Review: THE GUEST (2018)(Serie)

The Guest: Cover

THE GUEST ist eine südkoreanische Serie, die für das dortige Fernsehen produziert wurde. Nach zwei Jahren hat Netflix die Serie nun am 1. Dezember auch für das internationalen Publikum veröffentlicht. In THE GUEST vereint Regisseur Kim Hong-sun Dämonen und Geister mit Katholizismus und Schamanismus im modernen Südkorea. Mit KINGDOM ging es auf Zombiejagd, Zeit sich diesmal um ein paar übernatürliche Situationen zu kümmern.

The Guest: Medium und Polizistin

Inhalt von THE GUEST

Ein vom Schicksal zusammengeführtes Team aus einem Medium, einem katholischen Priester und einer Polizistin ist auf der Suche nach dem Dämonen Park Ill-do, der jedem der drei Leid zugefügt und ihre Familien auf die eine oder andere Weise zerstört hat. Während ihrer Suche stoßen sie auf Besessene, Korruption und Zweifel.

Resümee zu THE GUEST

THE GUEST vereint das Horrorgenre mit dem der koreanischen Dramaserien. Es gibt einige unheimliche Momente, aber auch immer wieder sehr emotionale Situationen. Beispielsweise wenn Vater und Sohn sich nach 20 Jahren wieder begegnen, nur um kurz danach erneut Schicksalsschläge zu erleben. Untermalt wird das Ganze durch teils äußerst dramatische Musik, die zwar immer zum Geschehen passt, aber doch ziemlich auf die Tränendrüse drückt. Wer schon ein paar koreanische Filme und Serien gesehen hat, wird damit bereits bekannt sein und sich nicht dran stören.

Die Handlung der Serie ist nicht komplett neu. Es gab schon diverse Serien über die Jagd auf Geister und Dämonen. Interessant ist bei THE GUEST dass sich hier zwei – zumindest aus westlicher Perspektive – gegensätzliche Religionen vereinen: Katholizismus und der koreanische Schamanismus, der sich stark im Alltag dort verankert hat. Vertreter beider Seiten agieren miteinander ohne den anderen auch nur anzuzweifeln. Was sie vereint ist der Glaube daran, dass böse Geister von Menschen Besitz ergreifen können und dass sie vernichtet werden müssen.

The Guest: Choi Yoon

Mit 16 jeweils einstündigen Episoden ist THE GUEST eine relativ lange Serie. Dadurch kann die Geschichte ausführlich erzählt werden. In den ersten Episoden geht es vor allem darum verschiedene Besessene zu exorzieren und die drei Protagonist*innen vorzustellen. Später liegt der Fokus auf der Suche nach Park Ill-do. Hierbei eröffnet sich ein komplexes Netz aus Beziehungen, das mühsam erkundet wird. Immer wieder wechseln sich ruhige Momente mit den spannenden Verfolgungsjagden und Dämonenaustreibungen ab. Die Spannung wird ebenfalls dadurch gehalten, dass es immer wieder Wendungen gibt. Wenn die drei glauben, dass sie den Dämon endlich gefunden haben, stellt sich heraus, dass er es doch nicht ist.

Hallo Zensur

Was bereits innerhalb der ersten Minuten auffällt ist, dass Waffen und Verletzungen mit einem Unschärfe-Filter verschwommen dargestellt werden. Dies ist im koreanischen Fernsehen Gang und Gäbe und soll das Publikum vor zu drastischen Darstellungen schützen. Inwiefern das in einer Serie mit Dämonen sinnvoll ist sei einmal dahingestellt. Man gewöhnt sich relativ schnell an diese Besonderheit und doch ist es etwas schade, dass man die Spezialeffekte nicht sehen kann.
Immerhin wird das Spezialeffekt Make-Up der Besessenen gezeigt und das ist sehr überzeugend.

Die Produktion der Serie ist durchgehend gut. Vor allem die Aufnahmen der Reisfelder sind immer wieder einen Blick wert und zeigen die Schönheit der Landschaft. Bild und Ton passen immer gut zusammen und sorgen gemeinsam für eine überzeugende Atmosphäre.
Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls einwandfrei. Vor allem die Protagonist*innen machen ihre Arbeit gut und hauchen ihren Charakteren Leben ein. Hervorgehoben soll hier aber auch die Darstellerin von Jung Seo-yoon werden, die ihre Rolle als besessenes Mädchen äußerst überzeugend spielt.

THE GUEST vereint Horror mit Drama und erzählt eine komplexe Geschichte. Die Serie bietet einige Wendungen und hält damit stets den Spannungsbogen. Bisher gibt es die Folgen nur in Koreanisch mit Untertiteln zu sehen, was allerdings ein eine gute Menge Authentizität mit sich bringt und der Unterhaltung nicht schadet.

Hier noch ein kleiner Ausschnitt aus der Serie:

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