Review: LATE PHASES (2014)

late phases bogliano - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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7.2/10 (21)

Darsteller: Nick Damici, Ethan Embry, Lance Guest
Regie: Adrián García Bogliano
Drehbuch: Eric Stolze
Länge: 96 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 09. Juni 2015 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: ofdb filmworks / Ascot Elite

Regisseur Adrian Bogliano arbeitet sich allmählich nach oben. Das gilt in geografischer Sicht ebenso wie in Sachen Karriereleiter. Während seine ersten Filme wie COLD SWEAT und I’LL NEVER DIE ALONE noch unter argentinischer Flagge segelten, gelang Bogliano mit dem mexikanischen HERE COMES THE DEVIL ein Erfolg, bevor er nun durch die US-Grenze brach und mit LATE PHASES sein neuestes Werk präsentiert.

Ambrose ist Vietnam-Veteran, blind und will seinen Lebensabend in einer hübschen Anlage für Senioren verbringen. Was er nicht weiß: in der Rentner-Residenz geht ein Mörder um. Schnell hat Ambrose einen unheimlichen Verdacht, doch ihm bleibt nur Zeit bis zum nächsten Vollmond, um den Killer zur Strecke zu bringen.

late phases werwolf

Natürlich handelt es sich bei LATE PHASES um ein Werwolf-Movie, aber eines, das der menschlichen Hauptfigur viel Platz einräumt und der es Spaß macht zuzusehen. Ambrose wird gespielt von Nick Damici (WE ARE WHAT WE ARE, VAMPIRE NATION) und sieht für einen Rentner am Lebensabend körperlich etwas zu fit aus, überzeugt aber durch seine Art als miesepetriger Einzelgänger.

Vietnam-Veteranen tauchen vor allem in Filmen der 80er Jahre auf, verschwanden dann aber rasch von der Bildfläche. Ambrose hat jedoch nicht nur das richtige Alter, LATE PHASES schmeckt auch nach den 80ern und präsentiert Versatzstücke aus bekannten Werwolf-Streifen. Wie bei DER WERWOLF VON TARKER MILLS gibt es einen verdächtigen Pfarrer, wie bei THE HOWLING fühlt man sich an trügerische Sanatorium-Idylle erinnert.

late phases

An die Verwandlung von AMERICAN WERWOLF schafft es LATE PHASES nicht heran, nutzt aber ebenfalls praktische Effekte und handgemachte Masken. Die Wölfe sehen wie in den meisten Wolf-Filmen halb-bedrohlich, halb-knuffig aus, aber auch das gehörte vermutlich zum Plan.
Wer mit Boglianos Frühwerken vertraut ist, weiß, dass seine Filme immer auch roh wirken und ein B-Movie-Charme mitschwingt. Das hat sich auch mit seinem US-Debüt grundsätzlich nicht geändert, wirkt nun aber kontrollierter.

An den Horrorelementen gibt es nicht viel zu klagen und auch die Geschichte um Ambrose der versucht, die verwaschene Beziehung zu seinem Sohn zu kitten, ist zumindest schauspielerisch in Ordnung, dass der Film einerseits 80er-Horror-Joyride, andererseits glaubwürdiges Drama sein will, sieht aber an den Übergängen unrund aus und selbst in einem Film wie diesem, wo sich Menschen in Wölfe verwandeln, wirkt es unnatürlich wie schußsicher ein Blinder sich gegen überlegene Gegner zur Wehr setzt.

Late Phases adriano boglianoBogliano festigt allmählich seinen Stil und seinen Namen. Die große Hollywood-Karriere -die der nächste Karriereschritt wäre – wird vermutlich ausbleiben, solange er weiterhin ansehnliche Indie-Filme wie LATE PHASES produziert reicht das aber auch.

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