Review: DEMON – DIBBUK (2015)

demon dibbuk eine hochzeit in polen - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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6.7/10 (12)

Darsteller: Itay Tiran, Agnieszka Zulewska, Andrzej Grabowski
Regie: Marcin Wrona
Drehbuch: Pawel Maslona, Marcin Wrona
Länge: 90 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre: , ,
Veröffentlichung: 28. Oktober 2016 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Donau Film

Wenn da mal nicht die Marketingabteilung beim Chef antanzen darf…
Wirft man nämlich einen Blick aufs Cover von DEMON – DIBBUK, fragt man sich wen man ansprechen will. Dass der Designer gewisse Photoshop-Skills hat, lässt sich nicht abstreiten, allerdings könnte das nichtssagende Motiv auch für hundert andere Filme herhalten.
Der „Demon“ im Titel ist reißerisch und verspricht Standardware. Wer auf Standardware steht wird aber direkt wieder abgeschreckt, wenn auf dem Backcover ein Zitat prangt, das Parallelen zu BABADOOK und THE WITCH zieht, die viele 0815-Seher hassten.
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So ganz einfach macht es einem der Film aber auch nicht und der deutsche Originaltitel DIBBUK – EINE HOCHZEIT IN POLEN, unter dem er in ausgewählten Kinos zu sehen war, klingt eher nach Rosamunde Pilcher als etwas, über das wir sprechen.
Und auch wenn man die Hülle überwindet und die Disc einlegt, ist es nicht einfach die richtige Schublade für das Gezeigte zu finden.

Piotr reist von London nach Polen, wo seine Hochzeit mit Zaneta ansteht. Sein Schwiegervater in spe ist skeptisch, denn das junge Paar ist noch nicht lange zusammen, schenkt den beiden aber trotzdem ein großes leerstehendes Haus. Dort macht Piotr kurz vor der Trauung eine grausige Entdeckung in Form eines menschlichen Skeletts. Er beschließt das Geheimnis zunächst für sich zu behalten, doch während der Feier ist es nicht nur der in Strömen fließende Alkohol, der dem Bräutigam zu schaffen macht. Kann das, was wie ein epileptischer Anfall aussieht, eine dämonische Besessenheit sein?
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Weder BABADOOK noch THE WITCH weisen inhaltliche Nähe auf, man kann sich aber trotzdem erklären, woher der Vergleich kommt. DEMON – DIBBUK bietet keine Schocks, er bietet keine nennenswerte Gewalt, er ist kein Horrorfilm.
Wenn man Mysteryfilm als Horrorfilm light versteht, ist er vielleicht dort einzuordnen, man kann aber auch von einem übersinnlichen Drama sprechen und da ist die Nähe zu BABADOOK / THE WITCH natürlich doch wieder gegeben.

Wie die beiden Verwandten lebt DEMON – DIBBUK vor allem von seiner ganzheitlichen Atmosphäre und man fühlt sich als Zuschauer tatsächlich wie auf einer Hochzeit samt aller skurriler Eigenheiten. Menschen, die man nicht kennt… Alkohol… Menschen, die öde Reden halten… mehr Alkohol….ein Mitglied der Band, das einen weiblichen Gast vernascht… Anschneiden der Torte…Alkohol in Kisten …jüdische Dämonen.
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Da der Großteil der Handlung an diesem einen Abend spielt, wird man als Zuschauer unweigerlich in den Rausch der Nacht hineingezogen und fühlt nicht nur deswegen mit Piotr, weil der so betrunken ist, dass man ihm einen Eimer reichen möchte, sondern auch weil sich noch eine andere Macht seiner bemächtigt.
Spiderwalks und verdrehte Gelenke sollte man dabei aber nur bedingt erwarten und generell ist der Film effektarm (um nicht zu sagen effektleer), was wohl noch weitere potentielle Käufer abschrecken wird.

Eine teilweise holprige Synchronisation hilft da auch nicht gerade weiter und warum von den gleichen Leuten mal in Englisch (dann mit Untertiteln), mal in Deutsch gesprochen wird, erschließt sich dem Betrachter auch nicht.

Wer hingegen auf der Suche nach dem nächsten „anderen“ Film ist, wird hier schon deswegen fündig, weil polnisch-israelische Produktionen nun wirklich nicht alltäglich sind und der immer wieder durchschimmernde Humor schadet ebenfalls nicht.

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