Review: TOWER BLOCK (2012)

tower block
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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6.6/10 (16)

Darsteller: Sheridan Smith, Jamie Thomas King, Jack O'Connell
Regie: James Nunn, Ronnie Thompson
Drehbuch: James Moran
Länge: 86 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 13. September 2013
Verleih/ Vertrieb: Universum

Schon Chromeskull Sido hat vor einigen Jahren seinen Wohnblock besungen und in seinem Text die „Annehmlichkeiten“ auf den Punkt gebracht. Zusammengefasst: dort ist immer was los.

Das gilt auch für den Serenity Tower, einen heruntergekommenen Wohnblock, der abgerissen werden soll und bis aufs oberste Stockwerk bereits geräumt wurde. Hier oben wohnen Alkoholiker, Drogendealer, Schläger, Mütter, die ihre Kinder vernachlässigen…
An einem scheinbar normalen Morgen werden die Bewohner plötzlich von einem Scharfschützen unter Beschuss genommen. Mit schneller Hilfe ist nicht zu rechnen und die Ausgänge sind versperrt.

tower block

TOWER BLOCK reiht sich nahtlos in die Gesellschaft britischer Horrorfilme ein, in denen soziale Brennpunkte thematisiert werden. Das wundert nicht wirklich, wenn man sich anschaut, wer hinter dem Film steht. Während Ronnie Thompson als einer der beiden Regisseure ein noch recht unbeschriebenes Blatt ist, wirkte sein Partner James Nunn u.a. als Regieassistent bei F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER und dem ebenfalls im Block spielenden COMEDOWN mit.
Auch Autor James Moran ist kein Unbekannter im Genre und lieferte in der Vergangenheit die Drehbücher für SEVERANCE und COCKNEYS VS. ZOMBIES.

Während diese beiden noch viel Humor beinhalteten, gibt sich TOWER BLOCK ernster und startet mit dem gewaltsamen Tod eines jungen Mannes, der auf der Flucht vor seinen Verfolgern vergeblich auf den Fluren der Nachbarschaft um Hilfe suchte.
Aus Angst vor Rache der Täter sprach niemand mit der Polizei, doch die Rache – so viel sei vorweggenommen – folgt nun.
Zum Glück versucht der Film nicht geheimnisvoller zu tun als notwendig und so ahnt man schnell, woher der Wind weht, was die Situation für die Protagonisten nicht angenehmer macht.

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Die Figuren sind dementsprechend wenig heroisch angelegt. Zwar finden sich ein paar Sympathieträger, aber wolltet ihr neben Menschen wohnen, die man sonst nur auf RTL 2 sieht?
Der Handlung haben charakterliche Ecken und Kanten noch nie geschadet, problematischer ist hingegen ein permanentes Verschieben der Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe. War Schutzgelderpesser Kurtis eben noch der starke Macker, kriegt er kurze Zeit später von einem rüstigen Rentner aufs Maul, schafft es aber wiederum im Alleingang zwei ebenfalls nicht harmlose Typen stillzustellen.
Auf zwischenmenschlicher Ebene geht es genauso abwechslungsreich zu. Getreu dem Motto „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“ tauchen alte und neue Konflikte auf und verschwinden in der nächsten Szene wieder völlig.

Das ist ebenso wenig realistisch wie die Schießkünste des Heckenschützen, der immer dann wenn sich jemand kurz an einem der vielen Fenster zeigt im Bruchteil einer Sekunde einen Kopfschuss anbringen kann, unterhaltsam bleibt TOWER BLOCK aber doch.
Einerseits enthält der Film viele Elemente eines typischen Slashers (ein gesichtsloser Fremder, der auf Vergeltung sinnt und seine Opfer nacheinander tötet), andererseits wird niemand die dreckigen Wohnungen mit der Elm Street oder dem Crystal Lake verwechseln.

Fazit: Wer F und COMEDOWN mochte, macht mit TOWER BLOCK wenig verkehrt.

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