Buch-Review: RITUELLE MENSCHENOPFER von C.V. Hunt (2018)

Rituelle Menschenopfer: Cover
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Redaktion: 5.0

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Genre: ,
Autor: C.V. Hunt
Verlag: Festa Verlag
Seiten: 320

 

Von Zeit zu Zeit stellen wir euch gerne auch mal ein Buch aus dem Bereich Horror und Thriller vor. Heute ist es mal wieder soweit: Es geht um RITUELLE MENSCHENOPFER von der US-amerikanischen Autorin C.V. Hunt. Das Werk ist 2018 im Festa Verlag für den deutschen Markt erschienen. Der Verlag hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht extremen Horror in Buchform nach Deutschland zu bringen – viele Bücher sind erst ab 18 erhältlich. Und auch RITUELLE MENSCHENOPFER ist nur mit Altersnachweis zu bekommen. Macht erstmal einen vielversprechenden Eindruck.

Inhalt von RITUELLE MENSCHENOPFER

Nick ist in einer lieblosen Ehe gefangen. Nachdem Eve ihm von ihrer Schwangerschaft berichtet, macht er es sich zur Aufgabe ihr das Leben zur Hölle zu machen. Aus reiner Boshaftigkeit kauft er ein Haus in einer abgelegenen Kleinstadt. Nachdem er die exzentrischen Bewohner*innen des Städtchens kennenlernt, muss er aber einsehen, dass seine Rachepläne nicht mehr die höchste Priorität haben können.

Resümee zu RITUELLE MENSCHENOPFER

Auf schlanken 320 Seiten erzählt RITUELLE MENSCHENOPFER die Geschichte eines äußerst unsympathischen Mannes. Und im Grunde sind sämtliche Personen in dem Roman eher unsympathisch. Der Vorteil des Protagonisten Nick ist, dass sein Charakter immerhin recht ausführlich aufgebaut wird, da die Handlung aus seiner Sicht geschildert ist. Seine Frau Eve wirkt dagegen wie eine sehr lieblos zusammengeschusterte Pappfigur – auch unsympathisch, aber deutlich weniger detailliert. Viele der auftauchenden Charaktere sind sehr oberflächlich gehalten und wirken wie Klischees: Da wäre zum Beispiel die Ärztin, die wie aus einem Porno entsprungen wirkt. Aber in vielen Horrorfilmen sind die Figuren auch nicht sonderlich durchdacht, so dass sich diese Schwäche durchaus entschuldigen lässt.

Die Handlung von RITUELLE MENSCHENOPFER ist im Grunde sehr simpel und läuft auf den Schlussakt zu. Der Weg ist von viel egoistischem Gerede von Nick und sehr, sehr viel Sex geprägt. Es ist angebracht den Roman als pornografische Schrift zu beschreiben. Es gibt Sex, der wie aus einem Porno wirkt und ekligen Sex. Und dann gibt es auch noch viel sexualisierte Gewalt. Vergewaltigungen scheinen bei einigen Autor*innen von extremen Horror zum guten Ton zu gehören, immerhin bestehen auch QUÄL DAS FLEISCH und KÜHE zu guten Teilen aus ihnen. Das ist Geschmacksache und womöglich könnte man sich damit besser abfinden, wenn die Handlung überzeugend wäre. Allerdings wirkt diese bei RITUELLE MENSCHENOPFER wie ein notwendiges Übel, um von einem Sexakt zum nächsten zu kommen.
Der Horror kommt leider recht kurz. Erst zum Ende hin baut sich etwas Spannung auf, die dann in einem wirklich ekligen Höhepunkt endet. Vielleicht hätte die ein oder ander Sexszene doch lieber gegen etwas mehr Inhalt ausgetauscht werden sollen. Beispielsweise hätte man den Hintergrund der bereits im Titel genannten Menschenopfer noch mehr ausbauen können.

Der Schreibstil von C.V. Hunt ist angenehm zu lesen. Wenn man das Buch nicht vor Ekel zur Seite legt, kann man innerhalb ein paar Stunden die Geschichte von Nick und Eve durchlesen. Es ist eine Art angewiderter Faszination, die zum Lesen antreibt. Aus der Perspektive hat Hunt ihren Job gut gemacht.

RITUELLE MENSCHENOPFER ist ein kurzweiliges Buch, das etwas weniger Sex und dafür mehr Handlung gut vertragen hätte. Für die ekelerregende Unterhaltung zwischendrin okay, mehr aber nicht.

Hier gibt es eine kleine Leseprobe.