Review: HERE COMES THE DEVIL (2012)

Here comes the devil horrorfilme
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7

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8.3/10 (13)

Darsteller: Laura Caro, Francisco Barreiro, Michele Garcia
Regie: Adrián García Bogliano
Drehbuch: Adrián García Bogliano
Länge: 97 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 31.05.2014 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Pierrot Le Fou

Ist HERE COMES THE DEVIL endlich der Durchbruch des argentinischen Horrorfilmers Adrián García Bogliano? Wir haben ihm ja bereits eine große Zukunft zugesprochen, aber obwohl sich Bogliano längst auf internationalem Gewässer bewegt und nach seinem Beitrag für THE ABCS OF DEATH (USA) nun mit HERE COMES THE DEVIL unter mexikanisch-amerikanischer Flagge segelt, steht der große Coup noch aus.

Here comes the devil horror

Sein aktuelles Werk wurde vorab mit einiger Aufmerksamkeit bedacht, hat einen coolen Titel, eine nicht alltägliche Story, aber vor allem eine eigenwillige Umsetzung.

Als eine vierköpfige Familie einen Ausflug macht, führt sie der Weg zu einem Hügel, den Sohn Adolfo und Tochter Sara ersteigen wollen. Die Eltern bleiben im Auto und vergnügen sich auf ihre Weise, doch die Freude über ein paar ungestörte Minuten weicht schnell Sorge, als die Kinder in der Nacht nicht zurückkehren.
Gerade als Polizei und Suchmannschaft am nächsten Morgen an die Arbeit gehen wollen, tauchen Adolfo und Sara wieder auf. Doch was ist auf dem Hügel passiert?
Die beiden Heranwachsenden scheinen traumatisiert und verhalten sich seltsam. Hat der schmierige Typ im Wohnmobil etwas damit zu tun? Oder hat eine ganz andere Macht die Finger im Spiel?

Here comes the devil

HERE COMES THE DEVIL lässt uns ähnlich wie zuletzt THE BODY lange darüber im Unklaren, ob wir es mit bösen, aber natürlichen, Einflüssen zu tun haben oder doch übernatürliche Kräfte eine Rolle spielen. Den Film in eine Kategorie einzuordnen wird durch Boglianos Stil erschwert, der oft roh und damit unbeholfen wirkt und die Frage aufwirft, ob der Regisseur immer weiß, was er tut. Dass dies der Fall ist, beweist sich spätestens wenn der Abspann läuft, aber bis dahin mischt er (auch in Sachen Kameraführung) Exploitation, Rachedrama, klassischen Horror und lässt auch eine starke sexuelle Komponente nicht zu kurz kommen.

Den Südamerikanern wird in punkto Erotik ja so einiges nachgesagt und Bogliano geht das Thema von verschiedenen Seiten an, mischt dabei Dirty Talk im Auto, Sex-Szenen, erotische Blutdusche und Unterschwelliges.
Sigmund Freud hätte wohl Spaß daran, dass sich das Verhältnis der Geschwister als etwas zu nah andeutet, Tochter Sara unmittelbar vor dem Verschwinden ihre erste Periode bekommt und kurz darauf eine geheimnisvolle Höhle erkundet.
Eröffnet wird der Film aber mit einer heißen lesbischen Sexszene, auf die eine Gewalteruption folgt.

Here comes the devil

Für wen das alles wie eine recht wilde Kombi klingt, dem sei gesagt, dass HERE COMES THE DEVIL insgesamt erstaunlich stimmig daherkommt, die unterschiedlichen Elemente gut zusammenführt werden und abgegriffene Klischees auch wegen unverbrauchter Schauplätze und Akteure umschifft werden. Nur 2-3 Szenen entpuppen sich als bemühte Tittenshow und Kinder überm Bett schweben zu lassen, ist nun auch nicht mehr beeindruckend.

Von Adrián García Bogliano wird auch weiterhin zu hören, lesen und sehen sein. Das vollkommene Meisterwerk ist HERE COMES THE DEVIL noch nicht, aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Fazit: Hier kommt der Teufel…und er sieht gut aus.

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