Am 10. August hat der Folgenreich-Verlag den dritten und letzten Teil der KRIEG DER WELTEN-Trilogie veröffentlicht. In dieser Episode wird sich klären, ob die übermächtig erscheinenden Marsianer nun über die Erde herrschen werden, oder ob die Menschheit doch noch eine Chance hat.
Inhalt von KRIEG DER WELTEN
Nachdem im zweiten Teil die Erlebnisse von Stuart Shuster im Fokus standen, geht es nun wieder um seinen großen Bruder: den Journalisten Simon Shuster. Dieser endete in der ersten Episode in einer brenzligen Lage und genau dort geht es weiter.
Shuster wird von einem Geistlichen gerettet und gemeinsam versuchen sie sich durchzuschlagen. Bereits nach kurzer Zeit wird aber klar, dass die beiden Männer nicht gut miteinander auskommen. Während Shuster die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, betrinkt sich sein Gefährte und schaut pessimistisch in die Zukunft, falls es überhaupt eine Zukunft geben sollte…
Resümee zu KRIEG DER WELTEN
Vorweg: Auch der letzte Teil von KRIEG DER WELTEN ist einwandfrei produziert. Die Sprecher*innen sind wieder in Höchstform, wie auch die Soundeffekte. Regie von Oliver Döring und Drehbuch von Christian Gailus passen wieder sehr gut zusammen.
Das Finale von KRIEG DER WELTEN ist leider etwas weniger aufregend, als man nach Teil eins und zwei erwarten würde. Die Handlung geht zunächst spannend weiter, ebbt irgendwann aber leider ab und der Schluss wirkt dann beinahe enttäuschend. Hierbei soll erwähnt werden, dass das Ende genauso von H.G. Wells erdacht wurde. Die Geschichte an sich bleibt insgesamt gut, aber es ist doch etwas unbefriedigend, wenn die Mitte der Handlung um ein vielfaches spannender ist als das Ende.
Die Geschichte um Shuster und seine Schwierigkeiten mit dem Geistlichen scheint sehr realistisch. Aufeinander angewiesen, bleiben die beiden zwar zusammen, geraten aber immer mehr in Konflikt miteinander. Für gewisse Momente ist der Angriff der Marsianer auf die Menschheit nicht mehr im Fokus, sondern es geht um das, was Angst und Perspektivlosigkeit mit Menschen macht. KRIEG DER WELTEN zeigt an dieser Stelle zwei unterschiedliche Herangehensweisen an eine solche Situation: eine überlegte und analytische, sowie eine impulsive und selbstzerstörerische. Es ist immer wieder interessant danach zu fragen, wie Menschen in Extremsituationen reagieren.
Die Geschichte von Wells ist 1898 veröffentlicht worden und ist somit mittlerweile 120 Jahre alt. Trotzdem ist KRIEG DER WELTEN in weiten Teilen noch aktuell und noch immer insgesamt eine spannende Geschichte. Es macht Spaß sich in eine andere Zeit reinzuhören, in der Elektrizität eine Neuheit ist und Telegraphieren die schnellste Möglichkeit der Kommunikation bereitstellt. Die Fragen nach Kolonisierung, Reaktionen in Extremsituationen und der Möglichkeit des Überlebens eines Angriffes sind noch immer häufig Thema in Filmen oder Büchern. Einzig das wenig spektakuläre Ende von KRIEG DER WELTEN trübt den Hörspaß ein wenig. Aber dies kann daran liegen, dass in der heutigen Zeit eher Enden mit unvorhergesehenen Wendungen, die sehr aufregend inszeniert werden der Standard geworden sind.
Alles in allem ist die Hörspiel-Umsetzung sehr gelungen und definitiv empfehlenswert.