Review: WRECKED (2010)

wrecked brody - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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6.9/10 (16)

Darsteller: Adrien Brody, Caroline Dhavernas, Ryan Robbins
Regie: Michael Greenspan
Drehbuch: Christopher Dodd
Länge: 89 min
Land: ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 18. November 2011
Verleih/ Vertrieb: Universum
FSK: ab 16

Es ist gar nicht so einfach WRECKED in eine Schublade zu packen. Ein Horrorfilm ist es nicht, ein Actionfilm ganz sicher nicht, ein Thriller nicht so wirklich und ein Abenteuerfilm stellt man sich auch anders vor.
Betrachtet man den Begriff „Horror“ im eigentlichen Sinn des Wortes, bekommt Adrian Brody, der hier die Hauptrolle spielt, davon aber eine Menge ab:

Er erwacht in einem völlig zerstörten Auto mitten im Wald, seine Beine sind eingeklemmt, er ist schwer verletzt, der kalten und nassen Witterung ausgesetzt und als ob das nicht reichen würde, kann er sich an nichts erinnern, nicht einmal seinen Namen und hinter ihm sitzt eine Leiche.

wrecked

WRECKED ist kein Film für Schubladendenker und Adrenalinjunkies

In jedem Fall eine interessante Ausgangslage (wenn man auf der sicheren Seite des Bildschirms bleibt). Stück für Stück erkunden wir zusammen mit dem Mann zunächst das Auto, finden dann mehr über ihn und seine Situation heraus und fühlen mit ihm, obwohl (ACHTUNG SPOILER) sich die Verdachtsmomente erhärten, dass er eigentlich kein Sympathieträger ist. Wenn klar wird, dass der Mann in einen Bankraub verwickelt war, tut sich die zusätzliche Zwickmühle auf, dass er zwar einerseits seiner misslichen Lage entkommen, andererseits nicht gefasst werden möchte und selbst als er sich schließlich aus dem Auto befreit, ist dort immer noch die unwirtliche Wildnis mit zahlreichen Gefahren. SPOILERENDE

Die ADHS-Fraktion wird WRECKED verfluchen, denn die ruhige Gangart des Films ist garantiert nicht jedermanns Sache. Das erste Drittel spielt ausschließlich in dem demolierten Wagen und auch dann bleibt die Kamera stets bei Brody, der kaum gehen, geschweige denn rennen kann und zudem der einzige Mensch weit und breit ist. Da nur eine junge Frau als Traum/Halluzination und ein Hund hin und wieder auftaucht, verkommen Dialoge meist zu Monologen, ansonsten hören wir von unserem Protagonisten Schmerzensschreie, Stöhnen und Keuchen.

Wer wie Regisseur Michael Greenspan die schauspielerische Last zu 90% auf eine einzige Person stützt, tut gut daran jemanden auszuwählen, der weiß was er tut.
Adrian Brody ist dieser jemand: Horrorfans dürfte er hauptsächlich aus GIALLO, PREDATORS oder SPLICE bekannt sein, er bewies sein Können aber auch schon in gänzlich anders gelagerten Werken.
In WRECKED verkörpert er glaubhaft das körperliche und (zunehmend) psychische Wrack.
Apropos Realität: Auch wenn sich immer wieder die angesprochenen Wahnvorstellungen einmischen, macht der Rest dieser Survivaltour einen realitätsnahen Eindruck und sollte Freunden von Rüdiger Nehberg oder Bear Grills gefallen.
Wrecked-Adrien-Brody

Während die Handlung zunächst etwas an SAW oder auch BURIED erinnert, zeigt sich im Verlauf immer mehr Ähnlichkeit mit Stephen Kings Buch DAS MÄDCHEN, nur das uns hier noch eine zusätzliche Ebene im Hintergrund erwartet, die am Ende für die eine oder andere Überraschung gut ist.

Fazit: Wer es schafft 90 min ohne nennenswerte Action auszukommen, könnte hier einen echten Geheimtipp entdecken.

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