Versus: DOGHOUSE vs. LESBIAN VAMPIRE KILLERS

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Redaktion: 6.5 / 6.0

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Nein, diesmal geht es nicht um eine Neuverfilmung, aber um zwei Filme, die einerseits gravierende Parallelen aufweisen, andererseits doch grundverschieden sind.
Da wäre einmal die englische Horrorkomödie Doghouse aus dem Jahr 2009, in der ein Typ mit soeben gescheiterter Beziehung aufs Land fährt und dort auf eine Reihe gefährlicher Frauen trifft.
Und dann wäre da die englische Horrorkomödie LESBIAN VAMPIRE KILLERS aus dem Jahr 2009, in der….richtig, auch der Rest ist identisch. Da beide Filme fast zeitgleich veröffentlicht wurden, ist nicht davon auszugehen, dass einer beim anderen Ideenklau betrieben hat und trotz der offensichtlichen Verwandtschaft, gehen die beiden Werke auch recht unterschiedlich an die Sache heran.

Wie zu erahnen, handelt es sich bei LESBIAN VAMPIRE KILLERS um einen Vampirfilm, die Frauen in Doghouse lassen sich am besten als kluge Zombies beschreiben, die durch einen Militärversuch das wurden was sie sind.
Während man bei DOGHOUSE gleich einen Kleinbus für die 7 Freunde chartert, macht sich der betrogene Jimmy aus LVK nur mit einem Kumpel auf den Weg in die Einsamkeit.

Wenn man sich schlecht gelaunten Damen beider Filme genauer anschaut, erkennt man unschwer optische Unterschiede, die sich auch auf den jeweiligen Film übertragen lassen. Während die Damen aus Lesbian Vampire Killers trotz ihrer Vampirzähne ein Männertraum sind, möchte man den Ladies von DOGHOUSE definitiv nicht zu nahe kommen.
DOGHOUSE kommt so bodenständig daher, wie ein englischer Pub, wirkt manchmal etwas ungewaschen und dürfte sich Shaun of the Dead als Vorbild genommen haben. Große Effekte sucht man vergebens. Die Stärke des Films ist vor allem der uralte, aber immer wieder interessante Kampf der Geschlechter, der hier natürlich wörtlich zu nehmen ist, sowie der typische englische Humor.
Hier und da werden einige nette Splattereinlagen geboten und dass die Frauenzombies mit diversen Werkzeugen ans Schlachten gehen, wertet das Ganze auf, andererseits gibt es auch Männer in Röcken zu „bewundern“, was als Gag seit 30 Jahren nicht mehr zündet.

Dass man schon beim Titel LESBIAN VAMPIRE KILLERS an ein anderes Filmgenre denkt, das Volljährigkeit verlangt, kommt nicht von ungefähr. Die ausschließlich weiblichen Vampire sind allesamt gut gebaut und zeigen auch mal Haut, stöhnen permanent und man darf sich fragen, warum Vampirblut weiß und schleimig ist. Aber auch davon abgesehen, ist Lesbian Vampire Killers auf Hochglanz getrimmt, hat einen netten Soundtrack und ein paar ansehnliche Effekte, was den Film letztlich aber noch mehr vom Horror abbringt und ihm etwas comichaftes verleiht.

Eine ausgefeilte Handlung bietet DOGHOUSE nicht. Nachdem unsere Helden erst einmal in der Stadt angekommen sind, beginnt der Überlebenskampf. Alle Männer sind tot, alle Frauen böse. Das ist recht lustig, bietet aber nicht viel Abwechslung.
Lesbian Vampire Killers ist diesbezüglich besser aufgestellt und hat so etwas wie eine Geschichte, die allerdings auch keinen Preis für herausragende Kreativität gewinnen wird: Vampir-Queen Carmilla hat das Dorf mit einem Fluch belegt, wodurch jede Frau an ihrem 18ten Geburtstag zum lesbischen Vampir wird und der unwissende Jimmy ist ein Nachkomme des Ritters, der Carmilla einst schon einmal besiegte.

Beide Filme dürften insbesondere in einer Männerrunde (und reichlich Bier) Spaß machen, wobei Doghouse eher Leute mit lichter werdendem Haar, Bauchansatz und einer zerrütteten Ehe anspricht, LESBIAN VAMPIRE KILLERS dagegen Menschen, die beim Bierkauf nach ihrem Ausweis gefragt werden und noch vor der Damenwelt gewarnt werden müssen.

Sind die Filme frauenfeindlich, wie hier und da zu hören war? Nur, wenn alle Filme, in denen Männer die Bösen spielen auch als männerfeindlich betrachtet werden. Natürlich geht der ein oder andere Gag auf Kosten der Damenwelt, aber in beiden Filmen ist es vor allem die Einfältigkeit der männlichen „Helden“, die das wieder ausgleicht.

Mir hat DOGHOUSE etwas besser gefallen, weil er natürlicher daherkam, während LESBIAN VAMPIRE KILLERS zuweilen ins kitschige und bemüht frivole abdriftet, aber das ist wohl wirklich Geschmackssache.

Übrigens: In beiden Filmen gibt es den „Quoten-Schwulen“. In Doghouse ist es einer von Vince‘ Freunden, in LESBIAN VAMPIRE KILLERS ein schwuler Werwolf, was durchaus sehenswert ist.

Doghouse LVK
Jahr 2009 2009
Regisseur Jake West
Phil Claydon
Länge ca. 86 min ca. 88 min
FSK ab 18 ab 16
Ort im Film Moodley Cragwich

 

Bewertung:

DOGHOUSE
6.5/10

LESBIAN VAMPIRE KILLERS
6,0/10

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