Review: TIDES (2021)

Tides
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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6/10 (2)

Darsteller: Nora Arnezeder, Iain Glen, Sarah-Sofie Boussnina
Regie: Tim Fehlbaum
Drehbuch: Tim Fehlbaum, Mariko Minoguchi, Jo Rogers, Tim Trachte
Länge: 100 min
Land: ,
Genre: , ,
Veröffentlichung: 17. Februar 2022 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Constantin Film
FSK: ab 12

Es ist etwa 10 Jahre her, seit Tim Fehlbaum mit seinem Film HELL für Aufmerksamkeit sorgte und das nicht nur wegen des doppeldeutigen Namens, sondern auch weil es sich dabei um einen interessanten deutschsprachigen Genrefilm handelte.
Danach wurde es still um den Schweizer Regisseur, der aber nicht gänzlich untätig war, sondern das Skript für TIDES schrieb. Damit konnte er wie schon für HELL Roland Emmerich als Produzenten und dazu Nora Arnezeder (MANIAC) als Hauptdarstellerin gewinnen.

Story:
Mitte des 21. Jahrhunderts hat eine Katastrophe das meiste Leben auf der Erde vernichtet.
Wer konnte rettete sich auf die Weltraumkolonie Kepler. Doch nach vielen Jahren kehren Menschen zum (einst) blauen Planeten zurück, um zu überprüfen, ob dort wieder Leben möglich ist.
Doch die Mission ist gefährlich und die kleine Sonde mit der die Astronautin Blake und ihr Kollege aufsetzen landet unsanft.
Immerhin, der Beweis, dass Leben existiert, ist rasch erbracht und die beiden werden von den zurückgebliebenen Menschen überwältigt und entführt.
Doch Menschen neigen noch immer zu Konflikten und die Gemeinschaft wird von weiter entwickelten Menschen überfallen.
tides review

Von der Natur des Menschen

Manche Dinge ändern sich offenbar nie: Menschen bekriegen sich und Tim Fehlbaum ist erneut in der Endzeit unterwegs.
Dem Produzenten Emmerich dürfte dieses Sci-Fi-Setting ebenfalls zusagen, wenngleich TIDES das Gegenteil dessen ist, was der Erfolgsregisseur für gewöhnlich dreht.
Statt Mega-Effekten, Pathos und Weltuntergang in Echtzeit, präsentiert uns TIDES nach Leben lange nach der Katastrophe, der Staub hat sich gelegt und die Erde ist ein nebliger nasskalter Ort.

Das erinnert in gewisser Weise auch an WATERWORLD, wenn auch mit weniger Wasser, mehr Nebel, mehr Dialogen und weniger Action.
In anderen Worten: TIDES ist ein ruhiger, düsterer Film geworden,
tides mora arnezeder

Wo in HELL die Sonne dominierte, ist sie in TIDES kaum vorhanden

Man würde denken, dass einer wie Emmerich das Budget von TIDES stehts in Münzen mit sich führt, aber der Film wurde obendrein mit einem siebenstelligen Betrag von der Filmförderung unterstützt.
Zu einem Big Budget – Film wird er deswegen nicht, die marode Umgebung sieht – natürlich bewusst – mehr nach Schrottplatz aus, aber das Geld diente sicher dazu, genau diesen Zerfall optisch ansprechend umzusetzen.

Leider kann der Inhalt mit der Optik nicht mithalten. Zwar kann man behaupten, dass der Film eine sich entwickelnde Story beinhaltet, die wirkt aber sowohl durchschaubar wie auch ziellos und ist ab einem gewissen Punkt wenig spannend vorgetragen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass gleich vier Autoren zugange waren.

Obendrein will das Hin und Her, ob denn nun Kepler oder die Erde der bessere Ort sei und wie die Menschengruppen zusammenfinden können, nicht recht zünden.
Statt Science Fiction gibt es primär Fiction und die philosophischen Ansätze kommen nicht weit.tides tim fehlbaum

Das macht TIDES nicht zur unschaubaren Angelegenheit, denn die Kinematographie ist dennoch stark und man hat den Eindruck, dass Fehlbaum in seiner Karriere noch Größeres gelingen wird.
Hier greifen die Rädchen aber nicht ausreichend ineinander und TIDES wird weder einem Anspruch auf Unterhaltung noch Anspruch auf Anspruch ausreichend gerecht.

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