Review: CRAWLSPACE (1986)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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4.6/10 (20)

Darsteller: Klaus Kinski, Talia Balsam, Barbara Whinnery
Regie: David Schmoeller
Drehbuch: David Schmoeller
Länge: ca. 80 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 1986Wiederveröffentlichung: 20.4.2013 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Ascot Elite Home

Klaus Kinski war wohl einer der weltweit geachtetsten deutschen Schauspieler. Bekannt machte ihn vor allem die Darstellung von bösen oder zwielichtigen Typen, die man ihm leicht abnahm. Auch in TV- oder Talk-Shows gab er sich meist exzentrisch und wenn die Gerüchte, die sich posthum über ihn verbreiteten stimmen, war er auch im Privatleben ein echter Widerling.

An seinem Talent ändert das allerdings nichts und da CRAWLSPACE, der auch als KILLERHAUS bekannt war, schon 1986 erschien, durfte/musste Kinski auch den seinerzeit üblichen bösen Deutschen spielen und gibt hier den Sohn eines KZ-Arztes, der allerdings keinen Deut besser ist.
Nach außen hin gibt er jedoch den biederen Vermieter, der junge Frauen in seinem Apartmenthaus wohnen lässt, um sie dann heimlich durch die Luftschächte zu bespannen. Damit nicht genug, hält er eine weitere Frau in seiner Wohnung gefangen und immer wieder verschwinden die Freunde seiner Mieterinnen auf mysteriöse Weise.
Hierzulande wurde CRAWLSPACE 1987 indiziert und erst 25 Jahre später erneut durch die FSK bewertet. Die diesmal vergebene FSK 18 – Zuordnung passt ganz gut, Härterekorde bricht der Film aber nicht. Dass damals die Uhren noch etwas anders tickten, zeigt auch der Film selbst. Alleine Mode und Frisuren lassen erkennen, dass der Film in den 80ern entstand und auch mancher Dialog würde sich inzwischen womöglich anders anhören.crawlspace

 

Inhaltlich bewegt man sich zwischen Slasher und Nazi-/Menschenversuchs- Thematik und findet Versatzstücke aus früheren Filmen, wobei natürlich eine gewisse Verbindung zu PEEPING TOM nicht von der Hand zu weisen ist, wo der ebenfalls deutsche Hauptdarsteller (dort Karlheinz Böhm) seinen Mietern nachstellte. Andererseits erinnert Kinskis Rolle auch etwas an Dr. Heiter aus THE HUMAN CENTIPEDE (der natürlich deutlich später erschien).

Doch Kinski ist nicht nur der Gegenspieler, er spielt auch in einer eigenen Liga. Das liegt wie eingangs erwähnt an seinem Können, zum anderen aber auch am Drehbuch, das der Rolle des Dr. Karl Gunther im Vergleich zu dessen Mietern/Opfern viel Tiefe einräumt. Nicht nur wird dessen Background durchleuchtet, er ist auch von Selbstzweifeln geplagt und lässt nach jedem Mord das Schicksal per russischem Roulette entscheiden, wie es weitergeht.crawlspace

 

Regie führte David Schmoeller, der für verschiedene Genre-Filme wie TOURIST TRAP oder PUPPET MASTER bekannt ist und 1999 auch einen Kurzfilm namens PLEASE KILL MR. KINSKI drehte, wo er über seine Schwierigkeiten mit Kinski während der Arbeiten zu CRAWLSPACE berichtet.

Fazit: Alles in allem kann man sich CRAWLSPACE durchaus mal ansehen, zumal die Laufzeit mit unter 80min recht knapp ist, in der Biografie Kinskis finden sich aber bessere Werke und der Zahn der Zeit tut sein Übriges.

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