Review: CURON (2020) (Serie)

Curon: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6,0

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8/10 (2)

Darsteller: Valeria Bilello, Federico Russo, Margherita Morchio, Luca Lionello, Juju Di Domenico , Giulio Brizzi, Alessandro Tedeschi
Regie: Fabio Mollo, Lyda Patitucci
Drehbuch: Ezio Abbate, Ivano Fachin, Giovanni Galassi, Tommaso Matano
Länge: ca 50 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 10.06.2020
Verleih/ Vertrieb: Netflix
FSK: ab 16

Mit CURON hat Netflix am 10. Juni eine italienische Serie an den Start gebracht. Der namensgebende Ort der Serie, im deutschen Graun im Vischgau, liegt in Südtirol und ist für einen versunkenen Kirchturm im Stausee bekannt. Im Jahr 1950 wurden die Orte Graun und Reschen abgerissen und geflutet, um mit dem Stausee die Stromversorgung der Region zu sichern. Nur der Kirchturm ist übrig geblieben, da dieser unter Denkmalschutz steht. Um den Kirchturm ranken sich einige Legenden und auch in der Serie CURON nimmt er eine wichtige Rolle ein – wer die Glocken läuten hört, muss mit Schrecklichem rechnen.

Curon: Der Kirchturm

Inhalt von CURON

Anna Raina zieht kehrt nach 17-jähriger Abwesenheit gemeinsam mit ihren Zwillingen Daria und Mauro in ihren Heimatort Curon zurück. Bereits kurz nach der Ankunft in dem kleinen Ort wird den Zwillingen klar, dass hier ein dunkles Geheimnis verborgen ist. Als Anna dann spurlos verschwindet machen Daria und Mauro sich auf die Suche und stoßen dabei auf Unglaubliches.

Resümee zu CURON

Die italienische Serie fängt spannend an. Die Familie kommt in dem düsteren Dorf an und wird höchst unfreundlich von Annas Vater empfangen, der sie am liebsten gleich wieder zurück nach Mailand schicken würde. Kurz zuvor wurde eine Rückblende gezeigt, bei der nicht eindeutig ist, ob sie tatsächlich stattfand oder ein Alptraum von Anna ist. Es werden einige Fragen aufgeworfen, auf deren Antworten man im Verlauf der sieben Episoden der Staffel hofft. Für eine Serie mit Mystery-Elementen ist das ein guter und vielversprechender Anfang. Leider rückt der unheimliche Aspekt während der nachfolgenden Episoden immer wieder stark in den Hintergrund und CURON erinnert eher an ein Teenie-Drama mit leicht übernatürlichem Einschlag. Es geht sehr viel um die ganz normalen Probleme im Leben von Mauro und Daria, angefangen beim ungewollten Umzug, bis hin zu Liebeleien. Das Ganze ist nicht schlecht umgesetzt, aber nicht was man erwartet.

Curon: Daira, Anna und Mauro

In CURON spielt ein Fluch eine große Rolle. Dieser Fluch sorgt für die mysteriösen Ereignisse in dem Städtchen und scheint vor allem auf der Familie von Anna zu liegen. Leider wird er nie genauer erläutert. Man sieht was passiert und dass es anscheinend in Curon schon länger zu diesen Ereignissen kommt, erfährt aber gar nichts zu den Hintergründen. Auch am Ende der Staffel wird komplett offen gelassen was eigentlich passiert, warum es passiert und was der Kirchturm oder die Familie Raina damit zu tun hat. Natürlich müssen am Ende einer Staffel nicht alle Dinge aufgeklärt werden, aber keinerlei Hinweis auf die Erklärung der Ereignisse zu bekommen ist sehr dürftig. Statt einer Auflösung gibt es ein offenes Ende, das auf eine zweite Staffel mit der Weiterführung der Handlung hinweisen kann.

Positiv an CURON ist, dass die Serie es stets schafft Atmosphäre zu schaffen. Bereits in den ersten Minuten wird die düstere Grundstimmung offensichtlich. Die Familie kommt während einer dunklen und ungemütlichen Nacht an und auch das ehemalige Hotel, in dem Annas Vater wohnt, ist dunkel und wirkt nicht gerade einladend. Durch die gut umgesetzte Atmosphäre kann man sich gut in die Empfindungen der Charaktere einfühlen und ihre Motive (meist) verstehen. Leider kann eine Serie nicht allein mit Atmosphäre überzeugen, wenn die Handlung grobe Lücken aufweist.

Curon: Thomas in einer Höhle

Handwerklich ist CURON solide. Ton- und Kameraarbeit sind okay. Die schauspielerischen Leistungen im allgemeinen sehr gut. Nur in ein paar Szenen wirken einzelne Charaktere etwas überzogen dargestellt.
Es gibt nicht viele Spezialeffekte, aber die vorhandenen sind gut umgesetzt und wirken glaubwürdig.

CURON ist eine recht unterhaltsame, sehr atmosphärische Serie, die aber leider keinerlei Auflösung für die aufgeworfenen Fragen bietet. Der Fluch bleibt sehr unbestimmt, was enttäuscht. Außerdem scheint die Serie mit ihren sieben Episoden manchmal mehr Teenie-Drama als Horror/Mystery-Serie zu sein.

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