Review: THE GUILTY (2021)

The-Guilty-2021 rezension
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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6.3/10 (3)

Darsteller: Jake Gyllenhaal, Riley Keough (Stimme), Peter Sarsgaard (Stimme)
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Nic Pizzolatto
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 01. Oktober 2021 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Als Schauspieler war Jake Gyllenhaal schon oft zur rechten Zeit am rechten Ort.
DONNIE DARKO, NIGHTCRAWLER, PRISONERS oder ENEMY sind nur einige der gelungenen Filme, die für uns relevant sind.
Mit THE GUILTY macht sich Jake an ein Remake eines dänischen Films. Das hat mit BROTHERS schon einmal gut funktioniert.

Story:
Joe Baylor ist ein Polizeibeamter, der aber im Augenblick in der Notrufzentrale in Los Angeles arbeitet. Zum Ende einer Schicht erhält er einen merkwürdigen Anruf. Eine merklich aufgelöste Frau wird von ihrem Partner entführt und tut im Beisein des Kidnappers so, als würde sie mit ihrer Tochter sprechen, während sie Joe eigentlich um Hilfe bittet.
Der schaltet schnell und versucht die Frau zu retten.The-Guilty-2021-kritik

Um es kurz zu machen: dieser THE GUILTY hätte nicht sein müssen. Es handelt sich hierbei vor allem um einen Service für englischsprachige Zuschauer, die weder Lust auf Synchro noch Untertitel haben.
Diejenigen, die das Original schon kennen, haben zudem alles Wesentliche gesehen.

Nachdem das geklärt ist: betrachtet man diese US-Version für sich alleine, ist es nicht so, als würde viel schief gehen. Na klar, Gyllenhaal ist ein guter Schauspieler und hier nahezu der einzige, den man zu Gesicht bekommt. Die herumsitzenden Kollegen spielen eine wahrlich untergeordnete Rolle.
Dafür hat sich THE GUILTY prominente Gesprächspartner gegönnt und wir hören Ethan Hawke (SINISTER), Peter Sarsgaard (DER VERBOTENE SCHLÜSSEL) und Riley Keough (THE LODGE). Hiervon hat das deutsche Publikum aber wenig, sofern man die Synchronfassung schaut.

Diesen THE GUILTY braucht es nicht

The-Guilty-2021 review

Hinter der Kamera hielt Antoine Fuqua das Ruder in der Hand, mit dem Jake bereits SOUTHPAW drehte.
Der ist eigentlich eher für mehr Action bekannt, allzu schwer sollte ihm seine Arbeit mit diesem Kammerspiel aber nicht gefallen sein, da die abgepauste Vorlage doch stets durchschimmert.

Natürlich finden sich Unterschiede zum Original, aber erwartet keine Lobgesänge, weil die Notrufzentrale geräumiger ist. Viele Abweichungen sind Nuancen, wobei es natürlich mehr Sinn macht, den Subplot und das Geheimnis der Hauptfigur Joe in den USA anzusiedeln, wo Polizeigewalt ein größeres Thema ist, als in Dänemark.
Cineastische Happy Ends passen ebenfalls besser nach Amerika und der dänische Film konnte damit nur bedingt dienen.

The-Guilty-jake
Jake alleine kanns nicht richten

ACHTUNG SPOILER: zwar konnte die Frau auch dort vor dem Tod bewahrt werden, nicht jedoch ihr Sohn. Der überlebt das Remake und das ist eine Wendung, die deswegen keiner kommen sehen kann, weil sie nicht in die Geschichte passt. Sie ist so erzwungen, wie man es von einem Netflix-Film erwartet. Man sieht förmlich den Typen im Netflixshirt dastehen, der 5 Minuten vor Drehende im Skript rumschmiert und ein versöhnlicheres Finale erwartet.
Weil das aber nicht reicht und Andeutungen, wie es das Original macht, nur was für intelligente Menschen sind, muss Joe seinem Partner in aller Dringlichkeit sagen, dass die Falschaussage, die die beiden planten, abgesagt ist.

Zugegeben, so richtig happy wird Joe mit dieser ehrlichen Entscheidung auf Dauer wohl nicht und auch seine Figur bleibt belastet, insgesamt wirkt er aber deutlich heldenhafter als Holm im dänischen Film. Schade, denn eigentlich leben beide THE GUILTY-Werke davon, dass die Sachlage und die Menschen nicht so einfach einzuordnen sind. That’s Hollywood, folks.

THE GUILTY 2021 hat ein weiteres Problem, das sich öfters bei Remakes erkennen lässt. Man holt den Zuschauer nicht so sehr ab, wie es nötig oder wünschenswert wäre. Zwar setzt der Film bzw. beide Filme darauf, die Geheimnisse der Protagonisten erst nach und nach zu entblättern, der Däne unterstützte das aber durch eine cleverere Interaktion der Kollegen in der Zentrale, die einen besseren Blick auf die Menschen freigab. Wer den aber nicht kennt, verliert einige Details. Die sind nicht essentiell, aber gerade bei einem Kammerspiel machen sie den Unterschied zwischen oberflächlich konstruiert und glaubwürdig.

Fazit: Das erzwungene Ende zieht den Film nach unten, der Rest ist grundsätzlich nicht schlechter als der Däne, aber eben unnötig und eindeutig nicht originell.

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