Review: THE GUILTY (2018)

the guilty review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 9.0

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8.5/10 (2)

Darsteller: Jakob Cedergren, Jessica Dinnage, Omar Shargawi
Regie: Gustav Möller
Drehbuch: Gustav Möller, Emil Nygaard Albertsen
Länge: 85 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 22. Februar 2019
Verleih/ Vertrieb: Ascot Elite
FSK: ab 12

Es ist eine Schande, dass Filme abseits Hollywood oft ein Schattendasein fristen. So muss ich gestehen, dass THE GUILTY bis zu dem Tag, als ich von einem geplanten US-Remake erfuhr, komplett an mir vorbeiging. Das war ein Fehler!

Asger Holm ist eigentlich Polizist, doch wegen einer Ermittlung gegen ihn, arbeitet er vorübergehend in der Notrufzentrale. Kein besonders attraktiver Job für ihn und er hofft bald wieder seiner ursprünglichen Tätigkeit nachzugehen.
An diesem Abend steht das Ende seiner Schicht kurz bevor, als ein Anruf eingeht: eine Frau namens Iben wird von ihrem Ex-Mann Michael entführt ruft heimlich aus dessen Auto an.
Sie sagt, dass Michael in ihr Haus eingedrungen ist und sie vor den Augen der beiden Kinder entführt hat.
Asger versucht in dieser Nacht alles, um Iben zu retten.the guilty kritik

Ein straff inszeniertes Kammerspiel

Die Ausgangssituation von THE GUILTY erinnert an manch anderen Film. Da das Telefon Asgers einzige Waffe ist, mit der er den Kidnapper stoppen kann und dementsprechend die meisten anderen Schauspieler nur gesichtslose Stimmen sind, werden Erinnerungen an den ebenfalls starken BURIED wach. Selbst wenn man die Kollegen Asgers mitzählt, die um ihn herumsitzen, aber wenig zur Story beitragen, ist THE GUILTY ein Kammerspiel bei dem sich der Schrecken am anderen Ende der Leitung nur akustisch abspielt. Die Closeups auf Asgers Mimik erinnern daher nicht zufällig an PONTYPOOL. Thematisch muss natürlich auch ein Film wie THE CALL – LEG NICHT AUF! genannt werden, der aber fürs Mainstreampublikum glattgebügelt wurde und mehr Action zeigt.

Action findet in THE GUILTY nur über Kopfhörer statt und dementsprechend handelt es sich um keinen Film, der Gewalttaten zeigt, sondern nur von ihnen berichtet.  Da nichts mächtiger ist als die eigene Fantasie, kann das allerdings drastisch ausfallen.
So oder so ist dies aber kein Streifen, der Brutalitäten zur Schau stellen will, sondern mit einer abwechslungsreichen Story glänzt.the guilty rezension

Am besten weiß man nicht mehr und schaut den Film ohne weiteres Vorwissen, ein paar Infos wollen wir neugierigen Seelen aber ohne nennenswerte Spoiler geben.
Natürlich versucht Asger erstmal die Kollegen von der Polizei auf das Fahrzeug anzusetzen. Dabei hilft die Lokalisierung des Handys. Er nimmt Kontakt mit den zurückgebliebenen Kindern auf, ruft Kollegen der Polizei an, spricht mehrfach mit Iben und als er nicht weiterkommt, ruft er sogar Michael an.

Der Film entblättert sich Stück für Stück

Während dieser Gespräche erfahren wir immer mehr über die Situation, die sich mal sanft, mal in harten Twists entblättert. Wir lernen aber auch über Asger und die Vorwürfe gegen ihn dazu.the guilty

Als Psychologe ist der Cop sicher nicht kompetent und deeskalierend wirken die Gespräche, die er führt auch nicht eben. Im Gegenteil, als Zuschauer muss man fürchten, dass Asger die Situation durch sein gut gemeintes Eingreifen eher noch verschlimmert.
Das ist aber dennoch glaubwürdig und zum Charakter passend.
Gespielt wird der von Jakob Cedergren, nicht unbedingt ein Charakterkopf, der die eingeschränkten Actingmöglichkeiten seiner Figur aber voll ausnutzt.

Man hätte THE GUILTY auf verschiedene Weisen enden lassen können, was den Film wenig vorhersehbar macht. Die gewählte End-Variante ist in jedem Fall plausibel.

Fazit: Es gibt sie noch, die Filme, die mit wenig Bombast, aber gutem Skript und Umsetzung überzeugen.

The Guilty (2018) on IMDb

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