Review: JESSABELLE – DIE VORSEHUNG (2014)

jessabelle cover - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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5.8/10 (60)

Darsteller: Sarah Snook, Mark Webber, Joelle Carter
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Robert Ben Garant
Länge: 87 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 26. November 2015 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Koch Media

Ist es ein gutes Zeichen, wenn man anhand der Musik im DVD-Menü schon zuordnen kann, wer den Film produziert hat? Na ja, sicher kein Grund zu prahlen, denn der Produzent heißt Jason Blum und der produziert derzeit gefühlt jeden zweiten Horrorfilm.
Zu Blums Schaffen gehört beeindruckendes wie OCULUS und SINISTER, aber auch viel Austauschbares (OUIJA, PLAY-TÖDLICHES SPIEL, THE LAZARUS EFFECT). JESSABELLE, das kann man leider schon mal sagen, gehört in die zweite Gruppe.
Jessabelle snook

Story:
Als Jessie bei einem Unfall ihren Freund und ihr ungeborenes Kind verliert und zeitweise an den Rollstuhl gefesselt ist, muss sie wieder bei ihrem Vater einziehen. Die Beziehung zu dem alten Eigenbrödler, der sie nach dem Krebstod ihrer Mutter bei einer Tante aufwachsen ließ, ist noch immer angespannt.
Als Jessie in dem alten heruntergekommenen Haus einige VHS-Bänder mit ihrer Mutter findet, ist der Vater davon nicht begeistert. Bald ereignen sich seltsame Dinge; haben die Vorkommnisse etwas mit den Tapes zu tun?

JESSABELLE ist genau das was man erwarten darf: ein routinierter Horrorfilm, mit attraktiver Darstellerin, einigen Schocks und löchriger Story, die schon mal das Warum vergisst, solange sich das junge Zielpublikum nur gruselt. Gleichzeitig bedient man sich bei einigen anderen (und besseren) Filmen und da JESSABELLE in den Sümpfen Louisianas und Voodoo eine gewisse Rolle spielt, wäre hier vor allem DER VERBOTENE SCHLÜSSEL zu nennen (auch wenn es dort Hoodoo war).
Achtung SPOILER: wie sehr DER VERBOTENE SCHLÜSSEL Vorbild war, zeigt sich spätestens beim Ende SPOILERENDE.
Jessabelle

Alles Weitere ist ausden Zutaten des großen Horror-Backbuchs entnommen. Da ist die zunächst schemenhafte Gestalt, die Jessie nachts sieht, das Wissen des Vaters, dass die Tapes etwas Böses sind und wie kaum anders zu erwarten, trifft die junge Frau sogar ihren Ex-Freund wieder.
Natürlich wird die Gestalt im Haus zunehmend aggressiver und in der Umsetzung ist das alles ordentlich verarbeitet, nur eben weder neu noch logisch.
jessabelle 2
Wenigstens würde man wohl erwarten, dass Jessies Papa die unheimlichen Videobänder längst entsorgt hätte. Selbst die größten Einsiedler räumen in 25 Jahren mal auf.
Was die Aufnahmen selbst angeht, muss man sich übrigens ebenfalls wundern. Dass eine Mutter, die weiß, dass ihre Tochter sie nie kennenlernen wird, ein Video für sie aufnimmt, klingt nachvollziehbar, dass sie dann während der Aufzeichnung aber Tarotkarten legt (mehrfach) und zunehmend verstörende Ergebnisse erzielt, die sie dennoch weiterhin aufnimmt, ist symptomatisch für sinnfreien Horror, der nur noch davon gesteigert wird, dass Jessie irgendwann ein noch unheimlicheres Tape in einem Loch in der Wand findet. Wäre Wegwerfen oder Überspielen nicht einfacher gewesen? Und wer schaut heute noch VHS?
Vielleicht hätte man für das Drehbuch nicht den Autor von DER BABYNATOR und HERBIE FULLY LOADED anheuern sollen.

Fazit: JESSABELLE ist kein furchtbarer Film, aber er ist Horror-Fastfood ohne Identität.
Immerhin, ich habe Lust mal wieder DER VERBOTENE SCHLÜSSEL zu sehen.

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