Review: MR. JONES (2013)

mr. jones
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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3.1/10 (9)

Land:
Genre:
FSK: ab 16

Langsam aber sicher müssen sich auch die größten Verneiner eingestehen, dass Horrorfilme im Found Footage –  Stil kein schnelllebiger Trend sind, sondern ein Subgenre, das nach wie vor in schöner Regelmäßigkeit Filme auf den Markt bringt. Über deren Qualität lässt sich natürlich streiten, immerhin bringt die spezielle Machart einige Einschränkungen mit sich, die manche Filmemacher aber einfach übergehen.

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In MR. JONES zieht ein junges Paar in die Natur. Nicht nur aufs Land, sondern mitten in die Wildnis.
Dort will Filmemacher Scott einen Film über das Aussiedlerleben drehen und seine Freundin Penny hofft als Fotografin auf neue Motive.
Nach einigen Wochen bemerken die beiden, dass sie nicht so alleine sind, wie sie glauben und hoffen und ein seltsamer Mann in einer heruntergekommenen Hütte lebt und seltsame Holzfiguren in den Wäldern verteilt.

Natürlich ist dies nur der Anfang einer Reihe von Ereignissen, die nicht nur rasch ins fantastische abdriften, sondern auch eher diffuser als klarer werden. So findet Scott auf einer Reise nach New York heraus, dass Mr. Jones‘ Kunstwerke, die er scheinbar wahllos an einzelne Personen verschickt, von enormen Wert sind. Warum? Dies ist nur eine Frage, die irgendwo im Laufe des Films auftaucht und nicht abschließend beantwortet wird.
Aber nicht nur die Story hat Löcher, auch das Verhalten der Protagonisten, die beispielsweise statt ihrem Nachbarn einfach ein Hallo über den Zaun zu rufen, gleich mal in dessen Keller einbrechen, enthält Ungereimtheiten.

mr. jones

Wer sich aufgrund seltsamer Holzfiguren im Wald an BLAIR WITCH PROJECT oder wegen einer endlosen Nacht an GRAVE ENCOUNTERS erinnert fühlt, ist selbst schuld. Warum schaut ihr euch diese Filme auch an?

Da Scott Filmemacher ist, beginnt MR. JONES mit ansehnlichen Gegenlichtaufnahmen, weitere optische Highlights bleiben aber aus. Zwar werden die von einem Found Footage Film auch nicht zwingend erwartet, das übertrieben wirre Gewackel, Gerausche und Bildfehler, die im letzten drittel auftauchen sind aber auch für dieses Genre zu viel des Guten.

So recht konnte sich Debüt-Regisseur Karl Mueller (der aber schon das Drehbuch für THE DIVIDE und THE DAVIL’S PATH verfasste) wohl auch nicht in den Found Footage – Bereich einfinden. Während dieser Stil im besten Fall von wenigen Kameras, seltenen Schnitten, natürlich subjektiver Sicht und dem Fehlen von Musik (woher soll die auch kommen?) lebt, pfeift Mueller auf alle Konventionen.
Permanent wechselt das Bild, wenn es spannend wird dudelt unterstreichende Musik und irgendwann hält Gott-weiß-wer die Kamera.

mr. jones, horror

Das mag man alles mit der Tatsache rechtfertigen, dass sich die Realität und eine alptraumhafte Anderswelt (oder ist es Scotts Psyche?), die in ihren guten Augenblicken lovecraftsche Momente mitbringt, vermischen.
Man könnte aber auch sagen, dass MR. JONES ein unkoordinierter Film ist, der gerne Komplexität vorgaukelt um mangelnde Originalität zu verbergen.

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