Review: THE RETURN OF THE LIVING DEAD (1985)

return of the living dead
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 9.0

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7.8/10 (45)

Darsteller: Clu Gulager, James Karen, Don Calfa
Regie: Dan O'Bannon
Drehbuch: Dan O'Bannon, Rudy Ricci, Russell Streiner
Länge: 87 min.
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 1985, seit kurzem wieder ungeschnitten erhältlich (Neuveröffentlichung im Rahmen der Horror Cult Uncut - Reihe)
FSK: ab 16

Vor dem Review zu THE RETURN OF THE LIVING DEAD stand die Frage im Raum, ob man dem Film ein Classic-Review zukommen lässt. Aber ist THE RETURN OF THE LIVING DEAD ein echter Genre-Klassiker?
Sicher sprechen ein gewisses Alter und auch die nötige Qualität dafür, andererseits fehlt dem Film doch ein wenig das Einzigartige und Prägende und mit dem Begriff Klassiker will man ja auch nicht inflationär umgehen. Ein Grenzgänger ist der Film aber allemal und nach Jahren auf dem Index inzwischen mit FSK ab 16 – Freigabe wieder zu haben.

Frank und Freddy, zwei Angestellte eines medizinischen Versandhauses bringen einen Behälter mit einem darin gelagerten Zombie zum Bersten. Das austretende Gas verletzt die beiden nicht nur, sondern erweckt auch eine präparierte Leiche zum Leben. Um ihr Missgeschick zu vertuschen zerstückeln die beiden den Zombie und lassen  ihn im nahegelegenen Krematorium verbrennen.  Dummerweise verteilt einsetzender Regen die Asche auf dem angrenzenden Friedhof und das Unheil nimmt seinen Lauf.

return-of-the-living-dead (www.thrillandkill.com)

Das Schöne an RETURN OF THE LIVING DEAD ist seine unverkrampfte Art. Das Wort „Zombie“, das in fast jedem Zombiefilm dringend vermieden wird, taucht hier nicht nur auf, sondern der Film nimmt ganz gezielt Bezug auf Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD und stellt damit schon zu Anfang klar, dass man sich nicht zu ernst nimmt. Humor findet sich dann auch über die gesamte Strecke, wirkt aber nie aufdringlich sondern passt sich in das Gefüge aus Story, Action und Gore ein.

Die Nähe zu George A. Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD ist aber auch noch anderenorts gegeben: John Russo, der die Romanvorlage zu RETURN OF THE LIVING DEAD lieferte, schrieb das Drehbuch für NIGHT…  und hat bis heute eine ganze Reihe an Filmen geschrieben, die die Worte „living“ und „dead“ in sich tragen.
Eigentlich war zunächst Tobe Hooper als Regisseur im Gespräch, diesen Part übernahm dann allerdings Dan O’Bannon  (RIP). Der drehte nach RETURN…  in dieser Funktion zwar nur einen weiteren Film, ist aber aus dem Filmgenre kaum wegzudenken. Aus der Feder des John Carpenter-Kumpels stammen die Drehbücher von ALIEN, LIFEFORCE und TOTAL RECALL.

Ob man die Eigenheiten, die die 80er mit sich brachten, heute mit einem nostalgischen Lächeln bedenkt, in Fremdschämen verfällt oder zu schätzen weiß, muss jeder für sich entscheiden. Dass eine Gruppe Punker zusammen mit Poppern (ja, das nannte man früher so) im lokalen Friedhof einfällt und dort gewaltig Randale macht, darf man jedenfalls in das Reich der Legenden schieben. Gleichzeitig passen diese übergroßen Charaktere natürlich in diese Zeit wie die übergroßen Schulterpolster und letztlich auch wieder zu diesem Film, der Realismus nicht als größtes Gut ansieht.

return of the living dead (www.thrillandkill.com)

Erwähnenswert ist in jedem Fall, dass wir es nicht nur knapp 20 Jahre vor 28 TAGE SPÄTER mit schnellen Zombies zu tun haben, sondern diese auch über eine gewisse Restintelligenz verfügen, sogar Werkzeuge einsetzen und teilweise sprechen (auch wenn es dabei meist nur um den Wunsch nach mehr Gehirnen geht).
Noch imposanter ist die Zähigkeit der Untoten, die ums Verrecken nicht kleinzukriegen sind. Der übliche Schuss in den Kopf ist hier nutzlos und Zerstückeln bewirkt nur, dass man es hinterher mit vielen lästigen Einzelteilen zu tun hat.

Die Effekte sind ansprechend in Szene gesetzt und zwar brutal genug, um zu verstehen, warum der Film indiziert war, gleichermaßen aber auch überzogen genug um das Augenzwinkern zu erkennen. Das wurde bei der FSK-Neuprüfung wohl auch nicht übersehen.

Das Tempo ist nicht nur bei den Zombies hoch, sondern in der gesamten Handlung. Zwischen einem kleinen Arbeitsunfall und einer landesweiten Katastrophe liegen nur anderthalb Stunden, da bleibt für Luftholen nicht viel Luft und während man das bekommt, was man von einem Zombiefilm erwarten darf (verschanzen, verbarrikadieren, sterben), ist THE RETURN OF THE LIVING DEAD variantenreich und wechselt gerne mal die Schauplätze.

Fazit: Abzug gibt es eigentlich nur für die Modesünden der 80er Jahre und einige Unachtsamkeiten in der Charakterbildung. Ersteres ist aber Geschmackssache, letzteres bei einem solchen Film zu verzeihen.

Anmerkung: Es ist zwar schön, dass die ehemals geschnittenen Szenen wieder im Film sind, dass diese Momente aber auch bei deutscher Tonspur lediglich in Englisch zu hören sind, ist doch nervig (soll hier aber nicht in die Wertung des Films einfließen)

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