KOKO-DI KOKO-DA ist der zweite Film in Spielfilmlänge von dem schwedischen Regisseur Johannes Nyholm. Nyholm hat zuvor bereits einige Kurzfilme gedreht und hat dabei mit Animationen gearbeitet, etwas das er auch in KOKO-DI KOKO-DA eingearbeitet hat.
Der Film lief auf mehreren Filmfestivals und auch auf dem Hard:Line in Regensburg, wo wir ihn im Stream gesehen haben.
Inhalt von KOKO-DI KOKO-DA
In einem tragischen Moment haben Tobias und Elin ihre 8-jährige Tochter verloren. Seitdem kriselt die Ehe. Auf einem Campingausflug wollen die beiden wieder zueinander finden und werden dabei von drei mordlustigen Gestalten im Wald überrascht.
Resümee zu KOKO-DI KOKO-DA
KOKO-DI KOKO-DA ist eine Art TÄGLICH GRÜßT DAS MURMELTIER, nur deutlich weniger fröhlich und mit leichter Ähnlichkeit zu ANTICHRIST – zumindest der Thematik nach. Das Ehepaar ist in einer Schleife gefangen und immer wieder müssen sie versuchen ihrem grausigen Schicksal zu entkommen. Denn während sie mehr oder wenig friedlich schlafen, nähern sich drei Personen, die aus irgendeinem Grund sehr erpicht sind sie umzubringen. Und das passiert einige Male im Laufe des Films. Leider sind die Szenarien sich häufig relativ ähnlich, so dass sich etwas Langeweile einschleicht. Um die Botschaft rüberzubringen hätten drei oder vier Durchgänge gereicht, aber es folgen noch einige mehr. Und so ist man am Ende beinahe etwas genervt, wenn es wieder von vorne beginnt, die beiden wieder im Zelt liegen und das namensgebende Kinderlied zu hören ist. Womöglich wäre KOKO-DI KOKO-DA ein guter Kurzfilm geworden, die 89 Minuten sind allerdings zu lang.
Der schwedische Film ist mit einigen Metaphern und Anspielungen gespickt. Die drei Leute, die durch den Wald spazieren und sorglos Leute ermorden, tauchen beispielsweise bereits früh im Film auf einer Spieluhr auf – allerdings in deutlich harmloserer Gestalt. Die vielen Bemühungen sich aus der tödlichen Situation zu retten, scheinen den Kampf um die Ehe widerzuspiegeln. Aber wie bereits erwähnt zieht sich das Ganze etwas hin und wird langwierig. Falls hiermit der Frust von Elin und Tobias auf das Publikum übertragen werden sollte, hat das hervorragend geklappt. Aber KOKO-DI KOKO-DA wird dadurch leider teils schwer zu ertragen.
Zwei Teile der Geschichte werden mittels Schattenspiel erzählt. Diese Szenen sind sehr schön anzusehen und schaffen es die Essenz der Handlung in kurzer Zeit darzustellen. Unterlegt ist dies mit passender Musik, so dass hier viel Emotion rübergebracht wird. Das Schattenspiel ist eindeutig ein Höhepunkt in KOKO-DI KOKO-DA.
Allerdings wird auch eine Schwäche deutlich. Während man es rasch schafft sich in die beiden Häschen in dem Schattenspiel hineinzufühlen, ist dies bei Elin und Tobias sehr schwierig. Man lernt die beiden kaum kennen und die meiste Zeit pöbeln sie sich an. Sonderliche sympathisch kommen sie nicht rüber. Daraus folgt, dass man das Schicksal der beiden recht emotionslos verfolgt. Mit den beiden Schatten-Häschen hat man mehr Mitgefühl.
KOKO-DI KOKO-DA ist handwerklich ein solider Film. Nyholm versteht die Szenen gut aussehen zu lassen und eine gewisse Ästhetik mit einfliessen zu lassen. Auch die schauspielerischen Leistungen sind in Ordnung. Die drei Mörder*innen wirken teils etwas übertrieben in ihrer Mimik, was aber in den Kontext passt.
KOKO-DI KOKO-DA ist ein etwas sperriger Film, der seine Zeitschleife leider ein paar Mal zu oft durchlaufen lässt. Als Kurzfilm wäre er sicherlich unterhaltsam, als Spielfilm zieht sich die Handlung sehr. Positiv hervorzuheben ist das Schattenspiel, aber allein dafür lohnen sich die 89 Minuten nicht.
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