogendealern und Serienmördern herumschlagen.

Dead Hooker In A Trunk

Schon an den Namen der Figuren lässt sich ablesen, wie plakativ der Film ist. Cineastische Feingeister, die gerne Details auf der Metaebene entdecken, sollten getrost den Schlüssel zur Kellertür suchen, hinter der sie lachen können. DEAD HOOKER IN A TRUNK versucht gar nicht erst Tiefgang zu erzeugen, sondern ist ein rohes Stück Exploitation, dass man hassen oder lieben kann.

Roh und sinnlos ist dann auch der Gewaltanteil. Wenn eine der Schwestern eher beiläufig ein Auge verliert, wird eben Tape über die Augenhöhle geklebt. Ein vom LKW abgefahrener Arm ist auch keine Verletzung, die das Unfallopfer deutlich ausbremsen würde.

Dead Hooker In A Trunk

Dass Jen und Sylvia Soska dabei Produzenten, Autoren, Regisseure und Hauptdarsteller sind, hängt natürlich mit dem schmalen Budget zusammen und wenngleich die beiden unübersehbar in vielem unerfahren sind, ist doch auch stets eine große Dosis Enthusiasmus zu spüren, was darüber hinwegsehen lässt, dass DEAD HOOKER IN A TRUNK technisch gesehen kein guter Film ist.
Wenn von einer Szene auf die andere plötzlich überall Schnee liegt, der kurze Zeit später bereits wieder verschwunden ist, ist das nur eines von vielen Beispielen in denen unsauber gearbeitet wurde.
Andererseits enthält der Streifen aberwitzige Augenblicke, die sich angenehm von dem oft servierten Einheitsbrei abheben.

Ein Urteil über den Film zu fällen, ist entsprechend kompliziert. Während er mit dem Bemühen um Neutralität maximal 3-4 Punkte wert ist, hat sich der Autor dieses Reviews überraschend gut amüsiert und es wäre kein Wunder, wenn der Film in 20 Jahren in einem Atemzug mit minderwertigen, aber sehenswerten Frühwerken der Marke BAD TASTE, EL MARIACHI oder TANZ DER TEUFEL genannt würde.

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