Review: WER (2013)

wer - das biest in dir
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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7.3/10 (24)

Darsteller: A.J. Cook, Sebastian Roché, Vik Sahay
Regie: William Brent Bell
Drehbuch: William Brent Bell, Matthew Peterman
Länge: 89 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 14. Oktober 2014 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Ascot Elite

Wenn man nach zwei ähnlichen Filmen schon von einem Trend sprechen kann, sind AFFLICTED und WER der Beginn einer neuen Horror-Welle, die aus amerikanischen Filmen besteht, die aber in Europa spielen und im Found Footage – Stil klassischen Filmmonstern begegnen.
War es in AFFLICTED ein Vampir, bekommen wir es in WER – man ahnt es – mit Werwölfen zu tun.

Als im Süden Frankreichs eine Familie brutal ermordet wird, ist man sich zunächst nicht sicher, ob ein Mensch oder ein Tier für die Tat verantwortlich ist. Trotzdem ist ein vermeintlich Schuldiger schnell gefunden. In der Nähe wohnt der riesige Talan Gwynek, ein schweigsamer Hüne, der an einer seltsamen Krankheit leidet. Aber ist er wirklich für die Bluttat verantwortlich? Seine Anwältin bezweifelt es und tut alles um seine Unschuld zu beweisen.

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Nicht nur Vampire, sondern auch Werwölfe wurden durch die TWILIGHT-Filme zu Lachnummern und da in den vergangen Jahren nicht allzu viele Werwolf-Streifen veröffentlicht wurden, ist es angenehm mal wieder ein brauchbares Exemplar zu erleben.

Dabei erlaubt sich WER so einige Schnitzer: Was in Frankreich spielen soll, sieht eher osteuropäisch aus (gedreht wurde in Bukarest), während einer Autofahrt zeigt der im Rückspiegel integrierte Kompass von Schnitt zu Schnitt entgegengesetzte Richtungen an; dass die Sprünge des Wolfs enorm weit sind, ist im Kontext des Films zu erklären, dass dabei jegliche logische Flugbahn verlassen wird, hingegen nicht.

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Aber WER macht auch einiges richtig: statt jedes Klischee der letzten einhundert Jahre erneut aufzunehmen, bemüht man sich um frischen Wind. Dafür sorgt schon die Kameraarbeit, die sich wenn nötig im Found Footage – Stil bewegt, in einer Szene sogar an einen Ego-Shooter erinnert, oft genug aber auch in die dritte Person wechselt. In dem Fall wurde ebenfalls ohne Stativ gedreht, so dass die wackligen Bilder zueinander passen.
Überhaupt bietet WER viel Action. ACHTUNG SPOILER: Wenn die Bestie einen Polizeitrupp auseinandernimmt oder zwei Werwölfe gegeneinander antreten, wird in dieser Hinsicht einiges geboten.

Auch die Optik des Mann-Wolfs unterscheidet sich von vielen Vorläufern. Nicht jedem wird das Monster haarig genug sein, ich finde es aber positiv, dass man keinen flauschigen Terrier-Verschnitt ins Rennen schickt, der anderen Filmen allzu oft zu unfreiwilliger Komik verhalf.

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Während bei den schnelleren Szenen bevorzugt mit CGI getrickst wird, kommen auch einige handgemachte Effekte zum Einsatz. In beiden Fällen erkennt man zwar, dass WER mit begrenztem Budget antritt, das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen.

Die Erzählweise der eigentlichen Story erfolgt zwar oberflächlich und leicht verständlich, trotzdem wird aber auch versucht, das Phänomen Werwolf von wissenschaftlich-medizinischer Seite anzufassen.
Immense Überraschungen sollte man nicht erwarten. WER ist kein Drama, das die innere und äußerliche Zerrissenheit aufzeigen soll und mit komplexen Figuren aufwartet. Stattdessen regiert vor allem im zweiten Filmteil brutale Werwolf-Action und dagegen ist nichts zu sagen

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