Review: THE OTHERS (2001)

The Others
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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9/10 (47)

Darsteller: Nicole Kidman, James Bentley, Alakina Mann
Regie: Alejandro Amenábar
Drehbuch: Alejandro Amenábar
Länge: 101 min.
Freigabe: ab 12
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 2001

Wer sich gerne Horror der alten Schule anschaut wird THE OTHERS mögen. Hierbei handelt es sich um eine klassische Gruselgeschichte die ohne Gemetzel und Spezialeffekte auskommt. In einem alten Herrenhaus wird mit Bettlaken, Türen und wehenden Gardinen gespukt.

Wir befinden uns im Jahre 1945. Die alleinerziehende Grace (Nicole Kidmann) wohnt mit ihren 2 Kindern Anne und Nicholas in einem alten Landhaus. Wartend auf ihren Mann, der für England in den Krieg gezogen ist, obwohl sie selbst nach Kriegsende kein Lebenszeichen gehört hat.

Die beiden Kinder leiden an einer schlimmen Sonnenallergie, deshalb herrschen in dem großen Haus strenge Regeln. Alle Räume sind stets abgeschlossen, damit die Kinder niemals einen Raum betreten können bevor die Vorhänge zugezogen worden sind. Aus diesem Grund unterrichtet Grace ihre Kinder auch selbst, damit sie das Haus nicht verlassen müssen. Ein großes Thema des Unterrichts ist der Limbus, nach dem Volksglauben ein Ort an dem sich Seelen aufhalten die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen wurden.

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Der gewohnte Alltag der kleinen Familie wird durcheinander gebracht als plötzlich das gesamte Hauspersonal verschwindet. Da kommt es der überforderten Grace gerade recht als die Nanny Bertha Mills, das Hausmädchen Lydia und der Gärtner Mr. Tuttle um Anstellung bitten. Das seltsam wirkende 3er Gespann wirkt verwirrt, da Grace auf sie zu warten schien.

Die Hausherrin weist das Personal in die strengen Regeln des Hauses ein und achtet penibel auf Einhaltung, da es um die Gesundheit ihrer Kinder geht. Auch erklärt die Migräne geplagte Grace dass sie die Ruhe schätzt und auch auf sämtliche Elektrizität verzichtet, somit gibt es weder Radio noch ein Telefon im Haus.

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Doch seit dem Einzug des neuen Personals geschehen seltsame Dinge in dem alten Herrenhaus, welches seit Tagen von dichtem Nebel gehüllt ist der sich einfach nicht lichten will. Anna hört Stimmen und erzählt von Victor der jetzt auch hier wohnt, Vorhänge werden plötzlich aufgezogen, Türen offenen sich, Schritte sind zu hören und den kleinen Nicholas scheint auch etwas zu bedrücken. Die Kinder erzählen zunehmend von einer alten Frau die Grace zunächst als Hirngespinst oder Streich der Kinder abtut, sie verbietet ihnen darüber zu reden, bis Grace sie eines Tages selbst in Gestalt ihrer Tochter sieht…

Der Regisseur Alejandro Amenábar gewann bereits in seinen frühen Anfängen Preise für mehrere Kurzfilme. An seinem zweiten Spielfilm OPEN YOUR EYES fand Tom Cruise gefallen und kaufte die Rechte um später das Remake VANILLA SKY zu produzieren. Als Gegenleistung bot er an, dass seine Frau Nicole Kidman die Hauptrolle in Amenábars nächsten Film übernimmt und somit wurde THE OTHERS sein erster englischsprachiger Film.

Diese Top-Besetzung der Hauptrolle rundete er mit den Kindern Anne (Alakina Mann) und Nicholas (James Bentley) ab. Beide wurden für ihre Leistung in THE OTHERS für den Young Artist Award nominiert, den schließlich James Bentley gewann. Eine hervorragende Leistung wenn man bedenkt dass beide Neuland betreten haben und keine schauspielerische Erfahrungen mitgebracht hatten.

THE OTHERS gewann unter anderem 8 Goyas. Bei dem Goya handelt es sich um einen spanischen Filmpreis und wurde hier zum Ersten mal an einen Film verliehen in dem kein Wort spanisch gesprochen wird.

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Amenábar schafft es durch die gewählte Kulisse und der Lichtsetzung während des ganzen Filmes eine düstere, bedrückende fast klaustrophobische Stimmung zu halten. Durch die Lichtempfindlichkeit der Kinder sind die Hauptlichtquellen Kerzen und Öllampen. Er triumphiert nicht mit Effekten sondern sorgt mit Horror der alten Schule für die Gänsehaut-Atmosphäre. Türen die sich öffnen, Schritte die zu hören sind ohne dabei wirklich etwas zu sehen, sorgen beim Zuschauer für das eigene Kopfkino. Außerdem trägt die Musik ein wesentlicher Teil zum Spannungsaufbau bei, diese wurde von Amenábar selbst komponiert.

Wer sich THE OTHERS zum ersten Mal anschaut, sollte dies ohne großes Vorwissen tun, denn nur so kann das Ende auf einen wirken. Es wird mit dem Erwartungsverhalten des Zuschauers gespielt, bis zum Schluss hin denkt man alles durchschaut zu haben. Aber die Wendung kommt trotzdem überraschend und lässt ein beklemmendes Gefühl zurück. Ein Film den man sich unbedingt ein zweites Mal anschauen muss. Mit dem Wissen über die Auflösung sieht man den Film mit ganz anderen Augen.

http://youtu.be/tDPAjZPsrV4

 

2 thoughts on “Review: THE OTHERS (2001)

  1. Ein Film der einfach nicht durchschaubar ist und daher so interessant. Ohne große Effekte mit guter Schauspielleistung. Gern gesehen.

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