Review: UNEARTH (2020)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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7.8/10 (4)

Darsteller: Adrienne Barbeau, Marc Blucas, Allison McAtee
Regie: John C. Lyons, Dorota Swies
Drehbuch: Kelsey Goldberg, John C. Lyons
Länge: 94 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 08. Oktober 2021 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Busch Media Group
Sonstiges: Eröffnunsgfilm des Hard:Line - Festivals
FSK: ab 16

Sind UNEARTH, ANONYMOUS ANIMALS und SLAXX der Beginn einer neuen Öko-Horrorwelle?
Genmanipulierte Produkte, Umweltzerstörung und Massentierhaltung passen (leider) gut in unsere Zeit.

In UNEARTH geht es um Fracking. Dies ist ein Begriff, den man auch als Laie seit Jahren vor allem aus den USA kennt. Beim Fracking (genauer gesagt: unkonventionellen Fracking) wird Wasser mit „Zusatzstoffen“ in die Erde gepumpt, um damit Gas zu fördern.
Die Ergebnisse für die Bevölkerung in den Gebieten ist oft verheerend.

Story:
Die Geschäfte laufen schlecht für George Lomack. Seine Autowerkstatt in der kleinen Stadt wirft nicht genug ab. Da kommt das Angebot eines Unternehmens, das auf seinem Gelände nach Gas bohren will, gerade recht.
Die Nachbarn sind wenig begeistert und das aus gutem Grund. Anfangs ist es nur Dreck und permanenter Lärm, der die Lebensqualität beeinträchtigt und das angespannte Verhältnis zwischen den Menschen noch weiter strapaziert. Dann muss George feststellen, dass er die Angelegenheit für ihn weniger lukrativ ist, als es den Anschein hatte…die Natur wird zerstört…und zuletzt scheint etwas an die Erdoberfläche zu gelangen, was man besser nicht angerührt hätte.unearth rezension

UNEARTH ist erst Drama, dann Bodyhorror

UNEARTH ist eindeutig ein Horrorfilm, wenn man aber nur die erste Stunde betrachtet, ohne mehr darüber zu wissen, geht er als lupenreines Umweltdrama durch. Die Autoren unearth-kritik

Man hat jedoch von Anfang an ein ungutes Gefühl bei UNEARTH, der von der ersten Minute an in blassen, fast farblosen Bildern präsentiert wird und nie einladend wirkt.
Der Schein trügt nicht und während es dem Werk auch gut zu Gesicht gestanden hätte, auf realistischem Boden zu bleiben und die schwellenden zwischenmenschlichen Konflikte eskalieren zu lassen, wird der Streifen zu lupenreinem Bodyhorror.

Kleines Budget, viel Talent

Man merkt, dass der Film kein großes Budget hatte, aber seine Schwächen zu kaschieren weiß und seine Stärken ausspielt. Konkret bedeutet das, dass er über eine einwandfreie Kameraarbeit verfügt, aber den Horroranteil, der von Effekten lebt, in die Nacht verlegt und manche Sequenz im Halbdunkel versteckt. Noch konkreter: der physische Schrecken ist gut inszeniert, inkl. einigen Ekel-Augenblicken, die Kamera hält aber nicht länger als nötig drauf, weil man gar nicht erst zulassen will, dass der Zuschauer Mängel entdecken kann.
Auch in ruhigen Momenten werden wackelfreie, ansprechende Bilder geliefert, weniger ansprechend ist hingegen der Schnitt, der vom Regieduo John C. Lyons und Dorota Swies ausgeführt wurde und mehrfach kleinere Anschlussfehler aufweist.
unearth barbeau
Unter den Schauspielern ist Adrienne Barbeau (THE FOG, DIE KLAPPERSCHLANGE) der bekannteste Name. Anders als in vielen anderen kleinen Produktionen, handelt es sich dabei aber nicht um das willkürliche Platzieren eines prominenten Gesichts in Mini-Rolle. Barbeau spielt einen größeren Part.
Viel sprechen muss sie aber nicht, was für den gesamten Cast gilt. Dafür ist der Film oft mit einer unbequemen Geräuschkulisse unterlegt, die sich wie die Bilder zunehmend verdüstert.
Man kann UNEARTH vorwerfen, dass er erst spät zeigt, worauf er hinaus will und auch ein paar Längen hat. Handwerklich gibt’s aber wenig zu meckern und dass Fracking die Menschen sozial und gesundheitlich zerstört, ist eine Message, die trotz der natürlich überzogenen körperlichen Veränderungen ankommt.

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