Review: THE GREASY STRANGLER (2016)

The Greasy Strangler - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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7.8/10 (51)

Darsteller: Michael St. Michaels, Sky Elobar, Elizabeth De Razzo
Regie: Jim Hosking
Drehbuch: Toby Harvard, Jim Hosking
Länge: 93 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 1. Juni 2017 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Tiberius
Sonstiges: Fantasy Filmfest 2016

Ihr werdet THE GREASY STRANGLER lieben oder hassen, aber wenn ihr was erleben wollt, müsst ihn gesehen haben. Wenn ihr zu den Leuten gehört, die seit 20 Jahren jeden Sommer ins gleiche Hotel fahren und nervös werdet, wenn eure Lieblingscornflakes plötzlich eine neue Verpackung haben, schaut lieber den 10. Teil einer beliebigen Slasher-Reihe, da wisst ihr was ihr habt.

THE GREASY STRANGLER ist hingegen ein Überraschungspaket, bei dem man sich nicht nur fragt, was die nächste Szene wohl bereit hält, sondern auch, was der Erschaffer genommen hat, als er sich diesen schmierigen Batzen Film aus dem Hirn schnitt.
Dies ist ein typischer Festivalfilm und nur wer groteske Streifen wie RUBBER mochte, könnte mit diesem Mindfuck Spaß haben.

the-greasy-stranglerStory:
Ronnie und Brayden sind Vater und Sohn und führen zusammen Touristen zu legendären Schauplätzen vergangener Disco-Tage. Während Charmeur Ronnie eine Vorliebe für fettiges Essen hat, ist Brayden noch Jungfrau und als er bei einer Tour Janet kennenlernt, sofort im 7. Himmel. Doch der schüchterne Spätzünder hat nicht nur einen Mikropenis, sondern muss auch den eigenen Vater als Nebenbuhler ertragen….und dass mit Ronnie nicht zu spaßen ist, zeigt der jede Nacht, wenn er als fettiger Serienmörder im „Fatsuit“ die Straßen unsicher macht.

THE GREASY STRANGLER ist straight outta Absurdistan und unmöglich in ein Genre zu packen. Ja, der Film ist verdammt eklig und stellenweise brutal, aber die Highlights sind weniger die Kills des Stranglers, sondern die bizarren zwischenmenschlichen Szenen.
Wenn Brayden und Fet(t)ischist Ronnie in ihrem heruntergekommenen Haus nur in Unterwäsche über das rechte Maß von Öl im Essen diskutieren, ist das noch skurriler als es klingt.the-greasy-strangler-fantasy-filmfest

Optisch bietet der Film ein Übermaß Mut zur Hässlichkeit, wie sie seit 70er-Jahre-Pornos nicht mehr zu sehen war. Ob schlecht sitzende Frisuren (sowohl auf dem Kopf, als auch zwischen den Beinen), faltige Ärsche, Männerbrüste, Pullover aus der Altkleidersammlung, abgewrackte Inneneinrichtung oder Figuren mit aufgesetzter Schweinsnase…dies ist die Vorlage für jede Bad Taste – Party.

In sich ist das alles stimmig bis hin zum nervigen Kinderkeyboard-Score, aber auch gut geschauspielert. Vor allem Ronnie-Darsteller Michael St. Michaels, der in über 70 Lebensjahren nur neun Filme drehte, gibt den sympathischen Unsympathen Ronnie exzellent.greasy-strangler-thrillandkill

Der größte Knackpunkt ist aber der Humor und ob man über die dargebotenen Späße lachen kann, muss nun wirklich jeder selbst entscheiden. Vieles geht unter die Gürtellinie und ist teilweise so flach, als hätte Adam Sandler und nicht Elijah Woods (COOTIES) und Ben Wheatley (SIGHTSEERS) den Film produziert.
Andere Momente erinnern an Helge Schneider – Filme und auch die sind nicht für jedermann. Es wird schlicht darauf gesetzt, dass etwas dann lustiger wird, wenn man es nur oft genug wiederholt.
Das kann für den einen zur Qual werden, andere werden das gute Timing bemerken und Phrasen wie „Bullshit Artist“ oder „Hootie Tootie Disco Cutie“ wurden nicht nur im Umfeld des Fantasy Filmfests, wo der Film seine Deutschlandpremiere feierte, häufig gehört, sondern haben das Zeug um Kult zu werden.

Auch wenn man all dem was abgewinnen kann, ist THE GREASY STRANGLER ein paar Minuten zu lang. So viel schräge Kreativität hier auch drin steckt, am Ende wirken einige Szenen doch erzwungen.

Fazit:
Normalerweise lest ihr im Optimalfall unser Review, folgt unserer Bewertung und teilt hinterher unsere Meinung. Aber machen wir uns nichts vor, Reviews sind nie ganz objektiv, weil der persönliche Geschmack eine Komponente bleibt. Das gilt für diese Art von Film besonders.
Die 8-Punkte-Bewertung ist daher eine ganz persönliche Sache…

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