Buch-Review: THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT von Stephen King

The Stand: Das letzte Gefecht: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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8/10 (4)

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Genre: ,
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne
Seiten: 1228

 

Ein letztes Mal soll es heute um THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT von Stephen King gehen. Nachdem wir uns mit der Serie von 2020 und der Mini-Serie von 1994 beschäftigt haben, kommen wir nun zu dem Ausgangsmaterial: Dem Roman. Ursprünglich bereits 1978 erschienen kam 1990 eine überarbeitete Version von DAS LETZTE GEFECHT auf den Markt, die mit 1228 Seiten etwa 400 Seiten länger war. 2016 wurde die Geschichte dann noch einmal veröffentlicht, diesmal als ungekürzte Fassung mit 1712 Seiten. In dem Review wird die Version von 1990 besprochen.

Inhalt von THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT

Eine äußerst tödliche Krankheit ist aus einem geheimen Labor entwichen und rafft etwa 99% der Menschheit hin. In dem herrschenden Chaos kristallisieren sich zwei charismatische Personen raus, die große Gruppen von Menschen um sich scharen: Die religiöse Mutter Abigail und den fleischgewordenen Teufen Randall Flagg. Es entbrennt ein letzter Kampf zwischen Gut und Böse.

Resümee zu THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT

Abgesehen von der DER DUNKLE TURM-Reihe ist DAS LETZTE GEFECHT wohl das längste zusammenhängende Werk von Stephen King. Mit 1228 Seiten kommt es beispielsweise in die Nähe von der DER HERR DER RINGE-Triologie, die knapp 1300 Seiten hat. In dem Roman passiert viel, immerhin geht es mehr oder minder um das Ende der Welt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Trotzdem kommt die ein oder andere Länge auf, wie sie auch in einigen anderen Büchern von King vorkommen.

Die generelle Handlung ist interessant. Das Ende der Welt übt immer eine gewisse Faszination aus und bietet viel Raum für spannende Geschichten. Da die Handlung aus der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt wird, gibt es immer Abwechslung. Die Leser*innen erfahren so einiges über Charaktere auf der Seite des Guten, aber auch der des Bösen. So werden die verschiedenen Beweggründe gut beleuchtet. Innerhalb des Buches sind es auch nicht zu viele verschiedene Charaktere, wie es der Mini-Serie von 1994 manchmal wirkt. Auf den 1228 Seiten ist wahrlich genug Platz, um die verschiedenen Personen angemessen vorzustellen und ihnen Raum zu geben.

THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT ist definitiv ein Buch, das viel mit Spiritualität und Christentum zu tun hat. Das ist an der einen oder anderen Stelle durchaus anstrengend. Wenn die 108-jährige Abigail Freemantle ihre gesamte Motivation immer nur auf Gott reduziert, ist das nach einer Weile etwas ermüdend. Sicher geht es hier um den Kampf zwischen Gut und Böse, Gott und dem Teufel, aber trotzdem sind diese vielen Wiederholungen unnötig und laden zum Überlesen ein. Zumal viele Menschen sicherlich auch andere Motivationen außer Gott hätten, um sich ihr Überleben zu sichern. Flagg ist immerhin nicht nur eine Bedrohung für die Religion, sondern für ihr Leben.

Die Geschichte ist ausufernd erzählt, so dass auch viele Seiten mit nicht ganz so wichtigen Details gefüllt sind. Oftmals wird die Reise von einem zum anderen Ort beschrieben, auch wenn nicht viel passiert. Gerade in der Mitte des Buches zieht sich das Ganze dann öfters. Man weiß, dass es am Ende auf ein recht spektakuläres Ende hinauslaufen soll, aber der Weg dorthin ist ab und an mühsam, wie ihn wahrscheinlich auch die Charaktere im Buch empfinden.

Die Geschichte um den Kampf von Gut gegen Böse ist natürlich nicht neu. In THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT hat King das Ganze mit einer Prise schrecklicher Krankheit und übernatürlichen Schurken aufgemischt. Das Buch ist größtenteils spannend, hat aber auch einige langwierige Passagen. Das wiederkehrende Thema der Religion, die selten kritisch hinterfragt wird, wird bei der einen oder anderen sicherlich für hochgezogene Augenbrauen sorgen. Trotzdem ist THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT ein gelungener Roman, dessen Verfilmung anscheinend gar nicht so leicht ist, wie unsere Reviews zu den bisherigen Versuchen zeigen.