Review: VETALA (2020) ( Serie)

Vetala:Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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5/10 (1)

Darsteller: Viineet Kumar, Aahana Kumra, Suchitra Pillai, Jatin Goswami, Siddharth Menon, Manjiri Pupala, Jitendra Joshi, Syna Anand, Richard Dillane
Regie: Patrick Graham, Nikhil Mahajan
Drehbuch: Adhir Bhat, Patrick Graham, Suhani Kanwar
Länge: ca 50 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 24.05.20
Verleih/ Vertrieb: Netflix
FSK: ab 16

Zombies werden nie langweilig. Nachdem KINGDOM auf Netflix seine zweite Staffel bekam, gibt es mit VETALA eine weitere nicht-westliche Zombiegeschichte zu sehen. Mit der Miniserie veröffentlicht der Streaminganbieter die zweite Horrorserie aus Indien. Wie bereits bei GHOUL wurde auch bei VETALA mit Blumhouse Productions und dem Regisseur Patrick Graham zusammengearbeitet. Die Zombies in VETALA sind durch den Fluch von Betaal zu Untoten geworden und geben ihr Bestes die Lebenden zu zerfetzen.

Vetala: Die Dorfbewohner*innen

Inhalt von VETALA

Die Sondereinheit Baaz Squad wird zu einem Einsatz geschickt, bei dem sie angebliche Naxaliten aus einem Gebiet räumen sollen. Die Surya Construction Company will einen alten Tunnel wieder öffnen und die Dorfbewohner tun alles gegen dieses Vorhaben. Laut ihren Aussagen ist der Tunnel verflucht und es wird Böses geschehen, wenn er geöffnet und Betaal somit wieder freigelassen wird. Allen Warnungen zum Trotz wird der Tunnel geöffnet und das Übel nimmt seinen Lauf.

Resümee zu VETALA

Die Handlung der Miniserie VETALA ist zunächst spannend aufgebaut. Bereits nach kurzer Zeit werden zwei der Thematiken der Serie aufgegriffen: Korruption und Gewalt gegen Wehrlose. Ein weiteres Thema das immer mal wieder auftaucht ist die Kolonialgeschichte von Indien, immerhin sind die Zombies ehemalige britische Soldaten, deren Befehlshaber zu machtgierig war und sich mit Betaal eingelassen hat. Schade ist, dass diese durchaus wichtigen Themen nur sehr oberflächlich behandelt werden. Die Handlung in den vier Episoden ist leider recht vorhersehbar. Es gibt kaum Überraschungen und somit kann das Interesse an dem Geschehen schnell nachlassen.

Vetala: Sirohi an der Kanone

Die Spannung in VETALA wird vor allem in der ersten Episode aufgebaut. Es passiert in kurzer Zeit sehr viel und es ist unklar, ob und wie die Charaktere aus der Situation entfliehen können. Leider lässt die Spannung in den folgenden drei Episoden stark nach. Die aus Soldat*innen, Dorfbewohner*innen und Zilivlist*innen zusammengewürfelte Truppe verbarrikadiert sich in einem alten britischen Stützpunkt und ab diesem Zeitpunkt begnügen die Zombies sich zumeist damit an verschiedene Türen zu hämmern. Die Zombies, die mit ihren glühenden Augen an die Leprakranken aus John Carpenters THE FOG erinnern, können mit Waffen umgehen und scheinen über ein Schwarmdenken zu verfügen. Bei geschlossenen Türen fällt ihnen aber keine bessere Lösung ein als unentwegt dagegen zu schlagen. Das wirkt undurchdacht und unlogisch. Während die Zombies im ersten Moment noch beängstigend wirken, lässt dieser Eindruck deutlich nach, sobald man sie immer wieder während derselben Handlung gezeigt bekommt – zumal die Masken von ihnen bei näherer Betrachtung auch eindeutig also solche zu identifizieren sind.
Positiv an den Zombies ist allerdings, dass sie nicht dem typischen Bild eines Zombies entsprechen. Wie schon erwähnt können sie Waffen nutzen und mehr oder weniger denken. Auch das Aussehen ist etwas abgewandelt und erinnert an Darstellungen von hinduistischen Dämonen. Zusammengenommen ist das eine erfrischende Mischung im Zombie-Genre.

Vetala: Zombies

Die Charaktere in VETALA sind ziemlich simpel gestrickt. Es gibt den geld- und machtgierigen Bauunternehmer, der über mehr als nur Leichen geht, die korrupte Offizierin, eine badass Soldatin und den gestrauchelten Helden, den eine Tat aus der Vergangenheit heimsucht. Innerhalb der vier Episoden ist nicht viel Zeit für Charakterentwicklung und so bleiben die Personen zum großen Teil Schablonen, die austauschbar wirken. Das führt dazu, dass das Schicksal der Gruppe dem Publikum mehr oder weniger egal ist. Man schaut sich die Folgen an, verfolgt was passiert, fiebert aber nicht mit. Hinzu kommt, dass einige Entscheidungen aus heiterem Himmel kommen und nicht zu dem passen, was der Charakter vorher gemacht hat. Zum Teil sollen diese Entscheidungen für zusätzliche Spannung sorgen, lösen aber nur Verwirrung beim Publikum aus.

VETALA ist ein interessanter Versuch einer Neuinterpretation von Zombies. In einigen Bereichen schafft die Serie frischen Wind in das Genre zu bringen. Leider ist die Handlung zu großen Teilen vorhersehbar und die Charaktere laden nicht zur Identifikation ein. Das Ende von VETALA lässt eine zweite Staffel zu, da es offen gehalten ist. Bei einer Fortsetzung bleibt zu hoffen, dass nicht dieselben Fehler begangen werden.

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