Review: BYZANTIUM (2012)

Byzantium review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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7.1/10 (53)

Darsteller: Gemma Arterton, Saoirse Ronan, Sam Riley
Regie: Neil Jordan
Drehbuch: Moira Buffini
Länge: 118 min
Freigabe: ab 16
Land: , ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 18. Dezember (Verleih DVD+BD) 27. Dezember (Verkauf DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Universum
FSK: ab 16

Neil Jordan ist kein Regisseur, der sich auf Horror spezialisiert hätte. Seine Werke sind in ganz unterschiedlichen Genres anzufinden, immer vereint durch das Element des Dramas. Gruselfans kennen ihn vor allem für seine Arbeit an INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR, der Blutsauger in vielen Facetten zeigte. Mit BYZANTIUM widmet sich Jordan erneut den Untoten und wieder sollte man besser keine platte Geschichte erwarten.

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Clara und Eleanor sind auf der Flucht. Nachdem sie ihr altes Zuhause verlassen mussten, finden sie Unterschlupf in einer heruntergekommenen Küstenstadt, wo Clara fortan ein Bordell betreibt. Eleanor will damit nichts zu tun haben. Das sensible Mädchen hadert mit seinem Dasein, denn die beiden äußerlich jungen Frauen sind jahrhundertealte Vampire und schon bald holt sie ihre Vergangenheit auch in dem entlegenen Städtchen ein.

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Die Rahmenhandlung von BYZANTIUM spielt in der Gegenwart, allerdings an einem Ort, an dem die Zeiger der Uhr vor langem abgebrochen zu sein scheinen. Darüber hinaus wird uns Stück für Stück die Geschichte zu Clara, Eleanor und ihren Verfolgern erzählt. Zieht man dazu in Betracht, dass die beiden Protagonistinnen eher nebeneinander als miteinander existieren, erhält man einige Handlungsstränge, die es knotenfrei zu jonglieren gilt.

Das erfordert, wie der gesamte Film, anfangs etwas Geduld wird aber durch Schlüssigkeit, starke Charaktere und fast immer klischeefreie Geschichte belohnt.
Ein Horrorthriller ist BYZANTIUM nicht geworden, auch wenn im wahrsten Sinne des Wortes wasserfallartige Blutfontänen auftauchen, sondern eher Charakterstudie zweier Vampire…und eben Drama.

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Das erinnert natürlich wieder an INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR, wo ebenfalls zwei ungleiche (und untote) Hauptfiguren eine Co-Existenz bildeten. Wenn man so will, ist die abgeklärte Clara der Lestat, Eleanor der selbstzweifelnde Louis. Auf die Entstehungsgeschichte wird in beiden Filmen ebenfalls ausgiebig eingegangen, wobei BYZANTIUM diese häppchenweise und nicht linear erzählt liefert.
Auch eine gewisse Nähe zu SO FINSTER DIE NACHT findet sich im Film, was an der Freundschaft zwischen Eleanor und einem todkranken Jungen liegt.
BYZANTIUM im Spannungsfeld dieser Filme zu sehen, ist eine Sache, aber keine Angst, hier haben wir es nie mit einem Abklatsch zu tun. Dies ist ein Werk, das sehr gut auf eigenen Füssen stehen kann.

Eigenständigkeit findet sich auch in vielen Details, denn so kommen hier die Vampire ohne Fangzähne aus. Diese ja eigentlich maßgebende Eigenschaft, durch einen spitzen Fingernagel zu ersetzen, ist allerdings gewöhnungsbedürftig.
Vor allem wird aber die Entstehung eines Vampirs (das Wort fällt im Film nie) neu dargestellt.

In den Hauptrollen erleben wir Gemma Arterton (HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER) und Saoirse Ronan (WER IST HANNAH?) und beiden kauft man ihre Darstellung problemlos ab.
Dass es dem Film an Budget fehlen soll, wie Neil Jordan in einem Interview lamentierte, ist hingegen nicht zu bemerken.

Fazit: Toll erzähltes Vampirdrama.

„Ich lernte, dass Unsterblichkeit alleine unerträglich ist“ – Clara

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