Review: TEXAS CHAINSAW (2013)

Texas Chainsaw
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.5

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4.5/10 (96)

Darsteller: Alexandra Daddario, Trey Songz, Scott Eastwood
Regie: John Luessenhop
Drehbuch: Adam Marcus, Debra Sullivan, Kirsten Elms, Stephen Susco
Länge: 88 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 08.05.2013 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Constantin
FSK: ab 18

40 Jahre nach Tobe Hoopers TEXAS CHAINSAW MASSACRE kommt TEXAS CHAINSAW zu uns. Ein Film, der in den (US-)Kinos in zeitgemäßem 3D lief, aber zumindest im Prolog direkt an die Ereignisse anknüpft, die sich damals zutrugen, etliche Fortsetzungen und Remake ignoriert und einen wütenden Lynchmob zeigt, der das Eigenheim der bekannten Kannibalenfamilie niederbrennt.
Nur ein Baby wird gerettet und von einem Ehepaar aufgezogen.

Texas Chainsaw

Dieses Baby namens Heather ist viele Jahre später zur jungen Frau gereift und mit ein paar Freunden auf dem Weg nach New Orleans, als sie die Nachricht erhält, dass sie das Haus ihrer Großmutter in Texas geerbt hat. Weder wusste Heather von der alten Dame, noch von dem finsteren Geheimnis der Stadt und schon gar nicht von dem Bewohner, der sich im Keller des Hauses versteckt hält.

Leatherface ist zurück. Wie lange der arme dabei im Keller schmorrte, lässt sich dabei gar nicht genau sagen, denn während es verschiedene Hinweise darauf gibt, dass tatsächlich 40 Jahre vergangen sind, sieht Heather keinen Tag älter aus als 20.
Egal, denn die Kettensäge läuft noch immer und schneidet sich problemlos durch Haut und Knochen.

Texas Chainsaw

Wer den fantastischen Originalfilm mag wie er ist, sollte sich überlegen, ob er diese Fortsetzung sehen will, denn die alles vernichtende Stimmung des ersten Films wird hier mit Füssen getreten.
TEXAS CHAINSAW richtet seinen Fokus nicht nur auf die Stadtbewohner, die von Anfang an noch böser dargestellt werden als die Kannibalen, sondern gibt im Umkehrschluss Leatherface überraschend viel Menschlichkeit.

Hierüber werden sich die Geister scheiden. Einerseits ist es schön, dass das vierköpfige (!) Team von Drehbuchautoren versucht der bekannten Geschichte eine neue Facette hinzuzufügen, andererseits muss man sich fragen, ob man die Horror-Kultfigur wirklich als Familienmenschen erleben möchte, dessen Clan trotz der grausigen Taten von 1973 oft als Opfer dargestellt wird.
Gerade da der Film ein mainstreamiges Publikum anspricht, das seine Bösewichte verehrt, darf man sich nun fragen, ob noch jemand Leatherface ernst nehmen kann.

Texas Chainsaw

Achtung Spoiler: Schlimmer noch, dass Heather und Leatherface eine familiäre Verbindung knüpfen und zuletzt beschließen in einer Art morbider WG zusammenzuwohnen, obwohl Leatherface ihre Freunde wenige Stunden zuvor in handliche Teile gesägt hat, ist nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Spoilerende

Zumindest an einer Stelle zeigt sich der Streifen von seiner ironischen Seite, nämlich dann wenn Leatherface samt Kettensäge auf einem Jahrmarkt wütet und sich mit einem Geisterbahn-Darsteller misst, der ebenfalls mit Gummi-Kettensäge bewaffnet ist.
Netter Einfall, der aber wiederum nicht zum Ton des restlichen Films passen will und zeigt, dass die Schwächen im Drehbuch liegen, wo zu viele Köche den Brei gewaltig versalzen haben. Fragwürdig ist auch, dass die blutigen Ereignisse in der Kleinstadt offenbar kaum jemanden interessieren, man einen Deputy alleine mit einer Handykamera bewaffnet in den Killer-Keller schickt und auch andere Entwicklungen nicht nachvollziehbar sind.

Technisch ist an TEXAS CHAINSAW wenig auszusetzen.
Routiniert arbeitet sich Regisseur John Luessenhop durch zahlreiche Kills und baut bekannte Versatzstücke ein. Alleine das Zuziehen der bekannten Schiebetür wird solange exerziert, bis jeder die Anspielung auf das Original versteht. Fleischerhaken dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen und da der Film wie angesprochen in 3D gefilmt wurde, fliegt dem Zuschauer hin und wieder etwas entgegen.

Im deutschen Untertitel nennt sich der Film THE LEGEND IS BACK. Im Grunde wurde die Legende aber nur zurückgebracht, um sie mit einem halbgaren Film, der weder die Stimmung des Originals, noch die Brachial-Ästhetik des Remakes besitzt, zu verabschieden.

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