Review: DON’T LET GO (2019)

don't let go review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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7/10 (2)

Darsteller: David Oyelowo, Storm Reid, Mykelti Williamson
Regie: Jacob Estes
Drehbuch: Jacob Estes, Drew Daywalt
Länge: 99 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 01, Oktober 2020 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Universal
FSK: ab 16

DON’T LET GO ist ein weiterer Ableger aus dem Hause Blumhouse und wer jetzt empört die Nase rümpft, weil er seichten Teen-Horror erwartet, sollte innehalten, denn der Film hält ein paar Überraschungen parat.

Story:
Polizist Jack und seine Nichte Ashley haben ein sehr gutes Verhältnis. Ihr Vater ist allerdings vorbestraft und scheint in dunkle Machenschaften verwickelt.
Eines Tages findet Jack die komplette Familie seines Bruders tot auf. Es scheint als handele es sich um einen erweiterten Suizid des Vaters.
Einige Zeit nach den Morden erhält Jack einen Anruf. Am anderen Ende ist Ashley und sie ruft Tage vor dem Verbrechen an…don't let go

Wer FREQUENCY und THE CALLER gesehen hat, weiß, dass diese Idee nicht ganz frisch ist. Sie ist aber auch nicht abgenutzt und in Zeitlöchern/-sprüngen/-reisen finden sich immer wieder spannende Variationen.
Eine – auch wenn sie wenig mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat – liegt darin, dass alle Hauptfiguren schwarz sind. Das sollte 2020 vielleicht keine Erwähnung wert sein, ist aber im Horrorfilm keine Alltäglichkeit.

Was würdest du tun, wenn du in die Vergangenheit eingreifen könntest?

Inhaltlich kann man sich ausmalen, dass Jack verblüfft ist, mit seiner toten Nichte zu sprechen und zunächst einige Experimente startet, um zu prüfen, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben.
Allerdings weiß Ashley weder, dass sie in Jacks Welt tot ist, noch weiß der Jack aus ihrer Welt, was passieren wird.
Klingt komplex? Jein. Natürlich wird durch den nichtlinearen Zeitstrahl manche Hirnwindung gefordert, aber das war ja selbst in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT so. DON’T LET GO ist aber immer noch ein Blumhouse-Film und geht das Thema nicht wissenschaftlich an.don't let go rezension

Vor allem bietet sich die Frage wie man selbst reagieren würde.
Was würde man tun, wenn sich die Gelegenheit bieten würde, die Vergangenheit per Handy zu ändern? Und wie würde man es anstellen?

Die erste Hälfte des Filmes ist die stärkere. Die Charakterzeichnung ist nicht allzu tief, aber ausreichend, das Verbrechen blutig, die Trauer glaubwürdig und als der Telefonanruf kommt, steigt die Neugier.
Damit kann die zweite Filmhälfte nicht mithalten. Es wird viel telefoniert, aber oft scheinen sich die Gespräche im Kreis zu drehen und als Zuschauer hat man längst überlegt, wie man an Jacks Stelle vorgehen würde, da scheint der noch gar nicht zu wissen, welche Möglichkeit sich ihm offenbart.

In der zweiten Hälfte schwächelt DON’T LET GO

Hauptcharakter des Films ist Jack, aber zunehmend rückt auch Ashley wieder in den Fokus (etwas Teen Spirit gibt es also doch). Die meiste Zeit ist Ashley nur Befehlsempfängerin, die von Jack herumgescheucht wird, um damit ihr Leben zu retten, aber auch, um die Hintergründe des (bevorstehenden) Verbrechens zu durchleuchten.
Stellenweise ist das nicht weit von einem gewöhnlichen Kriminalfall entfernt und die Auflösung ist nicht ganz rund geraten.
Das Drehbuch hätte also gerne kompakter sein dürfen, wenn man aber bedenkt, dass Autor Jacob Estes (auch Regie) vorher das Skript für don't let go kritik

Schauplatz der Geschichte ist meist eine heruntergekommene Gegend in Los Angeles. Ein Ort, wo Verbrechen keine Seltenheit ist und auch ein Drive-By-Shooting vorkommen kann. Mitunter wirkt diese Darstellung klischeehaft, aber nicht komplett abwegig.

Handwerklich ist DON’T LET GO gelungen.
Hervorzuheben ist die Kameraarbeit, die in dunklen Szenen ausreichend Kontraste liefert und im Tageslicht angenehm mit der Sonnenstrahlung spielt.

Fazit:
Alles in Allem ist DON’T LET GO ein anständiger Film, der mal stärkere, aber auch schwächere Szenen unterbringt. Logiklöcher sind ebenfalls da, werden durch das verwirrende Spiel mit der Zeit aber in den Hintergrund gerückt.

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