Review: A BEAUTIFUL DAY (2017)

A Beautiful Day: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.5

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7/10 (4)

Darsteller: Joaquin Phoenix, Ekaterina Samsonov, Judith Roberts
Regie: Lynne Ramsay
Drehbuch: Lynne Ramsay, Jonathan Ames
Länge: 89 Minuten
Land: , ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 26.04.2018
Verleih/ Vertrieb: Constantin Film
FSK: ab 16

Mit A BEAUTIFUL DAY hat sich die Regisseurin Lynne Ramsay an eine weitere Buchverfilmung gewagt. Zuvor hatte sie WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN von Lionel Shriver im Jahr 2011 auf die Leinwand gebracht. A BEAUTIFUL DAY (im englischen heissen Film und Buch YOU WERE NEVER REALLY HERE) stammt aus der Feder von Jonathan Ames und wurde 2013 veröffentlicht. Deutschlandpremiere hatte der Film auf den Fantasy Filmfest White Nights 2018. Bei den Filmfestspielen von Cannes hat Ramsay den Preis für das beste Drehbuch erhalten und Joaquin Phoenix den Preis für den besten Hauptdarsteller.
Beide Werke von Ramsay verbindet, dass sie schwierige Themen auf eine sanfte und ruhige Art und Weise aufarbeiten und dabei trotzdem spannend sind.

A Beautiful Day: Joe

Inhalt von A BEAUTIFUL DAY

Joe ist Kriegsveteran, erlebt viele Flashbacks und verdient sein Geld, indem er junge Mädchen aus den Fängen von Menschenhändlern befreit. Sein neuester Fall ist brisant, da es sich um die Tochter eines Senators handelt. Während seiner üblichen Arbeit stößt Joe auf einen noch dunkleren Hintergrund als üblich.

Resümee zu A BEAUTIFUL DAY

Eins vorweg: A BEAUTIFUL DAY ist kein actionreicher Film mit viel Gewalt. Vielmehr handelt es sich um ein Drama, das ein paar Thriller-Elemente bietet, Gewalt aber vor allem in Off stattfinden lässt. Es geht nicht um eine blutige Rache, sondern einen Protagonisten mit schlimmer Vorgeschichte, der sich mehr schlecht als recht durch das Leben kämpft. Das Grauen von A BEAUTIFUL DAY entwickelt sich langsam und unaufgeregt, ähnlich wie es bei WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN war. Hier ist deutlich die Handschrift von Regisseurin Lynne Ramsay zu sehen.

A Beautiful Day: Joe und seine Mutter

Die Rahmenhandlung von A BEAUTIFUL DAY ist nicht besonders neu. Entführte Kinder kommen immer mal wieder vor. PRISONERS, 96 HOURS und MANN UNTER FEUER sind hier nur ein paar Beispiele aus den letzten Jahren. Allerdings liegt der Fokus von A BEAUTIFUL DAY nicht auf der Rettung des Kindes, die bietet nur das Grundgerüst des Films. Im Fokus liegt eigentlich der Protagonist Joe, der eine Art Anti-Held ist. Immer wieder hat er Flashbacks aus seiner Kindheit oder einem Einsatz im Golfkrieg. Es ist deutlich zu sehen, dass er leidet und auch die Tabletten ihm nicht wirklich helfen. Seine ständige Begleitung ist eine gewisse Todessehnsucht und so scheint er seinen Job auch nicht aus Wohltätigkeit zu machen, sondern aufgrund des Risikos. Joe ist vieles aber nicht der typische Actionheld und bricht damit mit der Erwartung, die beim Lesen der Handlung entsteht.

Was beim Schauen des Films auffällt sind Kameraarbeit und Soundtrack. Der Soundtrack passt immer perfekt zum Bild und unterstützt die Handlung. Oftmals wird durch den Beat die Gefühlslage von Joe repräsentiert. An einigen Stellen bricht die Musik stark mit dem Kontext und erzeugt so einen starken Kontrast.
Die Kamera folgt die meiste Zeit Joe und zeigt ihn. Immer wieder gibt es aber auch Szenen in denen das Publikum quasi durch Joes Augen das Geschehen sieht. A BEAUTIFUL DAY wirkt durch diese Wechsel äußerst dynamisch, obwohl objektiv gesehen nicht viel passiert.

A Beautiful Day: Anna und Joe

A BEAUTIFUL DAY ist ein Film der nicht dem entspricht, was man beim Lesen des Klappentextes erwartet. Statt eines actiongeladenen Thrillers bekommt man hier ein Drama zu sehen, das sich mit geschundenen Persönlichkeiten beschäftigt und Elemente eines Thrillers beinhaltet. Obwohl nicht viel passiert, wird der Film nicht langweilig und ist unterhaltsam – sofern man mit der ruhigen Erzählweise umgehen kann.
A BEAUTIFUL DAY ist gerade auf Netflix verfügbar.

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