Buch-Review: DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN von Ian Cushing

Die Träne der Zauberschen - Cover
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Redaktion: 8.5

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Autor: Ian Cushing
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 461
Veröffentlichung: 2019

Der Herbst naht in großen Schritten und das Wetter lädt langsam dazu ein, es sich mit einem Buch im Bett gemütlich zu machen. Und genau aus diesem Grund stellen wir euch heute eins vor: DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN von Ian Cushing. Von dem Autor haben wir bereits letztes Jahr IN EWIGKEIT reviewt, das eher in eine philosophische Richtung ging. Das neue Werk ist ein Roman, der Horror und Historie miteinander verbindet.

Inhalt von DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN

Drei lang befreundete Männer werden von einer geisterhaften Frau bedroht. Nichts weniger als ihr Leben steht auf dem Spiel. Um der Unheimlichen zu entkommen, forschen sie in der Geschichte ihrer Familien und stoßen auf Schreckliches…

Resümee zu DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN

Die Handlung von DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen die Gegenwart, in der Leser*innen die Geschehnisse aus der Perspektive von Dirk, Jan und Marcus miterleben. Zum anderen die Vergangenheit, genauer gesagt das Jahr 1604, in der die Erlebnisse der Bäckerin Barbara beschrieben sind. Die Zeiten wechseln sich zumeist Kapitelweise ab, so dass man immer weiß, in welcher man sich gerade befindet. Durch die grobe Handlungsangabe ist bereits klar, dass die Ereignisse auf irgendeine Art und Weise zusammenhängen müssen, aber ganz genau erfährt man es erst zum Ende des Buches. Die Lösung ist durchaus geschickt und rundet die Handlung gut ab.
Während man in dem Erzählstrang der Gegenwart zunächst hauptsächlich die Protagonisten kennenlernt, geht es in dem der Vergangenheit schnell zur Sache. Die fromme Barbara wird der Hexerei bezichtigt und sogleich eines Verhörs und der hochnotpeinlichen Befragung ausgesetzt. Wer sich auch nur ein wenig mit der Geschichte der Hexenverfolgung auskennt, weiß dass Befragung an dieser Stelle ein anderes Wort für Folter ist. Und an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Folter zwar nicht bis ins blutigste Detail ausgeschmückt ist, aber durchaus für ein unwohles Gefühl beim Lesen sorgt. Cushing hat hier eine gute Balance zwischen expliziter Beschreibung und Andeutungen gefunden.

Wie bereits IN EWIGKEIT ist auch DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN sehr angenehm und gut lesbar geschrieben. Das Schreibstil lädt dazu ein die 460 Seiten des Buches schnell zu lesen. Hierbei hat natürlich auch die spannende Handlung einen großen Anteil. Die Charaktere werden allesamt gut charakterisiert, so dass man die einzelnen Beweggründe gut nachvollziehen kann. Durch die Art zu Schreiben leidet und freut man sich mit den verschiedenen Charakteren mit. Ein wenig störend sich manchmal die etwas klischeebelasteten Unterhaltungen unter den drei Freunden, aber der Rest des Buches gleicht diesen kleinen Makel wieder aus.

DIE TRÄNE DER ZAUBERSCHEN bietet einen Mix aus Horror, Thriller und Historienroman, der sehr gut unterhält. Gerade Menschen mit Interesse an der historischen Hexenverfolgung werden ihre Freude an dem Buch haben.