Review: GRIMCUTTY (2022)

grimcutty cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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7.5/10 (4)

Darsteller: Shannyn Sossamon, Sara Wolfkind, Usman Ally
Regie: John Ross
Drehbuch: John Ross
Länge: 101 min.
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 10. Oktober (Disney+)
Verleih/ Vertrieb: Disney+

Gruselfiguren entstehen oft durch das Internet, wodurch sie auch eine unendliche Ausbreitung erfahren können. Dieses Thema nutzte John Ross für seine Interpretation eines bösen Internet-Memes und hofft auf die Gunst junger Horrorliebhaber bei Disney+.

Story

Der Einstieg in GRIMCUTTY führt uns direkt zu einem kleinen Jungen, der offenbar Probleme hat, denn seine Mutter macht sich große Sorgen, da er sich schon mehrfach selbst verletzt hat. Auch an diesem Abend läuft die Situation wieder aus dem Ruder und die Mutter wird schwer verletzt.

Nun wechselt die Szenerie und wir befinden uns bei Familie Chaudhry. Die jugendliche Tochter Asha hat ein Hobby, welches seit Jahren viele tausend Jugendliche verfolgen. Asha erstellt ASMR-Videos, die zur Entspannung der Internet-User dienen sollen. Ganz zum Leidwesen des Vaters, denn die junge Frau war bis vor kurzem noch im Schul-Handball-Team. Nun ist das Internet und das Handy Ashas Lebensinhalt.

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Die Challenge

Asha erfährt in der Schule und von Freunden, dass eine neue Internet-Challenge existiert und diese dafür sorgt, dass sich Kinder und Jugendliche selbst schneiden oder gar töten. Nun ist GRIMCUTTY bald in aller Munde und die Kleinstadt in hellem Aufruhr. Die Eltern der Kids versuchen alles, um ihre Lütten aus dem Internet fern zu halten, da sich nun die Selbstmordrate drastisch erhöht hat.

Auch Leah und Amir, die Eltern von Asha, geraten in große Sorge und bauen eine Detox-Box, in dieser sollen nun Laptops und Handys verschwinden, bis die Challenge abebbt. Die Kids sind darüber wenig erfreut und gehen andere Wege, um ihr geliebtes Internet weiterhin nutzen zu können. Leider findet dadurch auch wieder GRIMCUTTY zu den Kindern, obwohl die Kreatur von einer anderen Macht gesteuert wird…

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Diese Idee erinnert an die Blue Whale Challenge, welche 2016 in Russland die ersten Wellen schlug und dann im europäischen Raum bekannt wurde. Der Sinn dieses Spiels war es, 50 Aufgaben zu meistern, die nicht selten mit der letzten Aufgabe den Selbstmord forderte. (In Deutschland gab es bislang nur einen bestätigten Fall)

Hier bietet GRIMMCUTTY also keine neue Idee, sondern greift sich ein Internetphänomen. Schnell kommt man auf den Gedanken, damit besonders auf junge Zuschauer abzuzielen. Fraglich bleibt, ob dies dafür sorgen könnte, dass diese Internet-Spiele erneute falsche Aufmerksamkeit bekommen.

GRIMCUTTY

Asha muss Bekanntschaft mit dem Monster aus dem WWW machen. Nicht jeder Mensch, nur Kinder und Heranwachsende können die Kreatur sehen. Dies sorgt dafür, dass kein Elternteil dem Nachwuchs Glauben schenkt.

Die Figur GRIMCUTTY wirkt creepy, aber auch bekannt. Auch hier gibt es Parallelen zu einem schon bestehenden echten Internet-Meme. Etwa 2018 entstand Momo, ein schwarzhaariges Gesicht, mit unnatürlich großen Augen und einem fetten fiesen Grinsen. Auch bei dieser Kreatur gab es eine Art Challange und verschiedene Selbstmorde, die in Zusammenhang mit Momo standen.

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GRIMCUTTY selbst ist meist dann für uns Zuschauer gruselig, wenn er hinter Türen hervorlugt. Sobald die Kreatur aber im Tageslicht sichtbar ist, ist auch der Zauber des Gruselns vorbei, zu offensichtlich ist die Maske und die Technik.

Gesamteindruck von GRIMCUTTY

Natürlich ist dies ein Film für ein Alter ab 16. Dementsprechend sollte man keine Tiefe erwarten oder gar einen schlauen Twist. Die Story ist vorhersehbar und Teilweise höchst unlogisch. Als Beispiel: Ashas kleiner Bruder liegt im Koma, verursacht durch Strangulation. Als er aus dem Koma erwacht und merkt, dass etwas Seltsames vor sich geht, ist er in Sekunden dazu in der Lage, sich anzuziehen und schnell sowie ausdauernd zu rennen. Auch wenn man bei einem Horrorfilm dieser Art kleine logische Fehler erwartet, sitzt man dann doch kopfschüttelnd auf dem Sofa.

Eine kleine Moral will John Ross aber doch noch unterbringen, die auch Jugendliche verstehen werden: Glaubt nicht alles was im Internet steht, macht nicht jeden Scheiß, der im Internet steht, verbringt nicht den ganzen Tag im Internet. Da kann man sich als Zuschauer nur Anschließen.

Wer also eine dünne Geschichte mit ein paar Jump Scares sehen möchte, wird mit GRIMCUTTY seinen Spaß haben. Auch wenn die Spannung etwas zu Wünschen übrig lässt, ist der Streifen kein Langweiler.

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