Nicht Jeder kann sich für Kunst begeistern, nicht Jeder kann aus dem Stehgreif fünf bekannte Maler aufsagen und auch nicht Jeder mag Kinder… aber Jeder der diese Seite liest, mag den Thrill, den Horror und das Grauen was die meisten unserer besprochenen Filme verbindet. Dunkles und Paranormales gehört ebenfalls dazu und somit auch Flüche. In unserem Fundstück heute geht es genau darum, verfluchte Gemälde.
Der Maler
Giovanni Bragolin, der ohne seinen Künstlernamen Bruno Amarillo hießt, wurde 1911 geboren und verstarb 1981 in Italien. Er arbeitete in der Nachkriegszeit als Maler sowie Restaurator und fertigte die Bilder des weinenden Jungen für Touristen an. Aus den weinenden Jungs wurden mit der Zeit weinende Kinder und unter seinem Künsternamen wurden über sechzig Gemälde mit den Kindermotiven angefertigt. Das besondere daran war, dass die kleinen Model allesamt weinten oder trostlos bis niedergeschlagen dreinschauten. Diese gemalte Traurigkeit liegt in der Herkunft der Kinder, sie sollen alle aus einem Waisenhaus stammen. Warum die Gemälde sich ab den 1950er Jahren großer Beliebtheit erfreuten ist fraglich, wer möchte schon ein gemaltes trauriges Kind zuhause an der Wand haben? Letztlich muss ich mir diese Frage selbst stellen, aber dazu später mehr.
Die verfluchten Gemälde
Jungs und Mädchen, meist nicht älter als acht Jahre, schauen verloren und traurig ins Nichts… ein Motiv welches gefiel. So kauften viele Leute diese Bilder und mit der Zeit gab es immer mehr Meldungen, dass Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind. Nichts wurde von den Flammen verschont.. bis auf… die Bilder der weinenden Kinder! Etliche Familien berichteten, dass dieses Bild nahezu keinen Kratzer abbekommen habe. dadurch, dass dieses Phänomen immer häufiger gemeldet wurde, entstand die Legende um den Fluch, der wegen der gequälten Seelen der Kinder an ihren Abbildern haftete. Jeder der sich ein solches Bild an die Wand hängt, wird bald darauf nur Asche und Glut anstatt seines Hauses finden.
Die Brände
Den Stein ins Rollen brachte 1985 ein Feuerwehrmann. Dieser berichtete in einer überregionalen Zeitung, dass Feuerwehren in ganz Nordengland (die Bilder wurden weltweit verkauft) unter Bränden, deren Ursache unbekannt blieb, litten. Das spannende daran war aber, dass bei jedem dieser Brände Exemplare der gleichen Bilder gefunden wurden, die von den Flammen unberührt geblieben waren. Auch damals gab es Menschen, die nicht jeden Humbug glaubten und der Bruder des Feuerwehrmanns gehörte dazu. Dieser kaufte sich ein Bild der weinenden Kinder um den Fluch zu wiederlegen. Was dann folgte war, dass sein Haus auf mysteriöse Weise niederbrannte und das Bild unversehrt aus den verkohlten Ruinen entfernt werden konnte.
Von ähnlichen Bränden gab es enorm viele, so auch bei der Familie Craske aus Kilburn (London). Seit dem sich die Tochter Sandra eines dieser Bilder kaufte, litten sowohl ihre Schwester, ihre Mutter und eine Freundin der Familie unter Bränden in ihren Häusern.
Versuche der Aufklärung
Einige Jahre Später versuchte ein britischer Schriftsteller mit Hilfe des Building Research Establishment, den Fluch zu entzaubern und mittels Laboruntersuchungen wurde festgestellt, dass die Drucke mit einem feuerhemmenden Lack behandelt wurden waren und die Schnur, mit der das Gemälde an der Wand befestigt war, als erstes kaputt ging, wodurch das Gemälde mit der Vorderseite nach unten auf dem Boden landete und so weniger den Flammen ausgesetzt war. Damit wurde zwar die Unversehrtheit erklärt, nicht aber warum massig misteriöse Brände entstanden.
Die Frage an die Autorin
Wer möchte schon ein gemaltes trauriges Kind zuhause an der Wand haben? In meiner Jugend besaß ich ebenfalls eins dieser Gemälde als Kopie, Kunstdrucke, wie es damals tausende gab. Gefunden auf einem Sperrmüllhaufen sprach es mich an. Es strahlte eine morbide Schönheit aus, die wohl viele unserer Leser kennen. Natürlich empfand ich keine Freude beim Anblick des weinenden Kind, aber diese, etwas düstere Melancholie gefiel. Letztlich hatte ich dieses Bild einige Jahre und es gab keine Brände in einer meiner Wohnungen, also entweder schreibe ich mir auf die Fahne, den Fluch gebrochen zu haben, oder ich sollte mir niemals ein Haus kaufen.
Wer nun immer noch Lust hat, sich eins dieser Gemälde ins Haus zu holen, kann sich hier umschauen.