Psssst, es ist wieder Ruhe angesagt!
Nach A QUIET PLACE 1 + 2, die der Familie Abbott folgten, spielt A QUIET PLACE: TAG 1 zwar im gleichen Universum, setzt aber neu an, nimmt uns direkt mit nach New York City und wirbelt dort viel Staub auf.
Wovon handelt A QUIET PLACE: TAG 1?
Die krebskranke Sam macht mit ihrer Hospizgruppe einen Ausflug nach New York. Es hätte ein schöner Tag werden können, doch dann bricht die Hölle los. Hunderte Wesen, scheinbar Außerirdische fallen über alles her, was einen Ton von sich gibt und verwandeln The Big Apple in Minuten in pures Chaos.
Sam und ihre Katze haben Glück und können sich vorerst retten. Unterwegs begegnet ihnen der hilflose und unter Schock stehende Student Eric. Aber werden sie sich in Sicherheit bringen können?
Wie Tag 1, also die Landung der blinden, aber geräuschempfindlichen Aliens, aussieht, deutete bereits A QUIET PLACE 2 an, doch dort nur in einer Szene und einer Kleinstadt. In New York ist hingegen alles größer.
Da kracht und scheppert es, als wäre Roland Emmerich in der Stadt und zwangsläufig werden auch ein paar Erinnerungen an 9/11 wach.
Action gab es zwar auch in den anderen A QUIET PLACE – Streifen, die war aber schon aufgrund des kleinen Personenkreises überschaubarer. A QUIET PLACE: TAG 1 schöpft hingegen aus den Vollen und das bedeutet, dass die Monster erst mal die Straßen leerfressen und der Bodycount hoch ist.
Eine Splatterorgie ist aber auch dieser dritte Film nicht geworden. Im Gegenteil, trotz der Vielzahl an Monstern und deren Opfer, erzählt Regisseur Michael Sarnoski eine Geschichte, die nach einer lauten Phase, nicht nur akustisch leise wirkt.
Viel Krach, viel Ruhe
Dazu muss man wissen, dass Sarnoski der Regisseur von PIG ist. In PIG ging es unter anderem um Essen, in A QUIET PLACE: TAG 1 wünscht sich Sam eine Pizza. Alex Wolff (HEREDITARY) spielt übrigens in Filmen mit.
PIG war eine ungewöhnlich friedfertige Rachestory und auch TAG 1 ist nicht das, was man erwarten würde.
Sofern man nicht über diese Erwartungshaltung stolpert, kann man gut finden, dass kleine Details, wie Sams Krankheit, die Katze Frodo oder eben auch die Pizza eingesponnen sind und Wert auf die Figuren gelegt wird, gleichzeitig geht dies aber auf Kosten des Horrors.
Die große Qualität von A QUIET PLACE war, dass sich die angespannte, zwingend erforderliche Ruhe auf den Zuschauer übertrug. Man wusste, dass der Griff in die Chipstüte tödlich sein kann.
Diese Bedrohungslage fehlt A QUIET PLACE: TAG 1.
Dabei ist die Ausgangslage natürlich unverändert: Geräusche locken die Monster an. Hat sich das aber nun abgenutzt, weil wir das schon zwei Filme lang gesehen haben oder ist Sarnoskis Inszenierung einfach weniger stramm? Ein wenig von beidem.
TAG 1 enthält mehr dieser Szenen, lässt sich aber weniger Zeit sie aufzubauen. Auch fällt auf, dass die Außerirdischen manchmal beim kleinsten Atemzug angeschossen kommen, andere Male aber nachsichtiger sind und fern bleiben.
Schauspielerisch macht die Reihe da weiter, wo sie aufgehört hat. Nach Emily Blunt, John Krasinksi und Cillian Murphy reiht sich Lupita Nyong’o (WIR) als Sam als starke Darstellerin ein.
Auch an der technischen Front sieht der Film gut aus und wenn man bedenkt, dass die Kulissen deutlich größer ausfallen und einiges mehr zu Bruch geht als in den Vorgängern, sind die 67 Mio $ Budget ein Schnäppchen.
Fazit zu A QUIET PLACE: TAG 1
Dass A QUIET PLACE: TAG 1 nicht auf Nummer sicher geht und sich Mühe gibt, die erschaffene Welt zu erweitern, ist aller Ehren wert. Als Prequel haben die Aliens nicht viel Neues zu bieten, also setzt man andere Akzente.
Für einen „gewöhnlichen“ Monsterfilm blamiert sich TAG 1 nicht und sieht man ihn unabhängig von jedem Vergleich, spricht einiges für ihn.
Das Besondere, das gerade den ersten Teil auszeichnete, kann der Film aber nicht rekreieren.
Hier kannst du A QUIET PLACE: TAG 1 ansehen
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