Review: UNTOTE WIE WIR (2009)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8

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6.4/10 (17)

Darsteller: David Anders, Chris Wylde, Louise Griffiths
Regie: D. Kerry Prior
Drehbuch: D. Kerry Prior
Länge: ca. 110 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 19. Januar 2012
Verleih/ Vertrieb: Universal

„Kommt ein Zombie zum Arzt…“
So oder so ähnlich könnte ein Witz beginnen, der auf UNTOTE WIE WIR basiert. Tatsächlich macht sich Hauptfigur in einer gelungenen Szene auf den Weg ins Krankenhaus, um herauszufinden was mit ihm passiert ist. Denn eigentlich sollte der im Irak gefallene Soldat tot unter der Erde liegen, steht aber stattdessen eines Abends vor der Tür seines besten Kumpels Joey, kotzt literweise Blut und fällt tagsüber in einen leichengleichen Schlaf.

Was zu der Frage führt, wo Horrorfans ihn einordnen müssen. Er ist kein dummer Zombie, aber auch wenn er sich von menschlichem Blut ernährt, fehlen typische Vampirzähne und christliche Symbole lassen ihn kalt. Der Originaltitel THE REVENANT bedeutet so viel wie „Wiedergänger“ , was es ganz gut trifft, aber natürlich liegt man auch mit „Untoter“ nicht weit daneben.

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Typen wie Bart gab es in letzter Zeit öfters: DYLAN DOG hatte einen cleveren Zombie, DEADHEADS hatte ein paar clevere wandelnde Leichen und doch kann sich UNTOTE WIE WIR erstaunlich leicht abheben. OK, den Gag mit dem abgetrennten Arm, den schon die anderen genannten Filme nutzten, bekommen wir hier auch zu sehen, davon abgesehen verfügt der Film aber über mehr Tiefe als DYLAN DOG und weniger Klamauk als DEADHEADS.

Anfangs ist es schwer zu sagen, worauf Regisseur/Autor/Produzent D.Kerry Prior hinaus will und dann wechselt er einige Male den Kurs. Trotzdem wirkt die Handlung nicht planlos, sondern entwickelt sich über die gesamte Länge. Immer dann, wenn sich Längen androhen, geschieht etwas, dass die Story vorantreibt.

Aber nicht nur die Geschichte, auch die gesamte Ausrichtung hat verschiedene Facetten. Oberflächlich liegt eine Komödie vor und dort glänzt der Film mit vielen Running Gags und Situationskomik, aber wenigen Kalauern. Später gesellt sich etwas Superhelden-Mythos und Gangsterfilm hinzu und zum Ende hin wird es regelrecht tragisch mit sozialkritischen Ansätzen.

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Natürlich kommt auch der Horroranteil nicht zu kurz.
D. Kerry Prior ist ein alter Hase im Showbiz und sorgte u.a. für die Special-FX von A NIGHTMARE ON ELM STREET 3 und 4, aber auch bei Blockbustern wie ABYSS und AIR FORCE ONE.
Entsprechend viel Wert wird auf abgetrennte Köpfe, Schusswunden und Kunstblut gelegt, die sauber in Szene gesetzt sind.

Wie viel Liebe in einem solchen Projekt steckt, merkt man aber meist in den Details und hier hebt sich UNTOTE WIE WIR angenehm von anderen Werken ab. Ganz nebenbei bekommt der aufmerksame Zuschauer diverse Anspielungen, die von Sitcoms wie DIE COSBY-SHOW und ALF bis zu Franz Kafka reichen, zu sehen.

Man mag kritisch anmerken, dass UNTOTE WIE WIR nicht schnell genug auf den Punkt kommt, das wird aber auch nie versucht. Daher ist diese Vorgehensweise einfach Geschmackssache und unterhaltsam ist der Film allemal.

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