Review: HALLOWEEN (2007)

rob zombie halloween - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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6.7/10 (16)

Darsteller: Scout Taylor-Compton, Malcolm McDowell, Tyler Mane, Danielle Harris, Daeg Faerch, Brad Dourif, Sheri Moon Zombie
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Länge: 106 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 25. Oktober 2007
Verleih/ Vertrieb: Universum

Seit dem Erscheinen von Rob Zombies HALLOWEEN, war es unausweichlich, dass man ihn John Carpenters Originalfilm vergleicht. Wir bilden da keine Ausnahme und haben beide dem Versus-Test unterzogen.
Was aber, wenn man ignoriert, dass Zombies Film ein Remake ist und den Streifen einfach mal losgelöst von seinem Vorbild betrachtet?

Story: Zu behaupten, dass der junge Michael Myers in einer disfunktionalen Familie aufwächst, wäre eine Untertreibung. Der Stiefvater ist ein übellauniger Alkoholiker, die Mutter Stripperin und die ältere Schwester hat auch kein Interesse an dem dicklichen Außenseiter mit fettigen langen Haaren. Auch in der Schule wird Michael gemobbt, zumindest so lange, bis er sich gegen den Peiniger aufs Brutalste wehrt. Für Michael ist Gewalt die Lösung; ein Ansatz, den er auf auf die Familie überträgt, die er kurz darauf ermordet. Nur Mutter Deborah und seine kleinere Schwester im Babyalter verschont er.
Den Rest seiner Jugend verbringt Michael in der Psychiatrie, wo ihn Dr. Loomis einige Zeit lang betreut, aber weiterhin prägt Gewalt das Leben des Jungen. Nach 15 Jahren bricht der zu einem Hünen herangewachsene junge Mann mit Vorliebe für Masken aus der Anstalt aus und kehrt pünktlich zu Halloween in seine Heimatstadt Haddonfield zurück.

halloween-2007

Optisch drückt Rob Zombie jedem Film seinen White Trash – Stempel auf, HALLOWEEN bildet da keine Ausnahme. Jede Location wirkt schmuddelig, fast alle Figuren ungewaschen und die Sprache ist ebenfalls roh. Teilweise schiesst er damit freilich übers Ziel hinaus: Michaels Stiefvater erfüllt alle Klischees des Asi-Säufers, dessen Leben nur aus Schnapps, Fernsehen, Fluchen und anzüglichen Zoten besteht, dass weniger mehr gewesen wäre.

Und da wir gerade über Klischee reden. Auch Michael kommt nicht ohne aus. Zwar stellt uns der Film nicht vor vollendete Tatsachen, sondern nimmt sich viel Zeit, um den Werdegang des Killers zu durchleuchten, ist dabei aber nicht immer konsequent. Die Motive seiner Morde bleiben letztlich ebenso unklar, wie die Frage warum er manche Menschen verschont und andere, die es gut mit ihm meinen (z.B. Danny Trejo in einer ungewöhnlich sanften Rolle), tötet.
In jedem Fall ist HALLOWEEN brutal geraten. Rob Zombie versteckt nichts in der Dunkelheit, sondern lässt Michael von der Leine und untermalt das Sterben mit viel Blut.

halloween 2007

Wie sonst wohl nur Quentin Tarantino schafft es Rob Zombie Schauspieler, die sich längst auf dem absteigenden Ast befinden, in seine Filme einzubauen, das Beste aus ihnen herauszukitzeln und ihre Karrieren wiederzubeleben. Im Falle von HALLOWEEN finden sich dementsprechend neben jungen Künstern wie Daeg Faerch (Michael Myers als Kind) und Scout Taylor- Compton (Laurie Strode) auch wieder etliche Namen aus der zweiten Reihe, man öfters in Zombies Filmen antrifft und die Dank ihm einen zweiten Frühling erleben. So etwa Ken Foree (DAWN OF THE DEAD), Leslie Easterbrook (POLICE ACADEMY), natürlich Ehefrau Sheri Moon Zombie, Dee Wallace (CUJO, E.T.) und Danielle Harris.
Insbesondere Harris war ein vergessener Kinderstar, die als kleines Mädchen in HALLOWEEN 4 und 5 dabei war, aber erst mit Zombies Film ihren Durchbruch hatte. Heute ist sie natürlich dick im Horrorgeschäft, besser als im HALLOWEEN-Remake und dessen Fortsetzung spielte sie aber nie.
rob zombies halloween
Aber nicht nur Harris stellt eine Verbindung zu den vorangegangenen HALLOWEEN-Filmen dar und so ganz schaffen wir es daher nicht, die Vergangenheit auszublenden. Das versucht aber auch der Film selbst nicht. Der markante Score John Carpenters wurde 1:1 übernommen, besser kann man ihn aber auch kaum machen.
Trotzdem wird dadurch die Notwendigkeit eines Remakes in Frage gestellt, mehr noch durch verschiedene Szenen, die man von 1978 kennt und zwangsläufig Vergleiche hervorrufen.

In der Remakewelle der 00er Jahre gehört HALLOWEEN zu den besseren, aber nicht weil Rob Zombie am Original klebt, sondern eigene Ansätze zeigt. Schade, dass er das nicht konsequent durchzieht.

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