Review: THE SILENCE (2018)

the silence review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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4/10 (2)

Darsteller: Stanley Tucci, Kiernan Shipka, Miranda Otto
Regie: John R. Leonetti
Drehbuch: Carey Van Dyke, Shane Van Dyke
Länge: 87 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 07. November 2019 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Constantin
FSK: ab 16

 

Als bei A QUIET PLACE der Abspann lief, blieb das Gefühl zurück, dass zum Thema einer geräuschempfindlichen Bedrohung noch nicht alles gesagt war.
Inzwischen ist klar, dass A QUIET PLACE 2 gedreht wird, in der Zwischenzeit entstand mit THE SILENCE aber ein ganz ähnlich gelagerter Film.

Als bei einer Höhlenexpedition ein bislang unzugänglicher Bereich geöffnet wird, entweichen uralte fliegende Parasiten, die sich rasch vermehren und dank ihres extrem feinen Gehörs und ihres Blutdursts dafür sorgen, dass sich das Leben auf der Erde schnell verändert.
Wer nicht gefressen werden will, muss leise sein.

Das erinnert nicht nur grob an A QUIET PLACE, sondern auch in manchem Detail. In beiden Filmen geht es um das Überleben einer einzelnen Familie, hier der Andrews‘, und in beiden Familien gibt es eine gehörlose Tochter.
Allerdings tut man THE SILENCE unrecht, wenn man von einem Abklatsch spricht, denn der Film basiert auf einem Roman und der existierte bereits vor A QUIET PLACE.
the-silence monsters
Allerdings erreicht THE SILENCE nie, dass man als Zuschauer starr im Sessel sitzt und selbst davor zurückschreckt, in die Chips zu greifen, aus Angst das Knuspern könnte ein verräterisches Geräusch auslösen.
Das liegt an verschiedenen Faktoren.
Einer davon ist Regisseur John R. Leonetti, der mit ANNABELLE und WISH UPON oberflächliche Filme produzierte, die zwar ihre Momente, aber keine Tiefe hatten.

Ein anderer ist die Besetzung von THE SILENCE. Familienoberhaupt Hugh, gespielt von Stanley Tucci, sieht permanent so angestrengt aus, wie jemand der nach einer durchzechten Nacht ins Schlafzimmer schleicht, ohne seine schlafende Partnerin zu wecken, dabei aber den Wecker runterwirft und einen Spiegel zertrümmert, bevor er in die Scherben tritt.
the silence tucci
Manche Szenen sind gelungen, wie etwa die, in der jemand den Holzhächsler anwirft, um dutzende der fliegenden Monster anzulocken (und auch gleich zu vernichten).
Andere wirken konstruiert, wie die, in der die Familie in ein streng gesichertes Grundstück eindringt und dafür ein Rohr nutzt, welches einfach unterm Zaun durchführt und nahezu ungesichert und so überdimensioniert ist, als hätte man es dorthin gelegt, um Einbrechern das Leben zu erleichtern. Ein Abwasserrohr ist es übrigens auch nicht, was dann?

Die fliegenden Monster, im Film „Wespen“ genannt, sind übrigens knuffig gestaltet, bleiben aber nicht die einzige Bedrohung.
Wie man das sonst aus einer Vielzahl Zombiefilme kennt, stößt Familie Andrews irgendwann auf eine andere Gruppe Überlebender. Die sind sowas wie die Zeugen Jehovas und stehen plötzlich vor der Tür, weil sie die geschlechtsreife Tochter gerne…ähm….sprechen wollen.
the-silence zeugen jehovas
Gibt es bis dahin nur eine qualitative Diskrepanz zu A QUIET PLACE, entsteht nun auch eine inhaltliche Variante. Diese Entwicklung kann man mögen oder nicht, da das Basisthema eigentlich genug hergäbe und wie gesagt zahlreiche Zombiefilme aufzeigen, dass die Überlebenden gefährlicher sind, als die Kreaturen, hätte man THE SILENCE sicher auch auf andere Weise fortführen können.
Allerdings entstehen durch die neue Partei natürlich entsprechende Konflikte, in die letztlich auch die Wespen wieder eingreifen.

Fazit:
THE SILENCE hat Potential und ist kein mieser Film, er scheitert letztlich aber dennoch an einer unüberlegten Inszenierung und (Romanvorlage hin oder her) wird sich wohl auch weiterhin als schwächerer Verwandter von A QUIET PLACE einordnen lassen müssen.

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