Review: HEARTS IN ATLANTIS (2001)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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Darsteller: Anthony Hopkins, Anton Yelchin, Hope Davis
Regie: Scott Hicks
Drehbuch: William Goldman
Land:
Genre: , ,
FSK: ab 12

Sobald Stephen King irgendwo in Maine seinen Bleistift spitzt, wird irgendwer in Europa 20 Artikel darüber schreiben und findige Produzenten werden ihm Schubkarren voller Geld vor die Haustüre stellen, um sich die Filmrechte zu sichern.
Da wundert es, dass es Geschichten bzw. Filme von ihm gibt, über die man trotz Quailitäten wenig spricht.
HEARTS IN ATLANTIS ist ein solcher Film und wer Kings Coming-of-Age-Stories wie hearts in atlantis kritik

Inhalt:
Als sein bester Freund Sully stirbt, reist Bobby Garfield in seine Heimatstadt, um der Beerdigung beizuwohnen. Als er an dem Haus vorbeikommt, in dem er aufwuchs, übermannt ihn die Erinnerung an den Sommer 1960, als er 11 Jahre alt war.
Den verbringt er mit seinen Freunden Sully und Carol, aber es sind keine unbeschwerten Zeiten. Sein Vater ist tot, seine Mutter ist verbittert und nur am Arbeiten, das Geld fehlt trotzdem.
Als Tad Brautigan, ein älterer Herr, in die Wohnung über den Garfields zieht, freundet sich Bobby mit ihm an, aber Brautigan ist auf der Flucht und Bobby soll die Augen offenhalten.

Ein Semi-Geheimtipp aus dem Hause King

Neben den schon erwähnten Kindheitsmotiven, die King in vielen Geschichten unterbrachte, findet sich hier auch einmal mehr ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten wieder.
Wie Carrie White, John Coffee, Danny Torrance oder Johnny Smith, verfügt auch Tad Brautigan über eine Gabe. Er kann die Gedanken anderer lesen und in die Zukunft sehen.
Diese Fähigkeit sorgt aber auch dafür, dass die „niederen Männer“ ihn verfolgen, vor denen Bobby ihn warnen soll.

Hier unterscheidet sich die Romanvorlage vom Film. Während im Buch (auf deutsch: ATLANTIS) Tad als „Brecher“ bezeichnet wurde und eine gewisse Verbindung zu Kings DER DUNKLE TURM – Epos hergestellt wurde, steht der Film komplett für sich.
Auch besteht das Buch aus insgesamt fünf lose verknüpften Geschichten, von denen vier für den Film nahezu ausgeblendet wurden.
Was katastrophal klingt, war genau die richtige Entscheidung. Die Story NIEDERE MÄNNER IN GELBEN MÄNTELN, ist nicht nur ohnehin das Herzstück von ATLANTIS, der Mehrwert der anderen Storys ist sogar umstritten.hearts in atlantis anton_yelchin

Drehbuchprofi William Goldman (MISERY, DIE UNBESTECHLICHEN) versteht was vom Geschichtenerzählen und schafft es, dass Kenner- und Nichtkenner von DER DUNKLE TURM und ATLANTIS mit dem Film auf ihre Kosten kommen.

HEARTS IN ATLANTIS ist anders als der Roman

Dazu tragen aber auch vorzügliche Schauspieler bei.
Der ältere Bobby wird von Nebenrollen-Fachmann David Morse (GREEN MILE) gespielt, hat aber auch hier „nur“ einen relativ kleinen Part.
Der junge Bobby wird dargestellt von Anton Yelchin (GREEN ROOM, hearts in atlantis rezension

HEARTS IN ATLANTIS ist kein Horrorfilm, Coming-Of-Age-Mystery-Drama trifft es eher. Es ist aber eine typische Stephen King-Geschichte und dazu zählen auch hässliche Übergriffe, Tragik und Verrat. Dass die Kids an einem Bachstück spielen, das an die Barrens aus ES erinnert oder ein Henry Bowers – mäßiger Bösewicht auftaucht, wirkt recycelt, andererseits kennt das wohl jeder aus der eigenen Kindheit.
Und jeder kennt wohl auch das melancholische Gefühl, wenn man an die guten (oder auch unschönen) Tage seiner Kindheit zurückdenkt.

HEARTS IN ATLANTIS schafft es, diese Gefühle einzufangen und auch beim Zuschauer aufzuwecken.
Man kann sich daran stören, dass der Drehbuchautor diese Elemente allzu professionell platziert, da auf übertriebenen Kitsch verzichtet wird und die Handlung straff inszeniert ist, zählt HEARTS IN ATLANTIS zu den besseren der kaum noch zählbaren King-Adaptionen.

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