Review: DAS KIND (2012)

Das Kind www.thrillandkill.com 3 - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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4.4/10 (56)

Darsteller: Eric Roberts, Ben Becker, Dieter Hallervorden
Regie: Zsolt Bács
Drehbuch: Zsolt Bács, Brian Cordray
Länge: 102 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 14. März 2013 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Eurovideo

Es wurde wirklich Zeit, dass einer von Sebastian Fitzeks Romanen verfilmt wird, schließlich hat man beim Lesen seiner Bücher ohnehin oft den Eindruck einen Film zu sehen. Nun ist es DAS KIND geworden, eine Vorlage, die man repräsentativ für Fitzek bezeichnen kann, da sie neben Thriller-Anteilen auch psychologische bzw. psychiatrische Fragen anspricht, im Umfeld Berlins spielt und zudem etwas Mystery im Gepäck hat.

Der 10jährige Simon hat einen Gehirntumor und wird bald sterben, doch er behauptet in seinem früheren Leben Menschen getötet zu haben und noch einen weiteren Mann töten zu wollen.
Staranwalt Robert Stern, der sich der Sache annehmen soll, ist verständlicherweise zunächst skeptisch und umso überraschter als genau dort, wo der Junge es beschreibt eine Leiche gefunden wird.
Zusammen mit Unterweltgröße Borchert macht er sich auf, um hinter Simons Geheimnis zu kommen und findet sich bald in den schlimmsten Ecken Berlins unter den größten Perversen wieder.

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Die Ausgangssituation sorgt für ein Rätsel, das sich durch den ganzen Film zieht, doch darauf ruht man sich nicht aus. Auch wenn DAS KIND nicht auf Action und Feuerwerk ausgelegt ist, wird die Story tempo- und abwechslungsreich vorgetragen. Zuweilen entsteht dadurch aber auch Hektik und man wünscht sich, dass manch ruhiger Szene (die es durchaus gibt) mehr Platz bliebe.

Offenbar soll der Film nicht nur den deutschen Markt überzeugen, sondern auch international einschlagen. Dafür spricht nicht nur die Tatsache, dass man mit Eric Roberts einen namhaften Hollywood-Mimen die Hauptrolle spielen lässt, sondern auch, dass in der deutschen Hauptstadt viele Schilder und Zeitungsberichte in englischer Sprache zu finden sind. Aber warum nicht, die Produktion wirkt professionell und die schicken, meist kalten Bilder Berlins können sich sehen lassen.

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Roberts spielt seine Rolle solide, ist aber nicht das einzige bekannte Gesicht. Ben Becker, der den Borchert gibt, will man den Schmierlappen mit Nähe zur Unterwelt nur allzu gerne abnehmen, trotzdem dauert es eine ganze Weile bis der wirklich in seiner Rolle ankommt.
Christian Träumer, in der Rolle des Simons, hat ebenfalls schon etwas TV-Erfahrung, wie bei vielen Kinderdarstellern läuft aber nicht alles rund und manche seiner Szenen kranken an Overacting.
Eine besondere Überraschung bietet Dieter Hallervorden, der nicht etwa einen trotteligen Ermittler spielt, sondern einen echten Bösewicht. Für einheimische Sehgewohnheiten ist das definitiv ungewöhnlich, wenn man mit Pallümpallüm-Didi rechnet. Allerdings begann Herr Hallervorden seine Karriere in ernsten Rollen und man muss ihm zugestehen, dass er die Figur glaubwürdig erscheinen lässt. Hut ab auch vor dem Mut ihn derart gegen den Strich zu besetzen.

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Leider ist die Aufklärung gegen Ende reichlich unbefriedigend, was man teilweise ebenfalls von Fitzek-Storys kennt. Die schmalzige Schlussszene geht hingegen alleine auf das Konto der Filmemacher und versucht einem bis dahin unterhaltsamen Film in die Hacken zu treten.

Fazit: DAS KIND wirkt beinahe wie eine moderne Version der bekannten Edgar Wallace – Schinken. Die sind nicht perfekt, tun aber ihren Job und wenn Ben Becker in der Tradition eines Heinz Drache oder Joachim Fuchsberger öfters in Fitzek-Verfilmungen auftaucht, soll es uns recht sein.

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