Review: DOCTOR SLEEPS ERWACHEN

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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7.2/10 (5)

Darsteller: Ewan McGregor, Rebecca Ferguson, Kyliegh Curran
Regie: Mike Flanagan
Drehbuch: Mike Flanagan
Länge: 146 min
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Genre: , , ,
Verleih/ Vertrieb: Warner Home
FSK: ab 16

Stephen King schrieb in seiner langen Karriere Dutzende Romane und Kurzgeschichten, die er oft miteinander vernetzte. Er verzichtete aber auf klassische Fortsetzungen. Es gab kein CARRIE 2 oder CUJO RETURNS. Mit dem Roman DOCTOR SLEEP machte King aber eine Ausnahme, indem er die Geschichte von Danny Torrance aus THE SHINING fortführt.
Daraus entstand der Film STEPHEN KINGS DOCTOR SLEEPS ERWACHEN (ich hoffe, dass der Mensch, der sich diesen Namen ausdachte, seine Strafe erhielt).

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Story:
Danny ist erwachsen geworden, die Schrecken aus dem Overlook konnte er besiegen, mit den Dämonen, die sein Vater ihm hinterließ, kämpft der gewalttätige Alkoholiker aber noch. Doch nach einem einschneidenden Ereignis startet er ein neues Leben, gäbe es da nur das Mädchen namens Abra nicht, das die gleiche Gabe wie er besitzt und von einer Gruppe verfolgt wird, die sich der „Wahre Knoten“ nennt. Diese Leute töten Kinder mit dem „Shining“ und ernähren sich von dieser Energie wie Vampire.
Wenn Danny Abra schützen will, kann er das nur, indem er zum schrecklichen Overlook zurückkehrt.

Mike Flanagan schlägt wieder zu

Die Regie von DOCTOR SLEEPS ERWACHEN übernahm Mike Flanagan, der in den letzten Jahren nicht nur eine Reihe sehenswerter Filme drehte (OCULUS, BEFORE I WAKE, STILL), sondern sich auch an die schier unverfilmbare King-Story DAS SPIEL herantraute.
DOCTOR SLEEPS ERWACHEN ist umfangreicher als dieses Kammerspiel und trotzdem findet auch hier vieles in den Hirnen der Protagonisten und Antagonisten statt.
Das Taschenbuch DOCTOR SLEEP hat mehr als 700 Seiten und damit war abzusehen, dass auch der Film eine üppige Laufzeit haben wird. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die zweieinhalb Stunden kürzer anfühlen. Das liegt mitunter daran, dass die Story abwechslungsreich ist.doctor sleep reviewdoctor sleep rezension

Vielleicht sogar zu abwechslungsreich.
Der Film richtet seinen Fokus auf verschiedene Dinge: Abra, die eigentlich ein normales Leben einer Heranwachsenden führt; Danny, der räumlich weit entfernt in einem Pflegeheim arbeitet und versucht der Vergangenheit zu entfliehen; den Hippie-Vampiren des Wahren Knoten, die in Wohnmobilen durchs Land ziehen und Opfer suchen.
Daraus entstehen auch drei Storys und Stimmungen, die nicht immer zueinander passen wollen.
Dass Danny beispielsweise mit seiner Gabe Sterbende in den Tod begleitet, ist zumindest im Film nur eine Randnotiz, die keine weitere Rolle spielt.

Es geht zurück ins Overlook

Wie man bereits seit dem Trailer weiß, führt die Handlung zurück ins Overlook Hotel. Als Fan fiebert man diesem Moment entgegen, gleichwohl wirkt die Notwendigkeit der Reise aufgesetzt und (trotz Erklärung) unnötig.
Da man aber nun mal da ist, macht es Spaß noch einmal durch die Flure zu gehen oder einen Drink in der Bar zu nehmen.

Danny wird übrigens von Ewan McGregor anständig gespielt und auch die kleineren Rollen für Jack und Wendy Torrance oder dem Koch Halloran, die noch mal kurz auftauchen, sind gut besetzt.
Etwas unpassend empfand ich Rebecca Ferguson als Rose The Hat, der Hippie-Anführerin. Die Dame schien sich nie entscheiden zu können, ob sie mehr auf esoterische Kultchefin oder brutale Killerin setzt. Auch Abra-Darstellerin Kyliegh Curran lässt Zweifel. Immerhin wirkt sie in jeder Lage superlässig und scheint sich weniger zu sorgen, als der erfahrenere, ältere Danny.

Manche Sequenzen, wie die, in der Rose im Geiste durch die Nacht fliegt, um Abra zu finden, sollten wohl eher der Fantasie überlassen bleiben und wirken filmisch unfreiwillig komisch.
Was nach viel Kritik klingt, ist durchaus jammern auf recht hohem Niveau.
Man muss wohl sagen, dass Mike Flanagan das beste aus der Situation machte und weder wirkt der Film langweilig, noch unprofessionell, aber DOCTOR SLEEP ist nicht Stephen Kings bestes Material. Zudem blieb wohl die Frage, ob man manche Szenen der Vorlage wegfallen lässt oder mitunter ungelenk einbaut.

Fazit:
Eine gute King-Verfilmung, aber keine großartige.

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