Review: THE HORSEMAN (2008)

The Horseman Thriller
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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8.1/10 (19)

Darsteller: Peter Marshall, Caroline Marohasy, Brad McMurray
Regie: Steven Kastrissios
Drehbuch: Steven Kastrissios
Länge: 96 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 18. November 2010
Verleih/ Vertrieb: Schröder Media
FSK: ab 18

Bei THE HORSEMAN handelt es sich nicht um den beinahe gleichnamigen Film HORSEMEN mit Dennis Quaid von 2009, sondern um einen australischen Rachethriller aus dem Jahr davor.

Der Film begleitet Christian, einen Vater, dessen Tochter vor kurzem ums Leben kam. Als ihm ein Pornovideo zugespielt wird, auf dem die junge Frau zu sehen ist, während sie offensichtlich unter Drogen steht, will er nicht nur alle Kopien des Videos aus dem Verkehr ziehen, sondern auch die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
Auf seinem Weg durchs Land nimmt er die junge Anhalterin Alice mit, zu der eine Freundschaft aufbaut.

The Horseman

Passenderweise ist Christian Schädlingsbekämpfer von Beruf, doch wenn er im Film seinen Arbeits-Overall überzieht sind es menschliche Schädlinge, die er zur Strecke bringen will.
Als ihm das Sextape in die Hand fällt, ist er zunächst von seinem Kind enttäuscht, schüttet gar den Inhalt ihrer Urne in den Mülleimer, doch seine Enttäuschung und Trauer wird schnell zu Wut, die er alleine gegen die Männer richtet, die er als die Alleinschuldigen betrachtet.
Übrigens nutzt Regisseur Steven Kastrissios das Tape als Kontrast zu einem anderen Film, ein typisches Familienvideo, das Christians Tochter als kleines Mädchen zeigt und stellt so Vergangenheit und Gegenwart bzw. Wunsch und Realität gegenüber.

THE HORSEMAN ist trotz stumpfer Gewalt nicht stumpf

The Horseman

Wie in 7 DAYS kann der Zuschauer Verständnis für das blutige Werk des auf Rache sinnenden Vaters aufbringen. Doch beide Filme hinterfragen auch den Sinn. Während in 7 DAYS die Selbstjustiz als Ganzes in Frage gestellt wird, ist es bei THE HORSEMAN eher die Schuldfrage.
Wer trägt Mitschuld? Die Darsteller des Pornos? Regisseur und Produzent? Händler? Kann Christian seine Tochter wirklich frei von jeder Schuld sprechen?
Wie ist es zu bewerten, dass Christian Alice unbeabsichtigt in alles hineinzieht? Trifft ihn selbst Schuld?

Letztlich ist aber genau das realistisch. Kann man erwarten, dass ein Mensch in Christians Situation rational handelt? Beleg für seine verzerrte Sichtweise ist sicher auch das Bemühen sämtliche Kopien des Videos zu finden.
Man kann durchaus behaupten, dass Christian teilweise selbstgefällig zur Tat schreitet. Für ihn ist die Sache klar und er schreckt vor nichts zurück. Nur einmal lässt er einen Mann, den er zuvor schwer verletzt hat, am Leben, als der ihm von seiner Familie erzählt.

Wer will schon gerne Pornotapes seiner Kinder sehen?

In der Form der Gewaltdarstellung ist der Film altmodisch, deswegen aber nicht weniger drastisch.
Auf bemüht originelle Tötungs- und Folterutensilien wird verzichtet, dafür kommen Brecheisen, Messer oder einfach Fäuste zum Einsatz. Bei verschiedenen blutigen Kämpfen wird auch Christian immer wieder in Mitleidenschaft gezogen, lässt sich dadurch aber nicht stoppen.
Gegen Ende des Films verkommt leider nicht nur Christians Handeln, sondern die Brutalität als Solches etwas zum Selbstzweck…was in gewisser Weise aber auch wieder in die Geschichte passt.

Dennoch handelt es sich bei THE HORSEMAN um einen anständigen Film, der sich vor anderen Streifen mit dem zentralen Thema Selbstjustiz keineswegs verstecken muss.

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