Review: REPEATERS (2010)

Repeaters
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8

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10/10 (4)

Darsteller: Dustin Milligan, Amanda Crew, Richard De Klerk
Regie: Carl Bessai
Drehbuch: Arne Olson
Länge: 89 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 12. Juli 2012
Verleih/ Vertrieb: Euro Video

Das Offensichtliche zuerst: Es geht kein Weg daran vorbei über REPEATERS zu sprechen, ohne …UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER zu erwähnen. Auch wenn es zahlreiche andere Zeitreise-/Zeitschleife-Filme gibt, konnte man die Komödie von 1993, in der Bill Murray ein und denselben Tag immer wieder durchleben muss , bislang höchstens mit dem beinahe zeitgleich entstandenen 12:01 vergleichen.

REPEATERS schlägt nun in die gleiche Kerbe, ist aber um einiges düsterer. Nach einem miserablen Tag werden drei junge Patienten einer Entzugsklinik von einem Stromschlag getroffen und müssen/dürfen fortan diesen Tag immer wieder aufs Neue durchleben. Was anfangs wie ein großer Spaß aussieht, erhält rasch einen unangenehmen Beigeschmack, da Kyle, Michael und Sonia nicht nur in der Zeit gefangen sind, sondern sich rasch in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln.

Repeaters

Auch Bill Murray nutzte seine Möglichkeiten schamlos aus, beging Straftaten, zog mit dem Wissen des „Vortags“ eine Dame ins Bett und versuchte sich sogar im Selbstmord, trotzdem war Humor der Hauptbestandteil von …UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER. Den sucht man hier vergebens. Die Hauptfiguren sind drogenabhängige Verlierer die von ihren Familien verstoßen wurden; ohne Zukunft und mit zerklüfteter Vergangenheit. Kein Wunder also, dass auch ihr neues Leben mit dem hemmungslosen Genuss der plötzlichen Freiheit beginnt. Harte Drogen, Verbrechen, gewaltsamer Sex, riskante Mutproben und die Gewissheit, dass außer ihnen selbst am nächsten Tag niemand eine Erinnerung an das Geschehene haben wird.
Doch genau darin liegt das Problem. Denn die immer extremeren Spiele zerstören die Freundschaft der drei und macht aus ihnen erbitterte Widersacher…und das täglich aufs Neue.

Die jungen Darsteller sind vielleicht nicht Bill Murray, machen ihre Sache aber sehr gut (Amanda Crew kennt man aus FINAL DESTINATION 3, Dustin Milligan war bei SLITHER und SHARK NIGHT dabei). Ihre Entwicklung im Laufe des Films ist nachvollziehbar, was umso interessanter ist, da sie sich von der gleichen Ausgangsposition aus in entgegengesetzte Richtungen bewegen und dennoch glaubwürdig bleiben. Klischeefrei ist sogar eine sich anbahnende Romanze, die schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.
Die stereotypen Collegekids, die viele andere Horrorfilme für uns bereit halten, bleiben uns also erspart, allerdings ist REPEATERS trotz einiger derber Szenen auch eher ein Mystery-Drama-Thriller, als lupenreiner Horror.

Repeaters

Auch wenn der Film mit seiner Botschaft nicht zu dick aufträgt, regt er dazu an, über zweite Chancen, vergebene Möglichkeiten, vor allem aber den Trugschluss einer scheinbar konsequenzenlosen und nie enden wollenden Jugend nachzudenken.
Das sind aber letztlich Details, die wie die passende Herbstlandschaft zumindest das schmückende Beiwerk bilden und damit leicht verhüllen, dass REPEATERS kein Big Budget – Film ist.

Man mag von einer gestohlenen Idee sprechen, aber was ist heutzutage nicht irgendwo entliehen? Hier wurde jedenfalls ein noch recht unverbrauchtes Thema ansprechend variiert.

 

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