Review: THE CALLER (2011)

The Caller
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8

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6.9/10 (26)

Darsteller: Rachelle Lefevre, Stephen Moyer, Lorna Raver
Regie: Matthew Parkhill
Drehbuch: Sergio Casci
Länge: 88 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 13. März 2012
Verleih/ Vertrieb: Ascot Elite

Die ersten 5 Minuten von THE CALLER machen es dem Zuschauer nicht einfach.
Die Schrift der Opening Credits ist plakativ auf Grusel getrimmt und wird dann auch noch mit einer zweiten Schriftart gekreuzt, mit der man den deutschen Untertitel ANRUFE AUS DER VERGANGENHEIT plump ins Spiel bringt.

Das Bild ist zu blass und lässt anfangs auf eine Fernsehproduktion schließen, dafür ist man bemüht auch durch den Score klar zu machen, dass man sich jetzt gefälligst zu gruseln hat.

The Caller

Schnell gewinnt man den Eindruck, dass es hier um eine lieblose Auftragsarbeit geht, die bestenfalls mit einer mittleren Bewertung belohnt werden kann…und dann??
Dann stellt man fest, dass der erste Eindruck trügen kann. Dass hier nicht nur eine interessante Grundidee die Basis bildet, sondern die Geschichte dazu gut erzählt wird; dass die Schauspieler verstehen was sie tun; dass der eben noch gerügte Score auf Dauer einen Sinn ergibt und auch die Optik gut zum Schauplatz (Puerto Rico) passt.

Die Handlung?
Nach einer schwierigen Scheidung zieht Mary in ein Apartment, in dem unter anderem ein altes Telefon herumsteht. Dieses klingelt fortan in schöner Regelmäßigkeit. Auf der anderen Seite der Leitung ist eine Frau namens Rose, die behauptet im Jahr 1979 zu leben. Nachdem Mary zunächst glaubt es mit einer Verrückten zu tun zu haben, beweist ihr Rose, dass sie nicht lügt, doch wie sich herausstellt ist Rose trotzdem verrückt. Während sie einerseits Mary immer wieder per Telefon belästigt, verändert sich auch der Lauf der Geschichte auf gefährliche Art und Weise.

Obwohl wenn es in THE CALLER keine Zeitreisen gibt, sollte man ein Faible für derartige Stories haben. Am ehesten erinnert der Film an FREQUENCY, da aber auch von Marys Ex-Mann eine Bedrohung ausgeht, ist eine leichte Ähnlichkeit zu Filmen wie DER FEIND IN MEINEM BETT ebenfalls gegeben.
So wundert es auch nicht, dass sich der Streifen zwischen Mystery, Horror und Thriller bewegt und dabei nie gezwungen wirkt.

The Caller

Langsam aber sicher baut sich Spannung auf, die in den besten Momenten fast greifbar ist…und das obwohl sich die beiden Frauen ein Fernduell über 30 Jahre liefern. Selbst der zweite Handlungsstrang, Marys alte und eine neue Beziehung, sind mehr als ein Lückenfüller und fügen sich in das Gesamtbild ein.

Wie Regisseur Matthew Parkhill in den Extras der DVD auch sagt, enthält THE CALLER nicht viele Effekte, das was gezeigt wird, kann sich dafür sehen lassen. Oft überlässt es Parkhill aber der Fantasie des Betrachters, das angedeutete zu vervollständigen.
In diese Kategorie fällt auch die Figur der Rose, die man bis auf eine Szene nur am Telefon hört. Umso größer ist die Überraschung, wenn wir ihr begegnen und feststellen, dass trotzdem eine namhafte Schauspielerin verpflichtet wurde, die vielen Menschen aus der jüngeren Horrorfilmgeschichte bekannt vorkommen dürfte.

Hauptfigur Mary wird gespielt von Rachelle Levefre, die man aus den TWILIGHT-Filmen kennt. Das sollte aber niemanden abschrecken, denn wie die anderen Darsteller u.a. Stephen Moyer (TRUE BLOOD, PRIEST), lässt sie eine glaubwürdige und sympathische Figur entstehen.

Gut möglich, dass THE CALLER schnell wieder von der Bildfläche verschwindet. Hier finden sich keine Splatterorgien, keine sexuellen Perversionen und keine Superstars, dafür aber ein rundum solide inszenierter Spannungsfilm, der zumindest das Zeug zum Geheimtipp hat.

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