Review: JUG FACE (2013)

Jug Face
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7

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8.2/10 (24)

Darsteller: Sean Bridgers, Lauren Ashley Carter, Kaitlin Cullum, Sean Young
Regie: Chad Crawford Kinkle
Drehbuch: Chad Crawford Kinkle
Länge: 81 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 15. April 2014 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Maritim Pictures / Ascot Elite

Die schlechte Nachricht vorweg: JUG FACE wird nicht jedem gefallen!
Horror-Fans, die sich ausschließlich mit Silikon-Bimbos auf dem Weg zur Beachparty identifizieren können, werden mit diesem Film wenig Freude haben. Stattdessen stehen ausnahmsweise jene Personen im Vordergrund, vor denen sich Großstädter normalerweise fürchten: Hillbillies.

Teenager Ada lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Gemeinde abseits der Stadt in den Wäldern.
Das Leben der Aussiedler wird bestimmt durch eine Grube auf einer Lichtung, die die Menschen beschützt und heilt, aber auch immer wieder Opfer einfordert.
Immer wenn der geistig zurückgebliebene Töpfer Dawai in eine Trance verfällt und einen Tonkrug mit Gesicht formt, muss der Abgebildete sterben.
Ada weiß als Einzige, wer als nächstes an der Reihe ist, aber das ist nur eines ihrer Probleme, denn sie soll verheiratet werden und ist schwanger, doch der Zukünftige ist nicht der Vater des Babys.

Jug Face

Jagen mit dem Pickup, Moonshine, Inzest und (Aber-)Glaube. Alle Klischees über die Rednecks werden erfüllt, ohne dabei albern zu wirken. Auch wenn die Grube und Waldgeister klar ins Übersinnliche hineinreichen, gelingt Regisseur / Autor Chad Crawford Kinkle ein glaubhafter Einblick in eine Backwood-Community, die nur am Rande Kontakt zu der Zivilisation hält, wie wir sie kennen, ansonsten aber nach eigenen Werten lebt.

Möglich machen das vor allem gute Schauspieler wie Sean Bridgers und Lauren Ashley Carter, die in THE WOMAN Vater und Tochter spielten. Während Bridgers Rolle in JUG FACE ganz anders gestaltet wurde, sind Carters Probleme ähnlicher Natur.
Das beste Acting nützt aber wenig, wenn die Synchronisation lieblos ist und das ist hier leider der Fall. Während die Hauptrollen noch erträglich hörbar sind, durften die Nebenrollen offenbar x-beliebige Passanten sprechen. Daher sollte jeder mit halbwegs brauchbaren Englischkenntnissen die Tonspur ändern.

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Apropos THE WOMAN, die beiden Schauspieler sind nicht die einzigen, die wir aus Lucky McKees Film kennen. Produzent war wieder Andrew Van Den Houten, die Musik stammt wieder von Sean Spillane und das sind nur die wichtigsten Rückkehrer.
Wie im Making Of zu sehen ist, tauchte auch McKee am Set auf, um dem Neuling Kinkle ein paar Tipps zu geben.
Der macht seine Sache aber ohnehin gut, wenngleich ein paar unrunde Momente nicht zu verleugnen sind.

Jug Face

Sieht man von den personellen Parallelen aus THE WOMAN ab, gibt es nicht viele Filme, die mit JUG FACE zu vergleichen wären, am ehesten aber wohl das Remake von WE ARE WHAT WE ARE, das auch mit seiner ruhigen Erzählweise, einer Familie außerhalb der Norm und religiösem Eifer daherkommt.
In jedem Fall bietet JUG FACE ungewöhnlichen Stoff, aus nicht alltäglicher Perspektive und ist wohl eher für Festivals als die breite Masse geschaffen.

Fazit: 7 von 10 möglichen Punkten. Wer den Film aber auf Deutsch sehen „muss“, sollte davon mindestens einen Zähler abziehen.

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