Review: MÉXICO BÁRBARO (2015)

mexico barbaro review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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5/10 (1)

Darsteller: Guillermo Villegas, Marco Zapata, Antonio Monroi
Regie: Isaac Ezban, Laurette Flores Bornn, Jorge Michel Grau, Ulises Guzman,Edgar Nito, Lex Ortega, Gigi Saul Guerrero, Aaron Soto
Länge: 102 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 30. August 2019
Verleih/ Vertrieb: Donau Film
FSK: ab 18

Nur selten kommt es vor, dass ein Film den Namen seines Heimatlandes im Titel trägt.
A SERBIAN FILM oder GERMAN ANGST sind Beispiele und in beiden Fällen wollte man damit auf die ein oder andere Weise einen Bezug zur Region herstellen.

Das ist bei MÉXICO BÁRBARO nicht anders und der Film entführt uns in die Grausamkeiten der mexikanischen Kultur, Mythen und Geschichte.
Darüber berichten acht Kurzgeschichten von acht mexikanischen Regisseuren. Inhaltlich liegt man (abgesehen davon, dass alles Horror ist) weit auseinander, hält sich mal mehr, mal weniger in Nähe der Realität auf und schweift auch in entferntere Jahreszahlen ab.
Anders ausgedrückt, wir kriegen eine bunte Mischung.
mexico barbaro
Das gilt auch für die Qualität, die von Episode zu Episode schwankt. Was die Geschichten teilen, ist ein Hang zur Gewalt und hier finden sich Querverweise von den alten Azteken bis zu Hinrichtungen, wie sie aktuelle Drogenkartelle durchführen.
Die Gewalt war dann auch zu viel des Guten. Obwohl teilweise comichaft überzogen, fehlen selbst der FSK18-Ausgabe noch vier Minuten. Ungeschnitten ist MÉXICO BÁRBARO daher in Deutschland aktuell nur im limitierten Mediabook zu erhalten.
Das ist immer bedauerlich, trotzdem bleibt noch einiges an Gewalt übrig…und bekanntlich ist die nicht alles.
Es fällt auf, dass die Geschichten nicht nur blutig sind, man gibt sich auch längst nicht so prüde wie viele US-amerikanische Produktionen. Sex und Nacktheit gehören hier dazu.
Mexico-Barbaro
Inhaltlich ist keine der 8 Storys herausragend, einige aber durchaus ansprechend und fast alle mit einer eigenwilligen Atmosphäre und Stilistik versehen.
Meist geschieht dies über die Optik der Menschen, die Landschaft oder durch die angesprochenen Mythen.

Wem das alles zu dünn aufgetragen ist, kriegt mit der letzten Episode dann aber einmal mexikanisches Klischee, das man auch als Europäer versteht.
Den Feiertag „Dia de los muertos“ kennt man inzwischen auch bei uns und so heißt auch die Geschichte. Die entsprechenden Masken gibt es obendrein und geboten wird eine Handlung, die an FROM DUSK TILL DAWN erinnert.

Andere Beispiele:
„Jaral des Berrios“ ist ein klassischer (Horror-)Western.
„Lo que importa es lo de adentro“ nimmt uns hingegen mit in einen tristen Großstadtdschungel, wo ein Mädchen in einem Obdachlosen etwas Böses erkennt.
Die Geschichte „La cosa más preciada“ handelt von der gewaltsamen Entjungferung eines Mädchens durch ein trollartiges Wesen und wartet mit schrägem Humor auf, wie man ihn normalerweise vom Spanier Álex de la Iglesia kennt.mexico_barbaro

Wer gut pointierte Shorts erwartet, wie sie in mancher Anthologie zu finden sind, wird von MÉXICO BÁRBARO vermutlich enttäuscht.
Die fehlenden vier Minuten sind natürlich ebenfalls ein Problem.
Die besondere Optik und Ästhetik geben dem Film aber nicht nur den typischen mittel-/südamerikanischen Look, sondern verleihen ihm auch oft etwas Surreales und machen einiges wieder wett.

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