Review: ONE CUT OF THE DEAD (2017)

one cut of the dead cover - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.5

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8/10 (1)

Darsteller: Takayuki Hamatsu, Yuzuki Akiyama, Harumi Shuhama
Regie: Shin'ichirô Ueda
Drehbuch: Shin'ichirô Ueda, Ryoichi Wada
Länge: 92 min
Land:
Genre: , ,
Veröffentlichung: 23. Mai 2019 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Koch Media (Heimkino);
FSK: ab 16

 

Die Stichwörter Japan, Horror und Komödie lösen vielleicht bei Hardcore-Fernost-Fans noch warme Gefühle aus, zu oft versagte diese Kombination aber. Massives Overacting, überdrehtes Auftreten und infantiler Kaka-Humor muss man mögen…oder nicht.one-cut-of-the-dead

Zu Beginn von ONE CUT OF THE DEAD scheint zunächst auch wenig neues geboten, geschweige denn in guter Qualität, immerhin liefert der Film aber eine mehr als halbstündige Szene, die ohne Schnitt auskommt.
Darin sehen wir zunächst eine junge Dame, die von einem Untoten angegriffen wird, bevor wir erfahren, dass das nur eine Filmszene war.
Knifflig wird es aber, als das Set von echten Zombies attackiert wird und keiner so recht weiß, was zum Film gehört und was reales Blutbad ist.

Ein Film im Film ist relativ selten, cutlose Szenen auch, aber das war es fürs erste auch an Highlights, denn die Zombiehatz ist so -sagen wir mal- günstig inszeniert, wie man das aus vielen Amateurfilmen kennt.
Tatsächlich entstand ONE CUT OF THE DEAD für schmale 25.000$, was neben dem schon angesprochenen fernöstlichen Overacting auch Billigmasken, Schmalspureffekte und Spar-Locations (die übliche alte Fabrikhalle) bedeutet.

one cut of the dead
Da darf nach der ersten halben Stunde schon die Frage erlaubt sein, woher die stramme Durchschnittsbewertung von 7,8/10 auf imdb kommt, wieso das Werk auf so vielen renommierten Festivals lief oder weswegen der Film in der Drop Out  Cinema – Reihe aufgenommen wurde, wo normalerweise nur experimentelle Werke auftauchen.

Wer aber genug Durchhaltevermögen besitzt, wird einer zweiten Filmhälfte entlohnt, die sowohl inhaltlich einiges klärt, als auch woher die guten Kritiken kommen.
Obacht, ab hier folgen allgemeine SPOILER:
Sicher, das übertriebene Minenspiel bleibt erhalten, dafür mausert sich der Film im Film zu einem Film im Film IM FILM, fügt also in Form eines Quasi-Makeofs eine weitere Ebene hinzu, was man in ähnlicher Form nur vom genialen  IM AUGENBLICK DER ANGST kennt.

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Die Story in ONE CUT OF THE DEAD bleibt trotzdem simpel genug, um sie jederzeit nachvollziehen zu können, hier wird aber durch eine Rückblende erklärt, wie die lange Oneshot-Szene entstehen konnte…und was alles schief ging.
Das ist sowohl humorvoll unterhaltsam, wie es auch einen spaßigen Einblick ins Filmmaking gibt.

Dieses Projekt begann übrigens als Workshop für Filmemacher, die für ihre Teilnahme bezahlen mussten. Nachdem inzwischen bereits das 1000-fache des Budgets eingespielt wurden, darf man ONE CUT OF THE DEAD aber (nicht nur) als kommerziell erfolgreiches Experiment bezeichnen.
Und wie vor 20 Jahren BLAIR WITCH PROJECT beweist auch dieser Streifen, dass junge Filmemacher kein Millionen-Budget benötigen, um erfolgreich zu sein, sofern man gute Ideen mitbringt.

Fazit: ONE CUT OF THE DEAD ist eine Movie-Matroschka, der man etwas Zeit geben muss, bis sie sich entblättert, die dann aber viel Originalität aufweist.

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